(openPR) Wie zuverlässig sind die Investitionsentscheidungen der Partnerfonds „Kapital für den Mittelstand“? Unternehmensinvestition über 15 Millionen Euro von Insolvenz betroffen.
München, den 13.02.2008. Für die Anleger der verschiedenen Partnerfonds „Kapital für den Mittelstand“ könnten Zahlungsausfälle bei einer Unternehmensinvestition über 15 Mio. Euro drohen. Die betroffene Investition erfolgte Ende 2006 in die ODS-Gruppe, einen Hersteller von Datenträgern wie CDs und DVDs. Mit der Vermögensgesellschaft DVD Dassow GmbH musste im Oktober 2007 für eine Gesellschaft aus der ODS-Gruppe Insolvenz angemeldet werden.
Die Anleger der Partnerfonds „Kapital für den Mittelstand“, die von der Dipl.-Kfm. Wunderlich & Partner – Wirtschaftsberatung für den Mittelstand initiiert worden sind, wurden bisher nicht über diese Insolvenz unterrichtet. Es liegen daher auch noch keine Erkenntnisse dazu vor, ob und in welchem Umfang sich die Insolvenz tatsächlich zu Lasten der Anleger auswirken wird.
Bemerkenswert ist jedoch schon heute, wie es überhaupt zu dieser Unternehmensinvestition kommen konnte. Bei den Partnerfonds „Kapital für den Mittelstand“ soll die Rendite für die Anleger aus einer Wertpapierverwaltung und eben aus Investitionen in mittelständische Unternehmen erzielt werden. Dabei sollen strenge Investitionsgrundsätze und eine genaue Prüfung Verluste aus den Unternehmensinvestitionen verhindern. Angesichts dessen ist die Investition in die ODS-Gruppe Ende 2006 zumindest aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar – zumal es sich bei ihr um die bis dato höchste Unternehmensinvestition der Partnerfonds „Kapital für den Mittelstand“ handelte.
So hieß es aus der ODS-Gruppe, der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens sei ein Schritt, mit dem eine sehr komplexe Restrukturierung unter den schwierigen Bedingungen von anhängigen Ermittlungsverfahren, Lizenzprozessen und Steuerprüfungen erfolgreich zuende gebracht werden sollte. Tatsächlich wird gegen die ODS-Gruppe nach einer Pressemitteilung vom 01.04.2006 ein Ermittlungsverfahren wegen Subventions- und Steuerbetrug von der Staatsanwaltschaft in Schwerin betrieben. Allein die jetzt insolvente Gesellschaft soll öffentliche Fördermittel in Höhe von über 70 Mio. Euro erhalten haben. Gleichzeitig hat die Sparkasse Nordwestmecklenburg 2004 Kreditwünsche der ODS-Gruppe abgelehnt. Die Begründung dafür lautete auszugsweise:
„Wir bitten um Verständnis, dass wir aufgrund des nach unserer Einschätzung äußerst schwierigen und schnelllebigen Marktumfeldes Ihrer Branche, der hohen Innovationsgeschwindigkeit Ihrer Produkte, des erheblichen Wettbewerbs und des Preisdrucks sowie der bisher unbefriedigenden Geschäftsentwicklung nicht bereit sind, Ihre Investitionsmaßnahme zu begleiten.“
Dazu passt eine Meldung des Spiegels vom 09.02.2008, nach der die Wirtschaftsprüfer für die betroffene Gesellschaft schon für 2006 Probleme festgestellt hätten. Ein Gewinn habe für 2006 nur aufgrund interner Firmenverkäufe und einer damit verbundenen wundersamen Wertvermehrung von über 23 Mio. Euro ausgewiesen werden können. Außerdem habe man sich in einem Streit über Lizenzen befunden, der verloren worden sei.
Vor diesen Hintergründen ist es auf den ersten Blick unverständlich, warum gerade die Partnerfonds „Kapital für den Mittelstand“ mit ihren strengen Investitionsgrundsätzen sich 2006 zu einer Investition in die ODS-Gruppe entschließen konnten. Die Stellungnahme durch die Geschäftsführung bleibt abzuwarten. Für die Anleger ist zu hoffen, dass die Insolvenz nicht zu einem Schaden führt. Weitere Meldungen werden wir auch unter www.ra-lachmair.de veröffentlichen.











