(openPR) Jugendparlamentarier präsentieren Ergebnisse ihrer Arbeit bei Merkel und Medwedjew
Parallel zu den deutsch-russischen Regierungskonsultationen und dem Petersburger Dialog hat ver-gangene Woche auch das 5. Deutsch-Russische Jugendparlament in München getagt. Am Donnerstag, 16. Juli präsentierten die beiden Präsidenten des Jugendparlaments die Ergebnisse ihrer einwöchigen Beratungen Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Medwedjew im Rahmen der Abschlusssitzung des Petersburger Dialogs.
„Das Jugendparlament ist überzeugt davon, dass die gegenwärtige Krise eine Chance für die deutsch-russischen Beziehungen bietet. Vor allem, wenn verstanden wird, dass jetzt in die Zukunft, also in die Jugend investiert werden muss“, berichtete Theresa Lauterbach den Regierungschefs. Wadim Nikolajew ergänzte, dass gerade jetzt „Investition in die Jugendzusammenarbeit rentabel sind, weil so nachhaltig neues Vertrau-en aufgebaut werden kann.“ Die 23-jährige Jura-Studentin aus Passau und der 21-jährige Petersburger wa-ren am Montag zuvor im Rahmen der Eröffnungsplenarsitzung im Bayerischen Landtag gewählt worden.
Bereits Donnerstagmittag hatten die Jugendparlamentarier im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz, im Beisein von Lothar de Maizère, Wiktor Subkow und weiterer Vertreter des Petersburger Dialogs, darunter der ehemalige Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, den Verlauf des Jugendparlaments und dessen Resultate in feierlichem Rahmen vorgestellt.
Trotz hitziger Debatten und einiger sprachlicher Hürden fanden die 50 jungen deutschen und russischen Abgeordneten zu einem beachtlichen Konsens. Das Potential der deutsch-russischen Modernisierungspartnerschaft sehen die Jugendparlamentarier vor allem in den Bereichen
- Investitionen in die Jugend: Sicherstellung der Finanzierung des Austauschs auch von russischer Seite, Einbindung von Auszubildenden und jungen Berufstätigen aber auch Unterstützung junger Unternehmer bei der Existenzgründung.
- Bildungs- und Forschungszusammenarbeit: Vorgeschlagen wurde ein deutsch-russisches Programm nach dem Vorbild von „Jugend forscht“.
- Energieeffizienz: Bildung jugendlicher deutsch-russischer Innovationsteams – nach dem Vorbild ei-nes St. Petersburger Programms –, da gerade aus Sicht der jungen Generation Umwelt und nachhalti-ge Entwicklung besonders wichtig sind.
Dr. Hans-Friedrich von Ploetz, Sprecher der Geschäftsführung der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaus-tausch und früher Botschafter in Russland, betonte, dass „kein Thema sich so sehr für ein Jugendparlament eignet, wie das Thema Modernisierung und Innovation. Anerkennenswert sei zudem, dass sich das 5. Deutsch-Russische Jugendparlament eine Geschäftsordnung gegeben habe, die als Grundlage aller weiteren Folgeveranstaltungen nicht hoch genug zu bewerten sei.
Dass Jugendparlamentarier mit ihrer Arbeit konkrete und erfolgreiche Projekte anstoßen können – dafür war in München das deutsch-russische Jugendportal to4ka-treff der beste Beweis: Projektleiterin Dana Ritzmann wurde für das Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Deutsch-Russisches Jugendaustausch und der Goethe-Institute der Region Osteuropa / Zentralasien, das unter anderem auf eine Forderung des 1. Deutsch-Russischen Jugendparlaments (Dresden 2006) zurückgeht, mit dem Peter-Boenisch-Preis des Petersburger Dialogs ausgezeichnet.
Unter dem Motto „Mit den Augen der Jugend: Was erwarten wir von der Modernisierungspartnerschaft zwi-schen Deutschland und Russland?“ hatten die 50 Mitglieder des Jugendparlaments im Alter von 17-25 Jahren eine Woche lang die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise für die junge Generation beider Länder erörtert. In Plenarsitzungen und in vier Ausschüssen debattierten sie zu Konsequenzen der Wirtschaftskrise, Moderni-sierung und Innovation, neuen Impulsen für die Jugendzusammenarbeit und der Zukunft des deutsch-russischen Jugendparlaments. Zusätzlich wurden im Rahmen von Anhörungen deutsche und russische Politi-ker und Experten befragt mit dem Ziel, zu einer gemeinsamen Meinungsbildung zu gelangen.
Ausgerichtet wurde das 5. Deutsch Russische Jugendparlament von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugend-austausch (Hamburg) und der Stiftung Internationaler Jugendaustausch (Moskau). Gefördert wurde das Ju-gendparlament durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Das 6. Deutsch-Russische Jugendparlament wird 2010 in Russland stattfinden.







