Blauer Engel - gedacht nicht nur für Rechenzentren

(openPR) In deutschen Rechenzentren ist der Gedanke der Green-IT erheblich weiter fortgeschritten als im Mobil- und Arbeitsplatzbereich von Privat- und Office-Anwendern. Dort, im Stand-Alone-Bereich, glauben viele Nutzer immer noch, mit den Anschaffungs- und Programmausgaben seien die wesentlichen Betriebskosten ihrer Computer schon getätigt. Dabei übertrifft die Energiebilanz, bezogen auf die Lebensdauer, die Anschaffungskosten eines Rechners häufig deutlich. Für High-End-PCs können die Energieausgaben durchaus dreistellige Beträge im Jahr erreichen.

"Noch gibt es keinen einzigen Hersteller, der sich um den Blauen Engel ... beworben hat", konstatiert Siddharth Prakash, Wissenschaftler am Öko-Institut für den PC-Bereich. Dabei könnten betriebsoptimierte PCs, Handhelds und Laptops Energie in der Größenordnung zweier Kohlekraftwerke einsparen: zwischen fünf und sieben Terawattstunden Strom im Jahr. Noch deutlicher fiele das Sparpotenzial aus, würden geschätzte 13 Mio. Einzelplatzrechner in deutschen Firmen durch ein unternehmensweites Netzwerk ersetzt, wo ein zentraler Server die gesamten Aufgaben seiner vormaligen Rechenkollegen übernimmt. Mitarbeiter fänden nur noch Tastatur, Maus und Monitor auf ihrem Schreibtisch vor.

Solange aber nur Fachmedien wie golem oder netzwelt das Thema 'Green IT im Home- und Office-Bereich' auf die Agenda setzen, während große Publikumszeitschriften lieber neueste Gimmicks bei iPhone oder Android thematisieren, wird sich die Nachfrage nach energieoptimierten PCs und Netbooks in Grenzen halten. Bisher ist das Thema etwas für besonders wache und kostenbewusste Entscheider, die im Rahmen eines Energieaudits sich an Fortschritten in den Bereichen Energieeffizienz und Betriebssicherheit früher als andere interessiert zeigen.

(News v. 12. Juni 2012)