(openPR) Die Ausstellung „Die Revolution im Dienste der Poesie“ ist der Gegenentwurf zum Programm des international etablierten und statischen Berliner Kunstherbstes. Sie bringt drei der bedeutendsten kritischen Künstler Spaniens nach Berlin-Kreuzberg: Fernando Sánchez Castillo, Democracia und Santiago Sierra.
„... die Revolution also, ist ebenfalls eine Sache der Poesie, eine Sache des Stils.“ (Kaufmann: Guy Debord, S.228)
Jenseits der Kunsttrampelpfade werden ab dem 8. September im Kreuzberger Senatsreservenspeicher sowie im Berliner Stadtraum Werke von drei der engagiertesten Künstler Spaniens gezeigt, aber auch neu entstehen. Bekannt für ihre kritischen Werke, die kompromisslos Missstände unserer Zeit sichtbar machen, beleuchten die drei Positionen erstmals gemeinsam das Spannungsfeld von Revolution und Ästhetik. In ihrer Reflexion von gesellschaftlicher Transformation, medialer Revolutionsästhetik sowie dem Verhältnis von Macht, Kunst und Wirtschaft widmet sich die Ausstellung einem Thema, das aktueller nicht sein könnte, wie schon ein flüchtiger Blick in die Tagespresse zeigt.
„Die Revolution im Dienste der Poesie“ gibt mit existierenden Arbeiten zunächst einen Einblick in das Oeuvre der Akteure, zeigt aber darüber hinaus vor allem neue und eigens für die Ausstellung geschaffene Werke. Neben den gezeigten Fotografien, Skulpturen und Videoarbeiten sind es vor allem Installationen und Aktionen, die als neue und situationsspezifische Arbeiten entstehen oder existierende Werke weiterführen werden. Im Laufe der Ausstellung gehen die Künstler auf ihr Umfeld ein, weiten den Kunstraum und ihren Aktionsradius auf den Stadtraum aus. Sie suchen die öffentliche Kommunikation und Zugänglichkeit. Einige der Werke und Aktionen greifen deshalb direkt in den öffentlichen Raum, in das Alltagsleben und die soziale Sphäre ein; sie nähern sich einer „Handlung gewordenen Poesie“ an.
„Wir verstehen das Projekt weniger als Ausstellung mit statischen Kunstmarktprodukten, sondern eher als Experiment mit offenem Ausgang, das sich entwickelt, in Alltag und Kommunikation eingreifen kann“, so die Kuratoren Ulf Saupe und Lutz Henke. „Die Revolution im Dienste der Poesie“ ist in ihrer nicht-kommerziellen, dynamischen und kritischen Konzeption einerseits ein Gegenpol zur Welt der Galerien und Kunstmessen. Andererseits kann auch Kunst außerhalb des Systems nicht überleben. Sie ist Teil der Kommunikation und Verhandlung von Machtverhältnissen.
Programm
Im Rahmen der Ausstellung findet ein Symposium im Instituto Cervantes (23.09.) sowie ein öffentliches Screening von Santiago Sierras Film „NO, Global Tour“ statt (17.09.). Anlässlich der Ausstellung gibt der Verein eine Zeitung und als Künstleredition eine Grafikmappe mit fünf Siebdrucken heraus; darunter die bisher erste Druckedition von Santiago Sierra.
Die Künstler werden während des Ausstellungszeitraumes nach Berlin reisen. Fernando Sánchez Castillo, Democracia und die Kuratoren stehen für Interviews zur Verfügung.
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Die Ausstellung wird kuratiert von Ulf Saupe und Lutz Henke. Sie wird durch die Spanische Botschaft ermöglicht, der Botschafter S.E. Rafael Dezcallar hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen. Träger ist der Kreuzberger Kunstverein Artitude e.V.
Eröffnung:
Donnerstag, 08. September, 19:00 Uhr
Ansprache des Spanischen Botschafters S.E. Rafael Dezcallar, danach Empfang
Laufzeit:
09.09. - 03.10, Mi-So, 14:00 - 20:00













