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Geschenk Gesundheit auch als Aufgabe und Chance begreifen - Adipositas-Gesellschaft zur Woche für das Leben

08.04.200814:58 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Mit dem Ziel, in den kommenden drei Jahren gesellschaftliche Verhältnisse konkret mitzugestalten und den Gesundheitsbegriff neu zu überdenken und zu bewerten, haben der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dr. Huber, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Zollitsch, gestern in Berlin mit der bundesweiten Auftaktveranstaltung „Woche für das Leben“ das Jahresthema 2008 „Gesundheit – höchstes Gut?“ vorgestellt.

Erzbischof Zollitsch merkte an, das körperliche Wohlbefinden würde oft einseitig bewertet, ja überbewertet. Menschen, denen es in ihrer gesundheitlichen Grundversorgung gut gehe, schenkten diesem Faktor nicht selten eine „übertriebene Aufmerksamkeit“. Bischof Huber fügte in seinem Statement hinzu, die Sorge um die eigene Gesundheit sei heute ähnlich stark ausgeprägt wie in früheren Jahrhunderten die Sorge um das Seelenheil. Der früheren Hoffnung auf die Erlösung über den Tod hinaus entspreche heute die Hoffnung auf die Erhaltung der Gesundheit und die Heilung von Krankheiten. Leid und Vergänglichkeit gehörten allerdings zur Natur des Menschen und könnten nur um den Preis der Unmenschlichkeit abgeschüttelt werden.

„Wir begrüßen, dass die christlichen Kirchen auf die ethische Dimension des Gesundheitsbegriffes hinweisen, kommentierte Prof. Dr. Manfred J. Müller, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG), die Auftaktveranstaltung. „Gesundheit und Krankheit sind jedoch nicht nur Geschenk oder Schicksal, insbesondere, wenn es um Krankheiten geht, die durch gesunde Ernährung und einen aktiven Lebensstil vermeidbar oder wesentlich verzögerbar sind“, so Müller. Es mache daher Sinn, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, um die Gesundheit im Sinne einer Ressourcenstärkung so weit und lange wie möglich zu erhalten. Gesundheit sei im weltlichen Sinn also auch Aufgabe und Chance für mehr Lebensqualität für jeden Einzelnen. Im christlichen Sinn könne man sagen: „die Schöpfung bewahren“ – das sollte auch für unsere Gesundheit gelten, schlussfolgerte Müller.

Die bei weitem größte Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland habe jedoch keine „übertriebene Sorge“ um ihre Gesundheit. Eher das Gegenteil sei der Fall: Krankheiten und ihre Folgen würden billigend in Kauf genommen:
Chronische Krankheiten sind zu etwa 50-80% durch den Lebensstil verursacht, durch Fehlernährung, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkohol und Stress; Fehlernährung und Bewegungsmangel haben davon den größten Anteil. Allein durch Fehlernährung und Bewegungsmangel und die dadurch entstehenden Krankheiten sterben in Deutschland mehr als 100.000 Menschen jährlich. Von den sieben Millionen Diabetikern in Deutschland wären die Hälfte – die Einwohner Berlins – vom Diabetes befreit, würden die Übergewichtigen (das sind ca. 85% aller Typ II-Diabetiker) 10 kg abnehmen; Folgeerkrankungen wie Blindheit, Nierenversagen (künstliche Niere), Nervenschmerzen, Schlaganfall und Herzinfarkt blieben ihnen erspart. Fehlernährung und Bewegungsmangel verursachen auch Krebserkrankungen, Verschleiß am Bewegungsapparat, Magen-Darm-Krankheiten, Gefäßkrankheiten und viele weitere. Die Auswirkungen dieser Erkrankungen schlagen sich objektiv ablesbar nieder in der Zunahme von Krankheitstagen, vorzeitiger Berentung und Kosten – ganz abgesehen von Beschwerden, Befindlichkeitsstörungen, Einschränkungen der Lebensqualität und Schmerzen.

„Gerade weil die Versorgungssysteme unserer alternden Gesellschaft vor enormen Herausforderungen stehen, steht aber auch die Gesellschaft in der ethischen Pflicht, den Menschen ihre Eigenverantwortung bewusst zu machen, sie durch Bildung zu befähigen, diese wahrzunehmen und unsere Lebensumwelten so zu gestalten, dass gesundheitsförderliches Verhalten erleichtert wird. Dies ist das Ziel des Nationalen Aktionsplans gegen Übergewicht, der von der DAG vorgelegt wurde und der voraussichtlich im Sommer 2008 zur Beschlussfassung durch die Bundesregierung ansteht“, so der Präsident.

Da das Übergewicht und ernährungsabhängige Erkrankungen in Deutschland und anderswo sozial ungleich verteilt seien und der soziale Auftrag der Kirchen das Engagement gegen soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft mit einschließe, könne auch Kirche hier einen wesentlichen Beitrag zu einer neuen gesamtgesellschaftlichen Diskussion leisten, so Müller weiter. Darüber hinaus könnten die in der „Woche für das Leben“ beklagte übertriebene Ästhetik, der Jugendlichkeitsterror sowie übermäßiges Konsumieren und Trägheit auch Ausdruck von seelischen Nöten oder erfolgloser Sinnsuche sein. Hier könnten die christlichen Kirchen ebenfalls für die präventive Gesundheitsförderung einen wertvollen Beitrag liefern. „In diesem Sinne wünschen wir uns ein produktives Miteinander von Gesundheitsexperten und Kirchen“, so Prof. Müller.

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