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Leidenschaftlich neugierig - Professor Christian Hasse von der TU Darmstadt erhält Leibniz-Preis

11.12.202511:21 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
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(openPR) In seinen Arbeiten zeigt Christian Hasse neue wissensbasierte Wege für eine klimaneutrale Energiezukunft auf – ein entscheidender Beitrag zur Bewältigung der globalen Klimakrise und zur Dekarbonisierung der Energieversorgung. Dabei setzt er Maßstäbe mit der Entwicklung wegweisender mathematischer Modelle und numerischer Methoden für die hochauflösende Simulation dreidimensionaler, instationärer und reaktiver Strömungen auf Supercomputern. Seine Forschung bringt Thermofluiddynamik mit Hochleistungsrechnen, Materialwissenschaften und Chemie zusammen und erschließt an den Schnittstellen wissenschaftliches Neuland.
Als Ingenieur kombiniert der Maschinenbau-Professor praxisnahe Herausforderungen mit wissenschaftlicher Neugier, etwa indem er erforscht, wie Turbulenz die Struktur und Stabilität von Wasserstoffflammen beeinflusst. An der TU Darmstadt arbeitet Hasse höchst erfolgreich an der Modellierung und Simulation innovativer Energieumwandlungsprozesse. Der Fokus seiner aktuellen Forschung liegt auf Wasserstoff und Metallen als kohlenstofffreie Energieträger. Als erster Wissenschaftler entwickelte und validierte er Flameletmodelle für die Reaktionszonenstruktur instabiler Wasserstoffflammen und setzt diese richtungsweisend in seinen Simulationen ein. Christian Hasse und sein Team gehören zu den wenigen Gruppen weltweit, die sich für die Nutzung von Europas erstem Exascale-Supercomputer „JUPITER“ qualifiziert haben. Ihre laufenden direkten numerischen Simulationen entschlüsseln die komplexe Dynamik magerer turbulenter Wasserstoffflammen auf Nanosekunden- und Mikrometerskalen unter realistischen Betriebsbedingungen. Diese Forschung liefert zentrale Erkenntnisse etwa zu sicherheitskritischen Phänomenen wie Flammenrückschlag und schafft die Grundlage für den sicheren und effizienten Betrieb zukünftiger CO₂-freier Wasserstoffgasturbinen.
Auch in der Forschung zu Metallen als recyclebaren Energieträgern hat sich Christian Hasse als herausragender Wissenschaftler erfolgreich etabliert. Als Initiator und Leiter des interdisziplinären Verbundprojekts „Clean Circles“, das mehr als 20 Principal Investigators vereint, treibt er dieses dynamisch wachsende Forschungsfeld maßgeblich voran. Seine exzellente disziplinäre Forschung verbindet er systematisch mit den Materialwissenschaften und der Chemie. Christian Hasses internationale Spitzenstellung belegt auch der 2024 eingeworbene ERC Advanced Grant „A-STEAM“ (Aluminum steam combustion for clean energy), in dem er die thermofluiddynamischen Grundlagen für die Reaktion von Aluminiumpartikeln mit Dampf erforscht – ein innovativer und in hohem Maße vielversprechender Ansatz zur sauberen Erzeugung von Hochtemperaturwärme und Wasserstoff.
Christian Hasses Begeisterung für die Wissenschaft und den Willen an der Spitze zu forschen, prägen auch seine Rolle als Mentor und Förderer. Seit 2010 betreute er mehrere dutzend erfolgreiche Promotionen. Sechs seiner ehemaligen Doktorand:innen und Postdoktorand:innen haben in den letzten fünf Jahren ebenfalls Professuren übernommen.
TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl: „Ich gratuliere Christian Hasse sehr herzlich zur Auszeichnung mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2026. Die Arbeit von Christian Hasse ist ein leuchtendes und inspirierendes Beispiel für unsere Mission als Technische Universität. Mit seiner Forschung erschließt er Neuland für die Welt von Morgen und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Bearbeitung der großen Veränderungsaufgaben für eine klimaneutrale Energiezukunft– getragen von großer Neugier und lebendiger interdisziplinärer Kooperation. Ich freue mich auf weitere visionäre Lösungen, die spürbare Wirkung entfalten.“
Professor Matthias Oechsner, Vizepräsident für Forschung: „Ich freue mich sehr, dass Christian Hasse diese renommierte Auszeichnung für seine wegweisende Forschung im Bereich der Energieverfahrenstechnik erhält. Sie würdigt die wissenschaftliche Exzellenz, mit der er die grundlagenorientierte mit der anwendungsnahen Forschung vorbildlich verschränkt. Ich gratuliere Christian Hasse von Herzen zu diesem großartigen Erfolg. Wir sind stolz, ihn als Kollegen an der TU Darmstadt zu wissen.“
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG an in Deutschland arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen verliehen. Pro Jahr können bis zu zehn Preise mit einer Preissumme von jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro vergeben werden. Für die Preise 2026 wurden heute zehn Wissenschaftler:innen aus 144 Vorschlägen vom Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgewählt. Das Preisgeld können die Preisträgerinnen und Preisträger nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden.
Die Preise werden im kommenden März feierlich verliehen.

