(openPR) Seit jeher sind die Rechenzentren der IT-Branche große Stromfresser. Doch erst mit den Klimaschutzbestrebungen der letzten Jahre begann auch die IT-Industrie sich ihrer Verantwortung zu stellen und man setzte sich mit dem Naturschutz in der IT-Branche auseinander. Die Ansätze waren ganz unterschiedlicher Art und gingen von energiesparenden Geräten, über umweltfreundliche Materialien bis hin zur sauberen regenerativen Energie und neuen informationstechnischen Konzepten (Virtualisierung, Storage-Konsolidierung etc.), die zur Zeit besonders unter dem Slogan „Green IT“ vermarktet werden.
'Blue IT' ist eine neue Begrifflichkeit, die sich bewusst von der Green IT differenzieren möchte. Die Farbe Blau dient als Namensgeber, weil sie mit dem Umweltschutz, der sich mit der Erhaltung des Lebensumfeldes der Menschen und ihrer Gesundheit befasst, verbunden ist. (Beispiel: Blauer Engel, Unicef etc.)
Unter dem Begriff „Blue IT-Center“ möchte die Citkomm eine Vorreiterrolle im Umweltschutz unter den kommunalen IT-Dienstleistern einnehmen und ein umweltgerechtes Systemhaus konzipieren und realisieren. Als erster Schritt zur Umsetzung wurde eine Studie bei der TU Dortmund in Auftrag gegeben. Prof. Dr. Ing. Johanna Myrzik und Dipl. Ing. Yilmaz Cüceoglu von der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnologie prüften hierfür zunächst die Energieversorgung der Citkomm Serversysteme. Idee ist in der Stromversorgung der Hardware durch den Wechsel auf Gleichstrom neue Wege zu gehen. Die Ergebnisse, die sich bei der Studie herausstellten, ließen vorerst keine konkreten Optimierungen der Energiepolitik des Iserlohner IT-Dienstleisters zu. „Die Untersuchungen bei der Citkomm haben uns wichtige Einblicke gegeben, die Anlass für weitere Forschungen und Entwicklungen sind, auch auf dem Gebiet von Gleichstromversorgungen“ resümiert Frau Prof. Myrzik das Ergebnis.
Überraschend erhielt jetzt die Zusammenarbeit zwischen der TU Dortmund und der Citkomm einen neuen Impuls. Die detaillierte Untersuchung der Citkomm und die zahlreichen interessanten Messwerte erregten Aufmerksamkeit an der TU Berlin. Der PUE-Wert ist eine Kennzahl, die die im Rechenzentrum verbrauchte Energie ins Verhältnis zu der Energieaufnahme der Rechner setzt. Ein Wert von 3 und darüber lässt erkennen, dass das im Systemhaus eingesetzte Energiekonzept vollkommen ineffizient ist. Umso stärker sich der PUE-Wert dagegen der 1 nähert, umso energieeffizienter arbeitet ein Rechenzentrum. Der Citkomm-Wert von 1,9 ließ Marc Wilkens, Mitarbeiter des Institut für Technologie und Management, aufhorchen. Der Diplom Ingenieur bekam den Abschlussbericht der Citkomm Studie vor einigen Wochen zugespielt. Derzeit sucht der Berliner nach den Ursachen des „günstigen“ PUE-Wertes, der ungewöhnlich für ein 40 Jahre altes Systemhaus ist, das in den Bereichen Klimatisierung und Stromversorgung nicht mehr auf dem neuesten Stand sein kann. Der PUE-Wert bildet jedoch bei weitem nicht alles ab, was die Effizienz eines Rechenzentrum ausmacht. „Mit konsequentem Messen und Analysieren kann man die Nachhaltigkeit und Effizienz jedes Systemhauses unabhängig von seinem Alter verbessern“ erläutert Hans Jürgen Friebe, Geschäftsführer der Citkomm, seine Strategie.
Ein erstes gemeinsames Zusammentreffen der Projektteilnehmer der TU Berlin, TU Dortmund und Citkomm erfolgte nun im August in Iserlohn. Gemeinsam möchte man die Vision eines 'Blue IT-Center' konsequent weiterverfolgen. Eine Kooperation um das Wissen von Energieeinsparpotentialen und Nachhaltigkeit von der sicherlich auch die Citkomm-Kunden profitieren werden.











