openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Personalisierte Krebstherapie: erst am Rechner, dann am Krankenbett

22.08.201114:33 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Nebenwirkungen mindern, Begleiterkrankungen beachten: Neues Oncotyrol-Projekt entwickelt Software für Onkologen

Innsbruck (22.8.2011) Die Diagnose Krebs macht Angst – nicht nur vor der Krankheit, sondern auch vor der Therapie. Wie wird es mir nach der Operation gehen? Halte ich eine Chemotherapie durch? Welche Folgen hat die Bestrahlung? Die Nebenwirkungen der Therapie so gering wie möglich zu halten ohne den Behandlungserfolg zu gefährden, ist der dringendste Wunsch der meisten Patienten. Für die behandelnden Ärzte bedeutet das schwierige Abwägungen, zumal jeder Patient, jede Patientin und jeder Tumor anders ist. Oncotyrol, das Innsbrucker Zentrum für personalisierte Krebsmedizin, hat nun ein neues Projekt gestartet, das helfen soll, Tumortherapien noch individueller anzupassen. Gemeinsam mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb in Bozen, den Krankenhäusern Meran und Villach und dem Software-Entwickler PCS in Klagenfurt wird ein Expertensystem zum Management onkologischer Patienten weiterentwickelt. Es soll helfen, Krebskranke sicher und schonend zu behandeln, aber gleichzeitig beste Therapiequalität nach dem neusten Wissensstand garantieren.



Prof. Manfred Mitterer und sein Team haben das Expertensystem in den letzten Jahren in Meran aufgebaut. Darin ist eine einzigartige Fülle von medizinischem Fachwissen enthalten, beispielsweise die neuesten Leitlinien der amerikanischen und europäischen Fachgesellschaften zur Behandlung diverser Tumortypen und umfassende Datenbanken über Medikamente und Naturstoffe. „Doch momentan muss man das System schon sehr gut kennen, um es bedienen zu können“, bedauert Mitterer. Das soll sich nun ändern: mit Hilfe von Oncotyrol und der Medizinsoftware-Expertise von PCS soll die Benutzerfreundlichkeit erhöht werden. Außerdem wird die Datenstruktur so geändert, dass sie internationalen IT-Standards entspricht. Das macht das System universell kompatibel, also auch auf andere Kliniken übertragbar, und erleichtert die Vernetzung und den Datenaustauch. Alfred Amann von PCS ergänzt: „Heute bereits ist Tirol Vorreiter in der Gesundheitsvernetzung. Das neue Oncotyrol-Projekt trägt einen weiteren Mosaikstein dazu bei.“ Es läuft zunächst bis Mitte 2012 und soll dann in einem Folgeprojekt ausgeweitet werden, beispielsweise durch Einbeziehung psychischer Befindlichkeiten.

Computer macht Therapie-Vorschläge
Die Patienten in Südtirol profitieren heute bereits. Das Expertensystem kennt Hunderte verschiedener Chemotherapie-Protokolle, warnt vor Unter- oder Überdosierung und weist auf Wechselwirkungen zwischen gleichzeitig eingenommenen Medikamenten oder Naturstoffen oder auf Allergien hin. Mit seiner Hilfe wird für alle Patienten ein genaues Behandlungsschema vorgeschlagen. „Damit wird uns Ärzten die Therapie-Entscheidung in keiner Weise abgenommen. Aber sie wird uns erleichtert, weil uns für jeden einzelnen Fall maßgeschneiderte Informationen schnell und umfassend zur Verfügung stehen“, erklärt Mitterer. Auch wird eine telemedizinische Expertenberatung vereinfacht, weil alle Daten, Behandlungsprotokolle, Röntgenbilder und andere Aufnahmen in Echtzeit elektronisch vorliegen. So besprechen die Meraner Ärzte heute bereits jeden einzelnen Fall in einem Tumorboard mit Spezialisten aus der Universitätsklinik Innsbruck.

Daten für Vorsorge und Forschung
Doch nicht nur die aktuelle Patientenversorgung ist den Ärzten und Entwicklern in Oncotyrol ein Anliegen, sondern auch die künftige: das Software-System leistet einen wichtigen Beitrag zur Krebsvorsorge. Es baut ein Clinical Data Warehouse auf, mit dessen Hilfe Fehlentwicklungen in der Gesundheitsversorgung rechtzeitig erkannt werden, beispielsweise unzureichende Früherkennung bestimmter Tumorarten.
Außerdem liefert das System Daten für die Forschung, die das „wirkliche Leben“ widerspiegeln. Sie sind eine wichtige Ergänzung zur Grundlagenforschung, die in sogenannten kontrollierten, randomisierten Studien abläuft. Letztere genügen zwar wissenschaftlich den höchsten Ansprüchen, finden aber unter relativ künstlichen Bedingungen statt und haben daher mit dem normalen Klinikalltag und den realen Patienten oft nur wenig gemein.

