(openPR) Das langsame Sterben nach einem kurzen Leben
Much, 21. Oktober 2009. Am 27. Oktober 2009 findet die letzte der diesjährigen Fohlen- und Stutenauktionen in Maishofen statt. Insgesamt werden es wieder mehr als 3.000 Tiere gewesen sein, die in diesem Herbst in Deutschland und Österreich versteigert wurden. Nach einem kurzen Leben finden sie ein qualvolles Ende und sterben nach tagelangen Transporten in italienischen Schlachthöfen. Um auf das Schicksal der Pferde aufmerksam zu machen, wird der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) auch in diesem Jahr vor Ort sein und wenigstens einige der Tiere retten.
Seit Jahren blüht das lukrative Geschäft vor allem mit Norikern und Haflingern. Die Hoffnung vieler Züchter liegt darin Fohlen zu produzieren, die den Rassestandards entsprechen. Diese sind begehrt und erzielen Höchstpreise. Auch die Touristikindustrie profitiert, schließlich erfreuen die Fohlen im Sommer die Touristen auf den Bauernhöfen. Alle Tiere, die nicht den Rassestandards entsprechen, werden im Herbst als „Ausschuss“ zu Fleisch und Wurstwaren verarbeitet. Zwischen 400 und 700 Euro liegt der nach Kilogrammpreis berechnete „Warenwert“ der Fohlen und Stuten. Den Angaben der Bauern und Züchter zufolge enden ca. 90 Prozent aller Fohlen beim Schlachter, bei Hengstfohlen sind es sogar nahezu 96 Prozent.
Lukrativ ist das Geschäft auch durch die EU-Subventionen: Denn die Produktion von Norikern wird unter dem Deckmantel der Förderung seltener Haustierrassen von der EU gefördert. „Da Fohlenfleisch beispielsweise in Italien als Delikatesse gilt und die EU den Bau von Schlachthöfen in strukturschwachen Regionen, wie in Süditalien, fördert, werden die Tiere dorthin transportiert“, erklärt Dieter Ernst, Geschäftsführer des ETN. „Die zum Teil verletzten und völlig verängstigten Fohlen sind tagelang zu ihrem Schlachter unterwegs. Bis sie das Ende ihres kurzen Lebensweges erreichen haben die Tiere eine unvorstellbare und grausame Odyssee hinter sich und sind bisweilen mehr tot als lebendig. Und auch die Tötung der Tiere ist grausam: Da die Betäubung oftmals nicht exakt gesetzt werden kann, erleben die Tiere ihr Sterben bei vollem Bewusstsein.“
Während in Italien noch geschlachtet wird, kommen in Österreich und Deutschland schon die nächsten Fohlen zur Welt. Um Fohlen und Stuten vor diesem grausamen Schicksal und dem Tod zu bewahren, ist der ETN auf Unterstützung angewiesen - durch eine Mitgliedschaft im ETN oder eine Spende. Das Spendenkonto lautet: ETN e.V., Dresdner Bank, BLZ 370 800 40, Konto 02 14 24 30 01.











