(openPR) Gmunden/Linz. Franz Penz, Obmann der Sparte Handel in der WKOÖ - Rahmenbedingungen verbessern, Qualifikationen forcieren, Image steigern
Der Handel ist mit knapp 30.000 Mitgliedern (inklusive ruhender Berechtigungen) die zweitgrößte Sparte in der WKO Oberösterreich. Rund ein Viertel aller Beschäftigten (in OÖ rund 95.000) sind im Handel tätig. Ca. 1250 Lehrbetriebe bilden insgesamt rund 4000 Lehrlinge aus und liegen damit am dritten Platz innerhalb der gewerblichen Wirtschaft. Knapp 90 Prozent aller Handelsunternehmen haben weniger als 10 Beschäftigte, gleichzeitig nehmen die Konzentration und der ?Filialisierungsgrad ständig zu. Dieser beträgt schon knapp 36 Prozent. Österreich weist mittlerweile eine Verkaufsfläche von rund 16 Mio. Quadratmetern aus, was umgerechnet einen Anteil von 2 Quadratmeter/Einwohner bedeutet und damit ein Spitzenplatz in Europa ist.
Der Handel ist mit rund 221 Mrd. Euro (33 Prozent) der umsatzstärkste Sektor der marktorientierten Wirtschaft. „Er hat sich als stabiler Faktor äußerst krisenresistent gezeigt und selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten leichte Umsatz-steigerungen aufweisen können. Mit seiner flächendeckenden Verteilung ist der Handel ,Landschaftsgärtner der Städte und Dörfer‘ und bietet sichere Arbeitsplätze vor Ort“, betont Franz Penz, Obmann der oö. Sparte Handel.
Neben einer Reihe von allgemeinen Aufgaben, wie beispielsweise Gesetzesbegutachtungen, Entsendungen oder Ehrungen, betreibt die Sparte Handel eine Reihe von Projekten, die sich an den Nachwuchs, an Unternehmer und die Öffentlichkeit richten.
Ziele der Sparte Handel für 2013
Als besondere Ziele hat sich die Sparte Handel folgende Themen vorgenommen:
Stärkung des „Unternehmertums“: Gerade vor dem Hintergrund der laufenden Wirtschaftskrise sollen die Rolle und die Bedeutung des Unternehmertums und der Unternehmer durch imagebildende Maßnahmen und Projekte hervorgehoben werden.
Imagekampagne: Fortführung der bereits begonnenen Imagekampagne „Der Handel bringt Leben ins Leben“ zur Verbesserung des Images des regionalen Fachhandels und des Unternehmertums.
Top-Handelszertifikat: Fortsetzung des erfolgreichen Konzepts insbesondere mit dem Ziel, die Bekanntheit der Top-Handelsbetriebe zu steigern.
Unternehmerehrungen: Fortführungen und Intensivierung diverser Unternehmerehrungen sowohl im eigenen Bereich der WKO als auch durch Nominierung bei externen Ehrungen und Auszeichnungen.
Handelskongress: Informationsveranstaltung zu aktuellen handelsbezogenen Themen.
SMS-Infodienst: Koordinierung eines Projektes für die Sicherheit der Betriebe.
Fachkräfte- und Nachwuchsangebot verbessern: Unter dem Kampagnen-Slogan „Lern was gscheit’s - Der Handel“ werden die kaufmännischen Lehrberufe beworben. Das soll dazu beitragen, dass das Fachkräfte- und Nachwuchsangebot für den Handel sowohl qualitativ als auch quantitativ im notwendigen Ausmaß zur Verfügung steht.
Regionale Berufsinformationsmessen unterstützen: Die Sparte Handel unterstützt die kaufmännischen Berufsschulen bei der Bewerbung eines Lehrberufs im Handel im Rahmen der regionalen Berufsinformationsmessen.
Junior Sales Champion: Durchführung eines Verkaufswettbewerbs für den Berufsnachwuchs des oö. Handels und Entsendung der zwei besten Teilnehmer zum internationalen Berufswettbewerb nach Salzburg.
Informationstag für Berufsorientierungslehrer und Ausbildungsleiter: Gemeinsam mit dem Landesschulrat soll eine Fortbildungsveranstaltung für Berufsorientierungslehrer und Ausbildungsleiter in einer Firma durchgeführt werden.
Train the trainer: Ein Verkaufstraining für Berufsschullehrer soll zur besseren schulischen Ausbildung der Lehrlinge bei der Führung von Verkaufsgesprächen dienen.
Lehrlingswerbung in verschiedenen Medien
Lehrlingsseminare — Förderung: Die Sparte Handel koordiniert die Förderabwicklung und die Gremien fördern finanziell die Teilnahme von Lehrlingen ihrer Handelsbetriebe an Seminaren der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft.
Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Handel: Die Sparte Handel macht sich für Verbesserungen der rechtlichen Rahmenbedingungen stark, insbesondere bei unmittelbar auftretenden, den Handel belastenden Gesetzesvorhaben und zur Erreichung eines einfacheren Rahmen-Kollektivvertrags.
Rahmen-Kollektivvertrag: Die Sparte Handel betreibt Lobbying und verhandelt für eine Änderung und Vereinfachung des Rahmen-KVs.
Gesetzesänderungen: Die Sparte Handel betreibt Lobbying zur Abwehr von unmittelbar drohenden, den Handel belastenden Gesetzesinitiativen.