Über Christian Hasse
Christian Hasse leitet seit 2017 das Fachgebiet Simulation reaktiver Thermo-Fluid Systeme am Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt. Sein Weg führte ihn nach dem Studium an der RWTH Aachen und der University of California, Davis (USA), sowie seiner Promotion an der RWTH Aachen zunächst in die Industrie – dort arbeitete er unter anderem als Forschungs- und Entwicklungsingenieur bei der BMW Group München – und später zurück in die universitäre Grundlagenforschung an die TU Bergakademie Freiberg. Als einer der international führenden Wissenschaftler im Bereich der reaktiven Thermofluiddynamik kann er auf eine Vielzahl hochkarätiger Publikationen verweisen, wirkt als Herausgeber renommierter wissenschaftlicher Journale und Mitglied in Fachgesellschaften und akademischen Gremien. Seine Forschungsarbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt im Jahr 2024: Der Europäische Forschungsrat ERC wählte sein Projekt „A-STEAM“ zur Förderung mit einem Advanced Grant aus.

Bisherige Leibniz-Preisträger an der TU Darmstadt
• Professor Dr. Frank Steglich (Festkörperphysik, 1986)
• Professor Dr. Bernd Giese (Organische Chemie, 1987)
• Professor Dr. Johannes Buchmann (Informatik, 1993)
• Professor Dr. Thomas Weiland (Elektrotechnik, 1998)
• Professor Dr. Jürgen Rödel (Materialwissenschaft, 2009)
• Professor Dr. Andreas Dreizler (Maschinenbau, 2014)
• Professor Dr. Gabriel Martínez-Pinedo (Physik, 2021)

Bildmaterial:
https://www.bildermedien.tu-darmstadt.de/fotoweb/albums/aTmUx7g1QQvGCOwB/

Über die TU Darmstadt
Die TU Darmstadt zählt zu den führenden Technischen Universitäten in Deutschland und steht für exzellente und relevante Wissenschaft. Globale Transformationen – von der Energiewende über Industrie 4.0 bis zur Künstlichen Intelligenz – gestaltet die TU Darmstadt durch herausragende Erkenntnisse und zukunftsweisende Studienangebote entscheidend mit.
Ihre Spitzenforschung bündelt die TU Darmstadt in drei Feldern: Energy and Environment, Information and Intelligence, Matter and Materials. Ihre problemzentrierte Interdisziplinarität und der produktive Austausch mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik erzeugen Fortschritte für eine weltweit nachhaltige Entwicklung.
Seit ihrer Gründung 1877 zählt die TU Darmstadt zu den am stärksten international geprägten Universitäten in Deutschland; als Europäische Technische Universität baut sie in der Allianz Unite! einen transeuropäischen Campus auf. Mit ihren Partnern der Rhein-Main-Universitäten – der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – entwickelt sie die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main als global attraktiven Wissenschaftsraum weiter.

www.tu-darmstadt.de

MI-Nr. 51/2025, sip

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