(openPR) … historisch und gleichzeitig modern …
Seit 2007 ist Frank Beermann GMD der Robert-Schumann-Philharmonie in Chemnitz, ein Orchester, welches in einer ähnlichen sächsischen Tradition steht wie das Leipziger Gewandhausorchester und die Staatskapelle Dresden. Von jeher wird bei dem seit 1833 bestehenden Orchester auch das Werk Schumanns gepflegt. So kam Beermann auf die Idee, den für ihn unterschätzen Sinfoniker Schumann (dessen Sinfonien viele Veränderungen durch Dritte erfuhren) in seinen ursprünglichen Fassungen aufzunehmen, um damit auch zu belegen, dass viele Vorurteile und tradierte Auffassungen die Betrachtungsweise vernebelt haben. Dabei orientierte er sich an den Urtext-Ausgaben von Joachim Draheim und folgt den Vorgaben Schumanns in punkto Tempo, Phrasierung, Dynamik, auf das Genaueste. Anders aber als bei schon existierenden Aufnahmen in „historischer Aufführungspraxis“, verbindet Beermann sie mit den Ressourcen eines gewachsenen, modernen Orchesters.
Frank Beermann wählt in seiner Einspielung einen temperamentvollen und betont dramatischen, dabei stets transparenten Zugriff und zeigt damit, dass Schumanns Instrumentation eben nicht so ungeschickt und schwerfällig ist, wie dies lange Zeit oft behauptet wurde. Gelegentlich, wie in den Kopfsätzen der "Rheinischen" und der Vierten, weist sein Konzept gar in die Spätromantik eines Brahms oder gar darüber hinaus und zeigt so die zukunftsweisenden Aspekte von Schumanns Tonsprache.
Er unterwirft auch nicht alle vier Stücke demselben interpretatorischen Ansatz, sondern jedes seinem spezifischen Charakter entsprechend: schlank, frühlingshaft drängend bei der Ersten, packend dramatisch bei der zweiten und Vierten, gewichtig und ernst (und das ist ungewöhnlich) bei der Dritten.
IM SURROUNDSOUND!
Schumann: Sinfonien 1-4
Robert-Schumann-Philharmonie
Frank Beermann
2 SACD • Label: CPO , DDD, 2009/2010
Bestellnummer: 6935262
Aufgenommen in der Lukaskirche, Dresden













