(openPR)
Deutsche Gaspreise liegen im europäischen Mittelfeld
Steigende Gaspreise kein rein deutsches Problem
Leipzig, 30. September 2005. Die deutschen Haushaltstarifpreise für Erdgas liegen im europäischen Mittelfeld. Das ergibt die jüngste Erhebung der Londoner Energy Advice, die vierteljährlich für den Energie Informationsdienst (EID) die Gaspreise aus zwölf Ländern Europas ermittelt. Demnach müssen die Verbraucher in Dänemark, Schweden, Italien, Österreich und den Niederlanden mehr für ihr Gas zahlen als die deutschen Haushalte.
Zudem sind die Preise in den vergangenen zwölf Monaten in allen untersuchten Ländern deutlich angestiegen. "Die Ergebnisse belegen deutlich, dass wir nicht nur in Deutschland, sondern europaweit einen Anstieg der Energiepreise verzeichnen müssen", erklärt Wolfgang Eschment, Sprecher des Forum Erdgas. "Steigende Gaspreise sind kein rein deutsches Problem." Nach dem aktuellen Preisvergleich haben sich die Gaspreise für Haushalte in Deutschland seit Juli 2004 um knapp 12 Prozent auf durchschnittlich 5,03 Cent/kWh erhöht. In den Niederlanden betrug die Preissteigerung im gleichen Zeitraum sogar 13,3 Prozent. In Großbritannien ist der Preis für Erdgas gegenüber dem Vorjahr auch deutlich gestiegen, und zwar um knapp 10 Prozent, liegt aber auf einem wesentlich niedrigeren Durchschnittsniveau von 2,81 Cent/kWh. Ursache hierfür ist neben der hohen eigenen Erdgasförderung vor allem die im europäischen Vergleich geringste steuerliche Belastung der Erdgasverbraucher.
Grund für den Anstieg der Gaspreise ist auch die vielfach kritisierte Bindung des Gaspreises an den Preis für Heizöl. "Diese Kritik verkennt die Realitäten", sagt jedoch Wolfgang Eschment. "Rund 80 Prozent des deutschen Erdgasbedarfs müssen aus lediglich drei Lieferländern importiert werden. Wir sind de facto importabhängig." Die einzige Möglichkeit, überhaupt verlässliche Erdgasmengen zu einem akzeptablen Preis zu bekommen, bestehe in langfristigen Verträgen mit den Exportländern. Und was akzeptabel ist, bestimme der Markt. Von den Erdgasproduzenten wird Erdgas als Substitut für Heizöl betrachtet, weshalb sie langfristige Verträge nur mit einer Bindung der Preise akzeptieren. "Die Ölpreisbindung schützt die Verbraucher also nicht nur vor extremen Preisschwankungen, durch sie kann Deutschland mit ausreichend Erdgas zu marktgerechten, nicht künstlich hoch gehaltenen Preisen versorgt werden", erklärt Eschment. "Die Preise regeln sich nach Angebot und Nachfrage, auch beim Erdgas. Und die Nachfrage steigt weltweit erheblich - mit oder ohne Ölpreisbindung."
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