Gottfried Schrabacher, Obmann der WKO Gmunden:
„Der hohe Filialisierungs- und Konzentrationsgrad macht auch vor Gmunden nicht halt“
„Der Bezirk Gmunden wies per Jahresende 2012 exakt 2411 Mitglieder in der Sparte Handel aus. Die größte Gruppe war dabei das Gremium des Mode- und Freizeitartikelhandels mit 346 Mitgliedern, gefolgt vom Handelsgremium des Baustoff-, Eisen-, Hartwaren- und Holzhandels mit 338 Mitgliedern. Danach folgen die Handelsagenten (238), der Kfz-Handel (209), der Direktvertrieb (204) sowie der Elektrohandel (201). Einen auffallenden Zuwachs wies das Gremium des Versand-, Internet- und allgemeinen Handels auf. So stieg die Anzahl der Mitglieder in den letzten zwei Jahren um 17 Prozent (179). Das spiegelt auch den allgemeinen Trend zum verstärkten Online-Shopping wieder. Der Buch- und Elektrohandel machte dabei in den letzten Jahren den Anfang des digitalen Einkaufs. Es ist damit zu rechnen, dass auch andere Branchen wie etwa der Möbel- oder der Modehandel durch den Einkauf über das Internet zusehends unter Druck geraten werden“, sagt Gottfried Schrabacher, Obmann der WKO Gmunden.
Den größten Rückgang im Zeitraum von zwei Jahren gab es im Landesgremium des Juwelen-, Uhren-, Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels (-13 Prozent). So gehören nun 40 Mitglieder aus dem Bezirk Gmunden diesem Gremium an.
Um den großen Handelskonzernen entgegentreten zu können, haben sich zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe in den letzten Jahren mit Unterstützung der WKO zu Werbevereinen zusammengeschlossen – Gmundner Wirtschaftsinitiative, Wirtschaftsforum in Bad Ischl oder Werbering Vorchdorf. Diese Initiativen sind auch wichtige Instrumentarien um die Orts- und Stadtzentren weiterhin attraktiv zu erhalten, da sich die Filialisten oftmals am Stadtrand, auf der ,grünen Wiese‘, ansiedeln und so Kaufkraft aus der Innenstadt abziehen. Ein geplantes Einkaufszentrum in der Innenstadt von Bad Ischl verunsicherte beispielsweise im letzten Jahr die ansässigen Gewerbetreibenden. Die für viele zu groß dimensionierte Shopping Mall hätte den funktionierenden Branchen-Mix in der Innenstadt nachhaltig verändert. Leere Geschäfte in besten Lagen wurden befürchtet. Durch eine von WKO und Tourismusverband Bad Ischl in Auftrag gegebene Kaufkraftstudie soll für zukünftige Vorhaben aussagekräftiges Zahlenmaterial zur Verfügung stehen“, kündigt Schrabacher an.
Neue Betriebe für Gmunden
„Das Stadtmarketing von Gmunden hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr drei neue Geschäfte in der Innenstadt anzusiedeln. Grundlage dafür ist ein eigens erstellter Geschäftsflächenkataster, der Übersicht über angebotene Geschäftsflächen im Stadtgebiet gibt. 2012 wurde das Ziel erreicht und es kam zu einer weiteren Attraktivierung des Stadtzentrums. Die Bemühungen des Stadtmarketings in Kooperation mit der Wirtschaftsinitiative sollen durch eine groß angelegte Imagekampagne für Gmunden die Besonderheiten von Gmunden nicht nur im Bereich der Handels- und Dienstleistungsangebote, sondern auch im touristischen Sinn in den Mittelpunkt stellen. Dadurch wird eine Frequenzerhöhung erwartet. Auch die Belebung des Stadtplatzes durch viele Veranstaltungen, wie Konzerte und auch die zuletzt gebotene Attraktion Sailing in the City, bringen das Stadtzentrum in den Mittelpunkt des Geschehens. Stadtmarketing, Wirtschaftsinitiative und Wirtschaftskammer wollen diesen gemeinsamen erfolgreichen Weg weiter beschreiten“, so Schrabacher.
OÖ Landesgartenschau 2015
In Bad Ischl gehen zurzeit noch die letzten Grabungsarbeiten in der Innenstadt vor sich, da die zum Teil 120 Jahre alten Kanalleitungen ersetzt werden müssen. Mit einer eigenen Homepage (www.wko-bi.at) informiert die WKO über die Verkehrsumleitungen und den aktuellen Baufortschritt. Trotz dieser Einschränkungen überwiegt bei den Ischler Händlern die Freude über die in der Kaiserstadt stattfindende OÖ Landesgartenschau im Jahr 2015. Die Planungen sind bereits voll im Gange und auch die Gewerbetreibenden bringen sich in einem Arbeitskreis in die Vorbereitungen auf dieses Großereignis ein. Ab 1. Oktober 2013 wird dann der Kaiserparktunnel saniert und der gesamte Verkehr durch die Stadt gelotst. „Dies stellt die nächste große Herausforderung für den lokalen Handel dar. Aber die Aussicht auf ein ,erblühendes‘ Bad Ischl wird auch diese Zeit schnell vorbeigehen lassen“, ist Schrabacher überzeugt.













