(openPR) Jubiläumstagung mit Gastredner Walter Kohl und Dr. Dr. Alfried Längle
Die Sinnfrage – existenzielles Bedürfnis jedes Menschen
Schon immer haben sich die Menschen um ein sinnerfülltes Leben bemüht.
Die weltweit anerkannte „Dritte Wiener Schule der Psychotherapie“, in den dreißiger Jahren vom Neurologen Viktor Frankl begründet, stellt die Suche nach dem Sinn (griechisch „logos“) in den Mittelpunkt. Frankl zufolge braucht der Mensch zum Leben mehr als Wasser und Brot allein – ohne einen jeweils individuellen Sinn vermag der Mensch nicht zu existieren. In einer vom allgegenwärtigen Streben nach individuellem Glück geprägten Gesellschaft – in der sich die Menschen zugleich immer unglücklicher fühlen – bietet Frankls Lehre von den Werten als Wege zum Sinn wesentliche Orientierung.
Für die von Frankl entwickelte Logotherapie birgt jede Situation in sich eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Sinnerfüllung. Dies bedeutet für den Einzelnen, dass er sich auf die Suche nach seinem Sinn machen muss. Diese Suche findet in der individuellen Um-, Mit- und Lebenswelt statt und setzt sich bis zum Ende des Lebens fort, denn jede Situation verweist auf die nächste und jeder Sinnhorizont schließt neue Horizonte auf.
Das heißt, dass der Mensch in der Logotherapie als ein Wesen angesehen wird, das sich in dem, was im Leben zählt, selbst gestalten kann. Daher sind Begriffe wie Dasein (Existenz), Beziehung (Werte), Freiheit in der Entscheidung und Verantwortung (Gewissen) Grundbegriffe existenzanalytischer Denkweise, die im Schlüsselbegriff "Sinn" zusammenlaufen.
Das Ziel der Logotherapie ist eine Verdichtung der individuell gelebten Sinnfülle ("Lebensdichte") durch die Hinführung zu einer frei gewählten Verantwortung ("Eigenverantwortlichkeit").
In den USA hat die Logotherapie seit den fünfziger Jahren einen Siegeszug angetreten: Frankl hat unter anderem an der Elite-Universität Harvard gelehrt und hält weltweit 29 Ehrendoktorate. Auch in Deutschland findet die Therapieform des persönlich mit Freud bekannten Frankl immer mehr Anhänger: In Hannover sitzt die Deutschlandzentrale der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (GLE-D).
Seit nunmehr 10 Jahren widmet sich die Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse in Deutschland e.V. dem Ziel der Weiterentwicklung und Verbreitung des existenzanalytischen Menschenbildes und seiner praktischen Anwendung in:
- Psychotherapie
- Pädagogik
- Seelsorge
- Sozialarbeit
- Arbeitswelt und Management
Die GLE-D dient der Bewahrung, Fortentwicklung, Förderung und Verbreitung der Existenzanalyse und Logotherapie, wie sie von Viktor E. Frankl grundgelegt und in der Arbeit der Internationalen Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse Wien (GLE-I) weiterentwickelt wurde.
Der enge Bezug zur GLE-I gründet auch in der vor 25 Jahren ersten Ausbildungsgruppe in Hannover, die von Dr.Dr Alfried Längle, dem Präsidenten der GLE-I persönlich geleitet wurde und in der der heutige 1. Vorsitzende der GLE-D, Dr. Christoph Kolbe als Ausbildungskandidat beteiligt war.
10 Jahre GLE-D e.V.
25 Jahre Ausbildung GLE-D
Diese beiden Jubiläen werden in diesem Jahr mit der Herbstagung zum Thema,
„Wozu? Warum? Wofür?
Verstehen ermöglichen – Sinnhorizonte erschließen“
am 17.9.2011, Expo Plaza Hannover gefeiert und gewürdigt.
Als prominente Gastredner konnten Dr. Dr. Alfried Längle und Walter Kohl (Autor des Bestsellers „Leben oder gelebt werden“) gewonnen werden.