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Ernährung und Demenz: Möglichkeiten und Grenzen einer Ernährungstherapie

23.03.201114:14 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) ERLANGEN – Demenzielle Erkrankungen entwickeln sich zu einem zunehmenden Problem unserer alternden Gesellschaft. Der im Februar 2011 veröffentlichte Demenz-Report des Berlin-Instituts geht davon aus, dass derzeit circa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland an einer Demenz leiden. Bis zum Jahr 2050 soll sich diese Zahl mindestens verdoppeln – was nicht zuletzt der stetig wachsenden Lebenserwartung der Bevölkerung geschuldet ist. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Suche nach präventiven Faktoren und effektiven Behandlungsstrategien bei Demenz verstärkt an Bedeutung. Kann die Ernährung das Demenzrisiko minimieren oder den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen? Gibt es spezielle Nährstoffe mit einer vorbeugenden Wirkung? Wie hoch ist die Gefahr einer Mangelernährung und welchen ethischen Fragen müssen sich Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und Angehörige stellen? Über Aspekte wie diese diskutierten renommierte Experten bei dem Satellitensymposium „Chancen und Grenzen der Ernährung bei Demenz“, zu dem Nutricia, der Erlanger Spezialist für medizinisch enterale Ernährung, im Rahmen des Fortbildungskongresses „edi“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Berlin geladen hatte.



Nüsse, mediterrane Kost und Sport können das Alzheimer-Risiko senken
Prof. Dr. Hans Förstl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar in München, stellte in seinem Vortrag den Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Risiko dar, an einer Demenz zu erkranken. Vor allem für die häufigste Demenzform, die Alzheimer-Erkrankung, weisen Studiendaten auf einen positiven präventiven Einfluss bestimmter Nahrungsmittel hin. So verringert der Verzehr von Nüssen tendenziell das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung. Verlässliche Daten belegen außerdem die präventive Wirkung einer mediterranen Diät mit einem entsprechenden Anteil an Lebensmitteln mit antioxidativ wirksamen Inhaltsstoffen und vielen hochwertigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Zusätzlich gibt es Hinweise, dass sportliche Betätigung, ein Verzicht auf hohen Alkoholkonsum und eine Vermeidung von Hyperlipidämien und Hypercholesterinämien das Risiko für das Auftreten einer Alzheimer-Erkrankung senken können.

Kontrollierte Nährstoffkompositionen steigern die Gedächtnisleistung
Auch der Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung lässt sich durch eine gezielte Ernährung beeinflussen. Wie Prof. Dr. Christine von Arnim aus der Abteilung für Neurologie an der Universitätsklinik Ulm in ihrem Vortrag aufzeigte, ist bei Alzheimer-Patienten unter einer mediterranen Diät die Mortalität geringer. Aber: Eine Supplementierung von singulären Nährstoffen erweist sich nicht immer als effizient. In Studien zeigten sich uneinheitliche Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit – unter hohen Dosierungen einzelner Wirkstoffe wurden sogar Nebenwirkungen beobachtet. Nur eine kontrollierte und gezielte Nährstoffkomposition scheint die Voraussetzung für messbare positive Effekte auf den Verlauf der Alzheimer-Erkrankung zu sein.
Vielversprechende Ergebnisse lieferte hierbei eine randomisierte, placebo-kontrollierte Ernährungsstudie namens Souvenir I. Untersucht wurde die Wirkung einer einmal täglich verabreichten Trinknahrung mit dem definierten Nährstoffkomplex Fortasyn Connect: Diesem wird primär ein besonderer Einfluss auf die Ausbildung der Synapsen zugeschrieben. Patienten mit leichter Alzheimer-Demenz konnten mit dieser Trinknahrung ihre Gedächtnisleistung signifikant verbessern. Gleichzeitig war die Compliance zu dem Produkt sehr hoch – eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass der Therapieplan eingehalten wird. Weitere Studien sollen diese ersten klinischen Ergebnisse untermauern.

Mangelernährung als zusätzliche Gefährdung bei Demenz-Erkrankungen
Den engen Zusammenhang zwischen einer Demenz-Erkrankung und dem Auftreten einer Mangelernährung beleuchtete Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz vom Lehrstuhl für Geriatrie an der Medizinischen Fakultät der Universität Köln. Viele Patienten verlieren bereits vor dem Auftreten von kognitiven Ausfällen deutlich an Gewicht. Der Prozess setzt sich Studien zufolge mit dem Voranschreiten der Alzheimer-Erkrankung fort. Das unterstreicht die Notwendigkeit, in Screenings regelmäßig den Ernährungszustand zu kontrollieren. In der präklinischen Phase der Demenz sind primär metabolische Veränderungen an einer Verschlechterung des Ernährungszustands beteiligt. Nach Auftreten der für die Demenz typischen kognitiven Ausfallerscheinungen hingegen sind es vermehrt die Aufmerksamkeitsstörungen, die eine bedarfsgerechte Ernährung beeinträchtigen. Neben dem fortschreitenden Verlust der Fähigkeit, die Nahrungsaufnahme korrekt zu steuern, werden die ungewünschten Gewichtsverluste oftmals auch durch ein zusätzlich erhöhtes Aktivitätslevel beschleunigt, das man häufig bei Dementen beobachten kann – der Energiebedarf erhöht sich hierdurch zusätzlich. Um eine Mangelernährung mit allen negativen Folgen auf den Allgemeinzustand, das Sturzrisiko und die Lebensqualität zu vermeiden, ist eine frühzeitige Erkennung und eine konsequente ernährungstherapeutische Intervention in den frühen und mittleren Stadien der Demenz dringend erforderlich.
In den Spätstadien einer Demenz müssen die behandelnden Ärzte, Schlucktherapeuten, Pflegekräfte und Angehörige häufig über die Einleitung beziehungsweise Fortführung von ernährungstherapeutischen Maßnahmen wie zum Beispiel dem Anlegen einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG-Sonde) entscheiden. Es gilt die Regel, dass stets der Wunsch des Patienten an erster Stelle steht. In der Praxis ist das nicht immer leicht. Ist der Patient geschäftsuntüchtig, kann – soweit vorhanden – die Patientenverfügung helfen. In vielen Fällen aber müssen die Beteiligten den mutmaßlichen Willen des Patienten ergründen. Entsprechende Entscheidungen erfordern deshalb stets eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unter Beachtung der ethischen Grundsätze.

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