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Nun auch in Tsolho Schüler- und Studentenproteste gegen den chinesischsprachigen Lehrplan

25.10.201008:45 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Nun auch in Tsolho Schüler- und Studentenproteste gegen den chinesischsprachigen Lehrplan
Schülerprotest in der Stadt Dawo in der TAP Golog
Schülerprotest in der Stadt Dawo in der TAP Golog

(openPR) Die massiven gegen die Bildungspolitik der Regierung gerichteten Protestaktionen vom Dienstag in Rebkong haben sich auf andere tibetische Siedlungsgebiete der Provinz Qinghai ausgeweitet. Etwa 2000 tibetische Schüler gingen am Mittwoch aus Protest gegen einen Regierungsbeschluß, daß Tibetisch von nun an durch Chinesisch als Unterrichtssprache ersetzt wird, in der TAP Tsolho auf die Straße.



RFA zufolge beteiligten sich an den Demonstrationen am 20. Oktober 8000 Schüler und Studenten in diversen Städten der Tibetisch-Autonomen Präfektur Tsolho (chin. Hainan). „Nur die Studenten und Schüler demonstrierten, sonst niemand aus der Bevölkerung. Alle marschierten friedlich und in Reih und Glied“, teilte eine Kontaktperson RFA mit.

Tausende tibetischer Schüler und Studenten marschierten in Tsegorthang in der Tibetisch-Autonomen Präfektur Tsolho durch die Straßen und wandten sich gegen die Verordnung, daß Fächer wie Mathematik, Geschichte, Geographe, Wirtschaft und Naturwissenschaften von nun an auf Chinesisch zu unterrichten seien, teilte ein in Australien lebender Tibeter dem Radiosender Voice of Tibet mit.

Die Protestaktion in Tsegorthang dauerte etwa eine halbe Stunde. Die Studenten der tibetischen Medizinschule, und des Lehrerausbildungsinstituts von Tsolho riefen zuerst auf ihrem Schulgelände Parolen und marschierten danach mit Bannern und Plakaten durch die Straßen von Tsegorthang.

„Wir wollen unsere tibetische Sprache behalten“, riefen sie. Die Studenten des Lehrerausbildungsinstituts von Tsolho wurden nach dem Protest in der Schule eingeschlossen und bekamen den ganzen Tag nichts mehr zu essen. Über einen Gewalteinsatz auf der Straße wurde noch nichts bekannt.

Etwa 4000 Schüler der tibetischsprachigen Mittelschule und der Berufsschule schlossen sich der Protestaktion an. Und dann kamen noch über 2000 Schüler der tibetischen Mittelschule von Tsekhog (chin. Zegku) hinzu, um die Forderungen nach der Beachtung des Rechts auf ihre eigene Sprache zu unterstützen.

Tibetisch würde von nun an als eine freiwillige Sprache betrachtet und ab 2015 als eine „gewöhnliche“ Sprache behandelt werden, teilte eine andere Person mit. „Es wird keinen benoteten Schein mehr geben, wenn Tibetisch in den höheren Bildungseinrichtungen als Sprache gewählt wird“.

Gyawo, der Gouverneur von Tsekhog (chin. Zeku), sprach zu den aufgebrachten Studenten und versuchte sie zu beruhigen. Er sagte, „daß in den offiziellen Dokumenten, Chinesisch als die Hauptunterrichtssprache genannt werde, aber daß nirgends die Rede davon sei, daß Tibetisch nicht verwendet werden könne“, berichtete ein dortiger Bewohner.

Die Schülerproteste gegen die Marginalisierung der tibetischen Sprache, die in der Stadt Rongwo, der Hauptstadt des Bezirks Rebkong (chin. Tongren), am 19. Oktober begannen, weiten sich auf andere Autonome tibetische Präfekturen aus. Tausende von Schülern, viele davon Teenager, gingen auf die Straße.

Auch in der Gemeinde Tawo, TAP Golog, protestierten heute, am 21. Oktober, seit Sonnenaufgang die Schüler der tibetischen Mittelschule gegen die geplanten Bildungsreformen. Um 14 Uhr traf dann die bewaffnete Polizei ein, welche die Bewohner der Stadt daran hinderte, auf die Straße zu gehen.

In der Gemeinde Gedun Choepe im Bezirk Rebkong protestierten Schüler einer Mittelschule heute in ihrer Schule, weil ihnen verboten wurde, das Gelände zu verlassen.

Tsering Dorje, ein ehemaliger Mittelschullehrer, sagte, tibetische Schüler, die in ihrer Muttersprache lernen und unterrichtet werden, erzielen viel bessere Ergebnisse, während diejenigen, denen Chinesisch als Unterrichtssprache aufgezwungen wird, nicht mitkommen und sehr bald von der Schule gehen.

In vielen anderen tibetischen Gebieten, darunter auch in der Autonomen Region Tibet, wurde der Unterricht bereits auf Chinesisch umgestellt. Dort, wo es jetzt zu den Schülerprotesten kam, wurden bisher noch alle Fächer auf Tibetisch unterrichtet.

2008 gab Free Tibet einen Bericht „Forked Tongue“ über die von der Regierung betriebene Zurückdrängung der tibetischen Sprache und die Förderung von Mandarin Chinesisch in tibetischen Schulen heraus: http://www.freetibet.org/files/Forked(3).pdf

Dieser Bericht betont Chinas Pflicht der Achtung der kulturellen und linguistischen Rechte des tibetischen Volkes gemäß dem Art. 4 der UN-Erklärung über die Rechte von Personen, die nationalen oder ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten angehören

(1) Bilderserie der Proteste auf der exil-tibetischen Seite Wokar: http://www.flexform.de/twlrxcbb

Quelle: Radio Free Asia, www.rfa.org, Free Tibet,

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