(openPR) Einzelausstellung im
Bildungszentrum des BStU
07.09.2012 bis 02.11.2012
Vernissage am 6. September, 19 Uhr
„Die Gedanken sind frei“ – sind sie es wirklich – nicht, wenn sie durch Diktatur oder Selbstzensur gehindert werden, sich mitzuteilen. Uwe Fehrmann ist es gelungen, sich selbst (Flucht aus der DDR über die Prager Botschaft) und seine Gedanken (durch künstlerische Aufarbeitung) aus der Isolation zu befreien. Hier sind Teile seines Oevres zeitnah hochpolitisch, aber auch gesamtgesellschaftlich kritisch.
Seine Gemälde zeigen deutsch-deutsche Problematiken auf, die sowohl selbstkritisch, als auch mit einem Hauch von Ironie dargestellt sind. Bemerkenswert ist hier die subtile Art der Auseinandersetzung, da sie weit über nationale und zeitlich eingeengte Belange hinausreicht. So kann die getroffene Aussage auch bei historischen und gegenwärtigen Ereignissen Anwendung finden – es wäre lediglich die Uniform zu wechseln.
Hier liegt eine der Fähigkeiten Uwe Fehrmanns – sich gesellschaftlichen Themen zu stellen, diese aber zugleich von einem eingeengten Horizont zu befreien.
Selbstverständlich ist es legitim und auch wünschenswert Kunst zur Erbauung und Freude heranzuziehen; es ist aber auch richtig, sich Unterdrückung und Ungerechtigkeit entgegenzustellen. Hier kann der Künstler, insbesondere der Maler, Kraft seiner Gestaltungsfähigkeiten Widerstand leisten und denselben bei anderen beflügeln. Hierin liegt die soziale Verantwortung des Künstlers – Uwe Fehrmann hat sie wahrgenommen.
Dr. Jürgen Eckard, Kunsthistoriker
Bildungszentrum
des Bundesbeauftragten
für die Stasi-Unterlagen
Zimmerstraße 90
10117 Berlin-Mitte
www.bstu.de
Tel. 030 2324-7951
Fahrverbindungen:
U6 Kochstraße
U6/U2 Stadtmitte
Bus M29 Checkpoint Charlie