(openPR) Düsseldorf, 6. Dezember 2013. Risiko- und Schutzbedarfsanalysen sollten für Unternehmen der erste Schritt sein, um sich gegen Industriespionage und Spähblicke der NSA zu wappnen. Dazu rät der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT), Prof. Dr. Michael Waidner, im Gespräch mit International Trade News.
"Am Fraunhofer SIT haben wir mittlerweile einer ganzen Reihe von Unternehmen geholfen, solche Konzepte zu entwickeln und umzusetzen", betont Waidner. Lesen Sie das komplette Interview auf www.internationaltradenews.com
Ein Schadenszenario braucht nur halbwegs realistisch sein...
"Ist ein Schadensszenario auch nur halbwegs realistisch, dann tritt es auch ein." Eindringlicher könnte die Warnung des Fraunhofer-Experten Waidner nicht sein. Und mit jeder weiteren Information aus dem Dokumenten-Fundus von Edward Snowden dürfte die Zahl der Schadenszenarien weiter ansteigen. Nach jüngsten Meldungen will die NSA gemäß ihres Strategieplans 2012 bis 2016 ihre Vormachtstellung in der Analyse globaler Daten zementieren.
Für Europa ist die NSA-Spähaffäre nach den Worten von Waidner ein deutlicher Weckruf – und die Chance, zu handeln. Erstens gelte es, die Europäische Union dazu zu bringen, mehr für den Datenschutz zu tun. Zweitens müssten europaweit die technischen Voraussetzungen zur IT-Sicherheit verbessert werden und zwar für Unternehmen, Behörden und private Nutzer gleichermaßen. Viele technische Hilfsmittel hierfür gebe es bereits, betonte Waidner, der auch einen Lehrstuhl für Sicherheit in der Informationstechnik an der technischen Universität Darmstadt inne hat.
Institutseigenes Testsystem "Appicaptor"
Waidner und sein Forschungsinstitut Fraunhofer SIT haben auch eigene Sicherheitslösungen entwickelt wie das neue Testsystem "Appicaptor" zum automatisierten Sicherheitstest von Smartphone-Apps. Mit dem System, das auch auf der diesjährigen IT-Sicherheitsmesse it-sa vorgestellt wurde, können Unternehmen prüfen, ob Apps den eigenen Sicherheitsrichtlinien entsprechen.
Auch Unternehmen würden an der Entwicklung neuer Sicherheitslösungen beteiligt, so Waidner. Ein aktuelles Projekt, der sogenannte "Privatheitsagent", soll die Nutzer von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google+ unterstützen. Noch ist der persönliche Agent ein Prototyp. Doch wenn er einmal in Einsatz kommt, dann kann ihm der Nutzer mitteilen, welche Arten von Information er mit einer bestimmten Gruppe teilen möchte und welche nicht. Wer dann gegen die eigenen Regeln verstößt, wird von seinem virtuellen Agenten sofort gewarnt.
Das Interview mit Prof. Dr. Michael Waidner vom Fraunhofer Institut SIT über Sicherheit in Zeiten des NSA-Skandals können Sie in englischer Sprache auf International Trade News lesen: http://www.internationaltradenews.com/en/articles/47872/The-NSA-scandal-a-wake-up-call-for-Europe.html








