(openPR) Eine bleibende Aufgabe katholischer Verbände ist es, soziale Schieflagen öffentlich anzusprechen. Diese Einsicht stand im Mittelpunkt der Feier zum 40-jährigen Bestehen der Ortsgemeinschaft Erlangen des KKV Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung am Sonntag (1. Juni 2008) im Erlanger Pfarrzentrum St. Sebald.
In seiner Festansprache benannte der KKV-Landesvorsitzende Dr. Klaus-Stefan Krieger als gravierendes Problem die Armut bei Kindern. Er zitierte aus dem Entwurf des 3. Armutsberichts der Bundesregierung, dass das Armutsrisiko bei Kindern bis 15 Jahren 26 % betrage. Es liege deutlich über dem des Bevölkerungsdurchschnitts (18 %)und sei seit 1998 (damals 16%) kontinuierlich gestiegen. Als eine Maßnahme empfahl er, für Kinder, die auf Sozialgeld angewiesen seien, die einmaligen Beihilfen wieder einzuführen – etwa für den Kauf von Schulmaterial zu Schulanfang oder für die Teilnahme an Kindererholungen.
Als weitere Aufgaben des KKV nannte Krieger das Engagement in der beruflichen und religiösen Erwachsenenbildung sowie bei der Bildung von Netzwerken, von denen die Mitglieder auch im Beruf profitieren könnten. Als erster katholischer Sozialverband in Deutschland habe daher der KKV im Internet ein Forum geschaffen, auf dem Mitglieder und Interessierte Verbindungen knüpfen könnten.
In seinem Glückwunsch bezeichnete Krieger den KKV Erlangen wegen seines Gründungsjahres als „Alt-68er“ und empfahl ihm, seine kritische Haltung zu bewahren. Er lobte, dass die Erlanger Ortsgemeinschaft als Unterstützer der Erlanger Allianz für den freien Sonntag beigetreten sei.
In seinem Grußwort betonte Bayerns Innenminister Joachim Hermann, selbst Mitglied im KKV Erlangen, dass Markt und Moral – ihr Verhältnis zueinander war auch Thema des KKV Landestreffens in Erlangen vor5 Jahren – nicht voneinander getrennt werden dürften. Er würdigte das Bemühen der KKV-Mitglieder, erfolgreiches geschäftliches und berufliches Handeln mit ethischen Grundsätzen und christlicher Lebensgestaltung im Einklang zu halten.
Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Vogel, der ebenfalls dem KKV Erlangen angehört, stellte die Bedeutung der Verbände für die politische Willensbildung heraus. Ihre Stellungnahmen und Anregungen müssten von den Volksvertretern sorgfältig gehört und aufgenommen werden.
Die Glückwünsche der Stadt Erlangen überbrachte der 2.Bürgermeister Gerd Lohwasser.
Zu Beginn der Feierlichkeiten zelebrierte Domkapitular Dr. Günter Raab, Mitglied der Bistumsleitung der Erzdiözese Bamberg, einen Gottesdienst in der Kirche St. Sebald. In seiner Predigt mahnte er, die Orientierung an Jesus und seiner Bergpredigt nicht nur in Sonntagsreden zu beschwören, sondern im Alltag zu leben.












