(openPR) „Das Monument ist vornehmlich ein Signal, ein Zeichen, ein Appell. Ein Monument ist folglich dazu verpflichtet, auf die Vergangenheit bzw. auf ein historisches oder ein anderes Ereignis zu verweisen. Es ist somit ein Moment des Innehaltens oder Pausierens in unseren alltäglichen Gewohnheiten. Die bedeutendste Funktion des Monuments für mich jedoch ist, dass es bewirkt innezuhalten, wohingegen die alltägliche städtische Lebensweise ein Leben des Vergessens, der Wiederholung und des Rituals ist. Das Monument unterbricht diese Wiederholung. (Auszug aus einer Unterhaltung zwischen Paul Virillio, Hans Ulrich Obrist und Gustav Metzger, veröffentlicht in Euan Macdonald: S.A.A.G Cataloque, 1999)
Am Samstag, den 18. April 2009, wird Euan Macdonalds (*1965) Ausstellung The Field in der Galerie Zink in Berlin eröffnet. Macdonald lebt und arbeitet in Los Angeles. In seinen konzeptionellen, oftmals sehr poetischen Arbeiten geht es vorrangig um die Erkundung des grenzenlosen Zeit- und Raumgefüges, das sich, nach Ansicht des Künstlers, in flüchtigen Handlungen unseres gewöhnlichen Lebens verbirgt. Es sind diese zielgerichteten, alltäglichen Handlungen, die sowohl das Konzept seiner Videoarbeiten dominieren als auch Gegenstand seiner photografischen und zeichnerischen Gegenüberstellungen sind. Bilder und Situationen, die keinen unmittelbaren oder spektakulären Effekt haben, aber bei genauer Reflektion
den Betrachter letztlich auf ironisch-humorvolle Weise in ein sehr feines und poetisches Universum voller Leere und Ruhe führen.
Seine Arbeiten zeigen eine ungewöhnliche Sensibilität im Erfassen der verborgenen Phänomene innerhalb gewöhnlicher Dinge.
Im Zentrum der Ausstellung steht die konzeptionelle Arbeit The Field, bestehend aus 35 Diptychen und dem 2-Kanal-Video The Field. Der Titel der Arbeit geht zurück auf die Sammlung von 35 BBC Schallplatten, die Euan Macdonald in einem Archiv gefunden hat. The Field bezieht sich auf die ursprüngliche Bezeichnung Feldaufnahmen (field recordings) - dabei handelt es sich um akustische Effekte, die auf die verschiedensten Natur- und Umgebungsgeräuschen zurückgehen. Früher wurden diese Feldaufnahmen
für Film-, Radio- und Fernsehproduktionen genutzt. Die Diptychen setzen sich aus Fotografien der Schallplattencovern und Zeichnungen Macdonalds zusammen. Die Kombination ermöglicht es Macdonald, die Sounds visuell zu interpretieren.
In dem 2-Kanal-Video The Field (2008) werden parallel auf zwei Monitoren die Schallplattencover aus den Diptychen gezeigt. Die aufgezeichneten Geräusche werden ebenfalls auf beiden Monitoren abgespielt, wodurch sie sich überlagern und eine einzigartige harmonische Resonanz entsteht. Die Plattencover wechseln sobald auch die Geräusche wechseln. Der Künstler fordert so die Erwartungen des Betrachters heraus, denn wie und was er hört, bringt er in Relation zu dem, was er auf den Covern liest.
Neben The Field werden noch weitere Arbeiten von Euan Macdonald gezeigt, wie z.b. die 2009 entstandene Projektion Volcano.