Bernhard Hofer, Geschäftsführer von Oncotyrol, betont: „In Oncotyrol bringen Wirtschaft und Wissenschaft Forschung in die Anwendung, also zum Patienten. Das neue Projekt macht unseren Ansatz sehr deutlich: es entsteht unmittelbar ein praktischer Nutzen, und gleichzeitig legen wir die Grundlage für Forschung, die den künftigen Patienten zu Gute kommen wird. Das ist nachhaltige Entwicklung des Medizinsektors.“

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 563972
 845

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Personalisierte Krebstherapie: erst am Rechner, dann am Krankenbett“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Oncotyrol

Bei Brustkrebs steht das Gen CHAC1 für schlechte Aussichten
Bei Brustkrebs steht das Gen CHAC1 für schlechte Aussichten
Oncotyrol-Forscher suchen nach der Ursache und entwickeln Biomarker für die Therapieauswahl Innsbruck (12.07.2013) Werde ich überleben? Habe ich eine Chance auf Heilung? Und wenn nicht: wie lange kann das Fortschreiten der Krankheit aufgehalten werden? Diese Fragen quälen Brustkrebspatientinnen. Eine Antwort ist schwierig, denn Krebs ist nicht gleich Krebs, selbst wenn das erkrankte Gewebe identisch aussieht. Die in den Genen versteckten Anlagen des Tumors sind es, die seinen Charakter ausmachen. Es gilt also solche Gene zu finden, die als Bi…
Bild: Forscherin mit Herz und HumorBild: Forscherin mit Herz und Humor
Forscherin mit Herz und Humor
Die erfolgreiche Wissenschaftlerin Heidi Fiegl engagiert sich im Oncotyrol-Projekt "Science Inspires" für Jugendliche Innsbruck (12.7.2013) Der Wissenschaftsbetrieb kann knallhart sein, insbesondere für Frauen. Die 38jährige Oncotyrol-Forscherin Heidi Fiegl ist eine von denjenigen, die sich in dieser rauen Berufswelt durchsetzen. Wer glaubt, dazu brauche es vor allem spitze Ellbogen, lautstarkes Auftreten oder Karriere-Verbissenheit, wird gleich bei der ersten Begegnung eines besseren belehrt. Heidi Fiegl ist eine zarte Person mit heller Stim…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: BioLAGO Kongress-Jubiläum bringt internationale Spitzenforschung an den BodenseeBild: BioLAGO Kongress-Jubiläum bringt internationale Spitzenforschung an den Bodensee
BioLAGO Kongress-Jubiläum bringt internationale Spitzenforschung an den Bodensee
… „Wissenschaft-trifft-Wirtschaft“ bringt jährlich Forscher und Unternehmer aus der gesamten Vierländerregion Bodensee an der Universität Konstanz zusammen. Mit dem Schwerpunkt personalisierte Medizin brachte BioLAGO zum 15ten Veranstaltungsjubiläum europäische Spitzenforscher nach Konstanz. Laut statistischem Bundesamt gilt Krebs heute als zweithäufigste Todesursache …
Bild: Die Lebensqualität steht bei einer Krebstherapie im Vordergrund vieler PatientenBild: Die Lebensqualität steht bei einer Krebstherapie im Vordergrund vieler Patienten
Die Lebensqualität steht bei einer Krebstherapie im Vordergrund vieler Patienten
… nach Immunstatus und ärztlich empfohlener Variante. Seit den 1990er-Jahren wird die dendritische Zelltherapie auch an renommierten Kliniken eingesetzt. Sie ist eine immunologische, rein personalisierte Therapie mit großen Aufwendungen im Labor. Da sie aus körpereigenem Blut hergestellt wird [Lesen hierzu den Focus-Bericht] und bietet sie die besten und …
Bild: Bauchspeicheldrüsenkrebs: Ansprechen auf die Therapie verbessern - Forscher finden neuen BehandlungsansatzBild: Bauchspeicheldrüsenkrebs: Ansprechen auf die Therapie verbessern - Forscher finden neuen Behandlungsansatz
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Ansprechen auf die Therapie verbessern - Forscher finden neuen Behandlungsansatz
… Fingerabdruck derjenigen Tumorzellen zu erstellen, die auf eine EZH2-Hemmung ansprechen. Dies wäre Voraussetzung für eine maßgeschneiderte Behandlung des Pankreaskarzinoms mit EZH2 Inhibitoren.„Die personalisierte Medizin nimmt in der Krebstherapie eine immer größere Bedeutung ein. Ihr Ziel ist es, jeden Patienten individuell zu behandeln. Dafür müssen …
