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OTH Regensburg erforscht dynamische Netzentgelte für ein flexibleres Stromnetz

19.12.202512:41 UhrIT, New Media & Software
Bild: OTH Regensburg erforscht dynamische Netzentgelte für ein flexibleres Stromnetz

(openPR) Mit insgesamt 2,2 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) das Projekt „Erschließung von Flexibilität unter Anwendung dynamischer Netzentgelte am Beispiel des Stadtwerk Haßfurt“ (FlexNet Haßfurt). Ziel ist es, mithilfe dynamischer Netzentgelte flexible Stromnutzung bei Haushalten und Unternehmen zu fördern und so einen wichtigen Beitrag zur kosteneffizienten Energiewende zu leisten.

Von der Gesamtfördersumme gehen rund 775.000 Euro an die OTH Regensburg, die die Projektleitung übernimmt. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus Wissenschaft, Energiewirtschaft und Industrie entwickelt das OTH-Team neue Konzepte, wie Stromkundinnen und -kunden durch gezielte Preissignale zu einem netzdienlichen Verhalten motiviert werden können. Das Projekt läuft bis September 2028.

„Unser Ansatz setzt nicht auf Eingriffe oder Abschaltungen, sondern auf Transparenz und Anreize“, erklärt Prof. Dr. Oliver Brückl, Projektleiter und Co-Leiter der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) an der OTH Regensburg. „Dynamische Netzentgelte können Verbraucherinnen und Verbraucher dabei unterstützen, ihren Stromverbrauch zeitlich zu verschieben – und damit aktiv zur Entlastung der Netze beizutragen.“

Flexibilität statt Netzausbau

Hintergrund des Projekts ist die wachsende Belastung der Stromnetze durch den Ausbau erneuerbarer Energien, Elektromobilität und Wärmepumpen. Bisher reagieren Netzbetreiber bei Engpässen häufig mit kurzfristigen, kostenintensiven Maßnahmen wie dem Abregeln von Anlagen oder dem Einsatz konventioneller Kraftwerke. FlexNet Haßfurt verfolgt einen anderen Weg: Flexibilität auf der Verbraucherseite soll gezielt erschlossen und nutzbar gemacht werden.

Im Zentrum steht dabei die Entwicklung netzzustandsabhängiger Netzentgelte, die je nach Auslastung des Netzes variieren. Niedrige Entgelte signalisieren Zeiten, in denen Strom besonders netzfreundlich genutzt werden kann, höhere Entgelte weisen auf Engpässe hin. So sollen Kundinnen und Kunden, unterstützt durch intelligente Steuerungssysteme, ihren Verbrauch beispielsweise bei Wärmepumpen, Batteriespeichern oder industriellen Anlagen anpassen.

Rolle der OTH Regensburg

Die OTH Regensburg entwickelt im Projekt eine Methodik zur Gestaltung und Bewertung dynamischer Netzentgelte im Mittel- und Niederspannungsnetz des Stadtwerks Haßfurt. Ein besonderer Fokus liegt darauf, Flexibilität sowohl bei Haushalten als auch bei Industriebetrieben zu aktivieren und systematisch in die Netzplanung zu integrieren.

Ein zentraler Punkt der Forschung ist die Frage, wie verlässlich flexible Stromnutzung tatsächlich ist. Nicht jede Reaktion auf ein Preissignal lässt sich gleich gut einplanen: Während einige Unternehmen verbindlich zusagen können, ihren Stromverbrauch bei Bedarf zu senken oder zu verschieben, reagieren Haushalte meist freiwillig, etwa indem sie Geräte dann nutzen, wenn das Netz weniger belastet ist. Die OTH Regensburg untersucht, welcher Teil dieser Flexibilität zuverlässig planbar ist und welcher eher unterstützend wirkt. Dieses Wissen ist entscheidend, um Flexibilität realistisch in die Netzplanung einzubeziehen und sie sinnvoll mit klassischen Maßnahmen wie Netzausbau zu vergleichen.
„Nicht jede flexible Reaktion im Stromnetz ist garantiert abrufbar“, sagt Prof. Dr. Oliver Brückl, Projektleiter an der OTH Regensburg. „Unsere Aufgabe ist es herauszufinden, worauf sich Netzbetreiber wirklich verlassen können und wo Flexibilität eher eine zusätzliche Entlastung bringt. Nur so lässt sich entscheiden, ob flexible Lösungen Netzausbau ersetzen oder zumindest deutlich reduzieren können.“

Darüber hinaus analysiert das Team die Wechselwirkungen zwischen dynamischen Netzentgelten und dynamischen Strompreisen. Ziel ist es, widersprüchliche Signale zu vermeiden und Markt- und Netzanforderungen besser aufeinander abzustimmen.

Von der Modellierung zur Felderprobung

Die theoretischen Konzepte werden nicht nur simuliert, sondern auch praktisch erprobt. Im Netzgebiet des Stadtwerks Haßfurt entsteht eine durchgängige Signalkette: von der Bildung der Preissignale beim Netzbetreiber über die Kommunikation bis hin zur automatisierten Umsetzung bei Haushalts- und Industriekunden. Intelligente Algorithmen sollen Endgeräte eigenständig so steuern, dass sie Kosten sparen und gleichzeitig das Netz entlasten.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Koordination zwischen Netzbetreibern unterschiedlicher Spannungsebenen, um Flexibilitätsoptionen effizient und konfliktfrei einzusetzen. „FlexNet Haßfurt verbindet technische Innovation, ökonomische Bewertung und regulatorische Perspektiven“, fasst Prof. Dr. Oliver Brückl zusammen. „Unser Ziel ist es, praxistaugliche Lösungen zu schaffen, die zeigen: Flexibilität kann ein zentraler Baustein für ein stabiles, bezahlbares und nachhaltiges Energiesystem sein.“

Projektpartnerinnen und Projektpartner

Zum Konsortium gehören neben der OTH Regensburg und der Forschungsstelle FENES unter anderem die Universität Passau, Institut für Energietechnik IfE GmbH, Stiftung Umweltenergierecht, Stadtwerk Haßfurt GmbH, TTTech Deutschland GmbH sowie die Bayernwerk Netz GmbH, der Verband kommunaler Unternehmen e. V., der Bundesverband Energiespeicher Systeme e. V., der Bundesverband Neue Energiewirtschaft, die Viessmann Holding International GmbH, SEtrade GmbH, Consolinno Energy GmbH, Easy Smart Grid GmbH und die Maintal Konfitüren GmbH.

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