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Wissenschaftsrat | Die Hochschulmedizin braucht starke Fächer und standortgerechte Konzepte

03.11.202514:09 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung

(openPR) Die Hochschulmedizin in Deutschland steht vor großen Herausforderungen wie einer alternden Bevölkerung, dem Fachkräftemangel, Kostendruck sowie hohe Anforderungen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Vor diesem Hintergrund hat der Wissenschaftsrat Empfehlungen zur Entwicklung der medizinischen Fächer erarbeitet, die die systemtragende Rolle der Hochschulmedizin und der beteiligten Disziplinen stärken sollen.

Dabei liegt der Fokus auf den vorklinischen und klinisch-theoretischen Fächern, wie Anatomie oder Biochemie beziehungsweise Humangenetik oder Virologie. Diese stehen in der Öffentlichkeit und Politik oft im Schatten der klinisch-praktischen Fächer, obwohl sie unverzichtbar für die medizinische Ausbildung, Forschung und damit auch eine hochwertige Gesundheitsversorgung sind.

„Die Zukunft der Medizin liegt in der ganzheitlichen Weiterentwicklung aller Fächer“, betont der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Wick. „Die Hochschulmedizin muss dabei auch Fächer unterhalten, die aus ökonomischer Sicht nicht rentabel sind, die aber für Forschung, Lehre oder Versorgung essenziell sind.“

Der Wissenschaftsrat empfiehlt eine strategische und differenzierte Weiterentwicklung der medizinischen Fächer. Zentrale Punkte sind:

_ Strategisches Portfoliomanagement: Standorte und Bundesländer sollten die Vorhaltung einzelner medizinischer Fächer gezielt planen und koordinieren. Nicht jedes Fach muss an jedem Standort vorhanden sein – entscheidend ist jedoch, dass die vorhandenen Fächer inhaltlich und strukturell konsequent gestärkt werden.

_ Stärkung der Sichtbarkeit vorklinischer und klinisch-theoretischer Fächer: Diese sollen in standortübergreifende Forschungsstrukturen, Departments oder Netzwerke eingebunden und stärker mit außeruniversitären Institutionen und Wirtschaftspartnern vernetzt werden.

_ Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen: Programme für Clinician Scientists und Medical Scientists sind auszubauen und langfristig zu sichern, um Forschung und wissenschaftliche Karrierewege attraktiver zu gestalten.

_ Interdisziplinarität und Öffnung von Fächergrenzen: Kooperationen mit Lebens- und Naturwissenschaften, Informatik und Gesundheitsfachberufen sollen innovative Forschungs- und Lehrkonzepte ermöglichen und stärken sowie die Medizin als Wissenschaftsdisziplin noch attraktiver machen.

_ Langfristige Sicherung rechtsmedizinischer Expertise: Aufgrund ihrer besonderen Rolle an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Rechtssystem ist eine flächendeckend bedarfsgerechte Vorhaltung rechtsmedizinischer Kompetenz unerlässlich.

Die Empfehlungen des Wissenschaftsrats beruhen auf einer breit angelegten Analyse und Befragung medizinischer Fachgesellschaften sowie der Medizinischen Fakultäten in Deutschland. Sie machen deutlich: Die medizinische Fächerlandschaft und hochschulmedizinischen Standorte sind bemerkenswert heterogen. Deshalb sind differenzierte, fach- und standortspezifische Ansätze erforderlich. Entscheidend ist, dass der Wissens- und Methodenbestand der Medizin insgesamt bewahrt und weiterentwickelt wird.

Dafür sind eine konzertierte Strategiebildung auf allen Ebenen sowie die gezielte Förderung und – wo sinnvoll und möglich – noch stärkere Integration der vorklinischen und klinisch-theoretischen Fächer auch in klinische Schwerpunkte entscheidend.

Originalpublikation:
https://doi.org/10.57674/3nyr-ht28 - Zu den Empfehlungen
https://doi.org/10.57674/114n-em55 - Zur Kurzfassung

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