GeneWake startet innovative Studie zur zielgerichteten Therapie von Prostata- und Blasenkrebs
GeneWake startet innovative Studie zur zielgerichteten Therapie von Prostata- und Blasenkrebs
Am 1. April fiel der Startschuss des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Münchner Spitzenclusters m4 „Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien“ geförderten Projektes der Firma GeneWake zur Untersuchung einer molekularen, nicht-invasiven Diagnostik des Prostata- und Harnblasenkarzinoms. Die moderne Krebstherapie …
Bild: Nach früher Diagnose: Krebs auch zielgenauer bekämpfenBild: Nach früher Diagnose: Krebs auch zielgenauer bekämpfen
Nach früher Diagnose: Krebs auch zielgenauer bekämpfen
… verfolgt zwei wesentliche Ziele. Zum einen geht es darum, Tumore immer frühzeitiger und vor allem zuverlässiger zu diagnostizieren. Zum anderen braucht es zielgerichtete, personalisierte Therapien, die effektiv gegen Tumorzellen vorgehen, aber gesundes Gewebe schonen. Diesen Zielen sind Onkologen in den vergangenen Jahren näher gekommen. Denn in beiden …
Bild: Krebserkrankung und ihre Folgen für Berufstätige und KrankenversichererBild: Krebserkrankung und ihre Folgen für Berufstätige und Krankenversicherer
Krebserkrankung und ihre Folgen für Berufstätige und Krankenversicherer
… vorangetrieben wird. Denn nur das eigene Immunsystem ist in der Lage, den Tumor optimal zu bekämpfen. Eine dendritische Zelltherapie mit Immunaufbau ist eine absolut personalisierte Krebstherapie direkt aus dem Blut des Patienten und ohne große Nebenwirkungen. Lassen Sie sich von Fachspezialisten beraten, nutzen Sie das Wissen von Menschen, die seit …
Bild: Die personalisierte Krebstherapie.Bild: Die personalisierte Krebstherapie.
Die personalisierte Krebstherapie.
… mag man geneigt sein, diese Nebenwirkungen als das kleinere Übel zu akzeptieren. Allerdings gibt es noch andere, weniger bekannte Alternativen. Die personalisierte Krebstherapie (http://www.immumedic.de/) Einen individuellen Weg geht die personalisierte Krebstherapie. Diese Immuntherapie fördert die dendritischen Zellen des Patienten. Die dendritischen …
Bild: Nutrilotse startet Beta-Phase: Digitale Ernährungstherapie für KrebspatientenBild: Nutrilotse startet Beta-Phase: Digitale Ernährungstherapie für Krebspatienten
Nutrilotse startet Beta-Phase: Digitale Ernährungstherapie für Krebspatienten
… Plattform, die speziell für die Ernährungstherapie von Krebspatienten entwickelt wurde. Sie kombiniert wissenschaftlich fundierte Beratung mit digitalen Technologien, um eine personalisierte und praxisnahe Ernährungsbegleitung während der Krebstherapie zu ermöglichen. Entwickelt wird Nutrilotse von der Nutreatec GmbH, einem Unternehmen, das innovative …
Bild: Ernährung, Bewegung und mehr – flankierende Behandlungen zur KrebstherapieBild: Ernährung, Bewegung und mehr – flankierende Behandlungen zur Krebstherapie
Ernährung, Bewegung und mehr – flankierende Behandlungen zur Krebstherapie
… der adjuvanten Hormontherapie gegen Brustkrebs auftreten. Ein vielversprechender Behandlungsansatz seien neben Muskeltraining auch Yoga. Prähabilitation – fit für die Krebstherapie Die ‚Personalisierte Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT)‘ erläuterte PD Dr. Freerk Baumann, Köln. Wichtig sei gerade auch das Training vor einer Krebstherapie, …
Bild: Ein kleines Stück Normalität schenkenBild: Ein kleines Stück Normalität schenken
Ein kleines Stück Normalität schenken
… ermöglicht es, dass schwer erkrankte Kinder und Jugendliche unterrichtet werden – in der Jakob-Herz-Schule, im Krankenhaus und, wenn nötig, sogar direkt am Krankenbett oder zu Hause. imbus, führender Lösungspartner für Software-Qualitätssicherung und -test, findet dieses Engagement großartig und spendet daher neun Ultrabooks. „500 Schüler und Schülerinnen …
Sie lesen gerade: Personalisierte Krebstherapie: erst am Rechner, dann am Krankenbett