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Therapeutenausbildung für Sozialpädagogen soll bleiben

02.02.201212:58 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Die Approbationsausbildung zum KJP für Sozialpädagogen soll bleiben, dazu sprach Reinert Hanswille, Leiter des ifs Essen, in der KatHO NRW Aachen. Mit dem neuen Psychotherapeutengesetz (PsychThG) von 1998 ist für diplomierte SozialpädagogInnen eine Approbationsausbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (KJP) möglich geworden. Dazu gibt es in Deutschland 178 staatlich anerkannte Ausbildungsstätten.

KatHO-Studie zur KJP-Approbationsausbildung

Nach einer aktuellen repräsentativen Studie der KatHO NRW Aachen wird diese Möglichkeit von einer nicht unerheblichen Zahl von SozialpädagogInnen in Anspruch genommen. Aktuell stellen die Berufsgruppen der Sozialpädagogen und Pädagogen rund 80 Prozent der AusbildungsteilnehmerInnen in KJP in NRW. Darüber hinaus bilden sich viele SozialpädagogInnen im Anschluss an ihr Studium in Systemischer Familientherapie/-beratung weiter.

Mit der Umstellung der Diplom- auf Bachelor-/Masterabschlüsse steht eine Reform des PsychThG an. Dabei gibt es verbandliche und politische Interessenslagen, die pädagogischen Berufsgruppen de facto wieder aus der psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen auszuschließen. Zum aktuellen Stand der Diskussion sprach jetzt Reinert Hanswille, Leiter des Weiterbildungsinstituts für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung (ifs) in Essen auf Einladung von Prof. Dr. Jörg Baur in der KatHO NRW Aachen.

Im Bundesgesundheitsministerium scheint ein einheitliches Studium der Psychotherapie sowohl für den Kinder- und Jugendlichen- als auch für den Erwachsenenbereich favorisiert zu werden, das mit einer Approbation abschließt. Die bisherige postgraduale Ausbildung würde damit abgeschafft. Vieles ist noch völlig unklar - etwa die Zulassungsvoraussetzungen, die Expertise an den Hochschulen usw.

Die Ausbildungsinstitute hingegen favorisierten ein Modell, das bis zum ersten Staatsexamen einheitliche Inhalte für den Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbereich vorsieht und dessen Schwerpunktausbildungen dann mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen würden.

Kassenzulassung der Systemischen KJP

Der zweite Teil des Vortrages von Reinert Hanswille drehte sich um die Perspektiven der Systemischen Therapie (ST), die 2008 wissenschaftlich anerkannt wurde. Das ifs Essen führt seit 2011 als erstes staatlich anerkanntes systemisches Ausbildungsinstitut in Deutschland eine Approbationsausbildung in systemischer KJP durch.

Die Systemische Therapie wird heute als ein weltweit verbreitetes, hoch wirksames und kostengünstiges Psychotherapieverfahren angesehen, allerdings steht hier die Kassenzulassung noch aus. Daher stellt die sozialrechtliche Anerkennung das nächste große Etappenziel für die ST dar.

In der Diskussion wurden Pro- und Contra-Argumente gegeneinander abgewogen. Kassenzugelassene systemische KJP könnten kostenökonomischer arbeiten und würden auch die sogenannten Multiproblemfamilien besser erreichen. Auch im klinischen Bereich und in der Jugendhilfe haben Approbierte bessere Einstellungs- und Aufstiegschancen. So kommen beispielsweise 80 Prozent der Weiterbildungsteilnehmer beim ifs Essen aus der Jugendhilfe. Andererseits würde eine Kassenzulassung der ST zu einer Hierarchisierung führen mit der Folge der Abwertung der breit etablierten Familientherapie.

Zugang für Sozialpädagogen zur Approbationsausbildung KJP soll bleiben

Reinert Hanswille als Kenner der politischen und verbandlichen Szenen ermutigte die KatHO als Hochschule der Sozialen Arbeit zum Widerstand gegen die Reformpläne der Bundesregierung, die letztlich de facto zu einem Ausschluss der pädagogischen Berufsgruppen aus der KJP-Approbationsausbildung führen könnten. Studierende und Professoren der KatHO NRW Aachen sind sich mit ihm darin einig, dass bei Verbänden und Politik weiter mit Nachdruck dafür gearbeitet werden muss, den Zugang zu dieser Approbationsausbildung zum KJP für Sozialpädagogen/Pädagogen offen zu halten.www.katho-nrw.de/aachen/

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