(openPR) BERLIN. 31. Juli 2003
Zu den ab 1. August geltenden Änderungen beim Preissystem der Deutschen Bahn AG, erklärt die verbraucherpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Gudrun :
Die Verbraucher haben ihre Marktmacht erprobt und einen Etappensieg errungen. Der starre Bahn-Monopolist ist in Bewegung geraten.
Die Änderungen am Preissystem der Deutschen Bahn AG sind ein erster, wichtiger Schritt hin zu mehr Kundenorientierung - aber das Unternehmen hat noch einen langen Weg vor sich. Auf mittleren bis langen Strecken wird das Bahnfahren durch die 50-Prozent-Bahncard in Kombination mit abnehmenden Grundpreisen billiger. Eine erste wichtige Voraussetzung für Nachfragesteigerungen ist damit zwar erfüllt. Ohne die Beseitigung von fortbestehenden Qualitätsproblemen der Bahn wie Pünktlichkeit, Schnelligkeit, Sauberkeit und Servicebereitschaft wird der gewünschte Umstieg vom Auto in den Zug aber nicht gelingen.
Außerdem: Nimmt man das geänderte Preissystem genauer unter die Lupe, werden immer noch deutliche Schwächen sichtbar: Die 50-Prozent-Bahncard und der 50-Prozent-Plan&Spar-Tarif stehen in Konkurrenz zu einander. Wer nicht genau weiß, dass er in nächster Zeit mehrere Fahrten plant, muss sich überlegen, ob er nicht billiger fährt, wenn er ein Plan&Spar 50-Ticket kauft an Stelle einer Bahncard. Diese Systemschwäche wird dazu führen, dass der frühere Bahncardbestand von 3 Millionen nicht mehr erreicht wird.
Eine gegenteilige Entwicklung gibt es bei den Pendlern auf Strecken bis etwa 100 km. Für sie steigt der Grundpreis, und die Bahncard ist um fast 43 Prozent teuerer geworden. Hier besteht deutlicher Nachbesserungsbedarf.
Bei genauer Prüfung kann von einer Vereinfachung des geän-derten Preissystems keine Rede sein. Irritationen beim alten wie beim neuen System entstehen durch die verschiedenen Grundpreise je nach Relation und gewähltem Zug; dazu kommen Anerkennungsprobleme der Bahncard in Verbünden, Unklarheiten bei Umwegfahrten, Fahrtunterbrechungen usw.









