openPR Recherche & Suche
Presseinformation

COP30 muss Signal gegen Trump und für Klimaschutz setzen

31.10.202508:58 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft

(openPR) Wuppertal, 31. Oktober 2025: Die diesjährige Weltklimakonferenz findet vor dem Hintergrund zunehmender internationaler Spannungen statt. Die Trump-Administration versucht mit allen Mitteln, die Energiewende nicht nur national, sondern auch international auszubremsen – und fährt auch in der Handelspolitik einen ausgesprochen konfrontativen Kurs. Auch seitens der Europäischen Union und China kommt es zunehmend zu Ein- und Beschränkungen des internationalen Handels. Daneben haben die geopolitischen Spannungen aufgrund der Kriege in der Ukraine und in Gaza weiter zugenommen. Hinzu kommen in vielen Ländern weltweit gesellschaftliche Polarisierungstendenzen und die gezielte Verbreitung von Fehlinformationen, die eine ambitionierte Klimapolitik heute deutlich schwerer umsetzbar machen.

„Angesichts der globalen Krisen muss von der COP30 die klare Botschaft ausgehen, dass eine erfolgreiche Klimapolitik nicht nur ein optionales Extra ist, sondern ganz konkret vor einer Zuspitzung weiterer Konflikte schützt. Mit Blick auf die Blockadehaltung der Trump-Administration ist es umso wichtiger, dass die Weltgemeinschaft auch ohne die USA weiter am Pariser Klimaabkommen und seinen Zielen festhält sowie entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung konsequent weiter verfolgt und beschleunigt umsetzt", betont Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts. Dieses Bekenntnis muss insbesondere auch die Ergebnisse der ersten globalen Bestandsaufnahme (Global Stocktake, GST) einschließen, die 2023 in Dubai abgeschlossen wurde. Die Dubai-Konferenz hatte erstmals vereinbart, dass eine weltweite Abkehr von der Nutzung fossiler Brennstoffe nötig ist; zudem hatte die Konferenz Ziele für die Verbesserung der Energieeffizienz, den Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Beendigung von Entwaldung und Walddegradation vereinbart.

National festgelegte Beiträge bleiben bisher hinter Pariser Zielen zurück

Der zentrale Mechanismus für die Erreichung der Klimaschutzziele sind die national festgelegten Beiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) der Vertragsparteien. Zur COP müssen alle Staaten neue NDCs für den Zeitraum bis 2035 vorlegen – bisher haben dies jedoch weniger als die Hälfte der Vertragsparteien getan. Zudem reicht das Ambitionsniveau der eingereichten NDCs nicht aus, um einen adäquaten Beitrag dafür zu leisten, die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius, idealerweise 1,5 Grad Celsius, zu begrenzen. „Die Konferenz in Bélem sollte daher alle Staaten auffordern, ihre NDCs weiter im Sinne des Pariser Abkommens und der Ergebnisse des Global Stocktake zu verbessern”, sagt Wolfgang Obergassel, Co-Leiter des Forschungsbereichs internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut, und ergänzt: „Zudem ist es extrem wichtig, dass die Länder in ihren NDCs spezifizieren, wie sie konkret zu den in Dubai vereinbarten globalen Zielen beitragen werden. Daneben ist ein Monitoring-Mechanismus sinnvoll zu implementieren, um die tatsächliche Erreichung dieser Ziele zu überwachen und bei Bedarf nachsteuern zu können.”

Integrierte Lösungen für Klima und Biodiversität notwendig

„Da die Konferenz am Rande des brasilianischen Regenwaldes stattfindet, wäre es ein starkes Signal, wenn die brasilianische COP-Präsidentschaft dies nutzen würde, um auf die Verzahnung der Klima- und Biodiversitätskrise hinzuweisen und um für eine stärkere Kooperation und Integration mit der Biodiversitätskonvention zu werben”, stellt Dr. Chris Höhne, Senior Researcher im Forschungsbereich internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut, heraus. „Die Klima- und Biodiversitätskrise lässt sich nur integriert lösen, aber bisher fehlt ein gemeinsames Forum, um solche Lösungen zu verhandeln.”

Zudem könnte das Thema gerechter Strukturwandel (Just Transition) stärker in den Fokus rücken. Nach Fortschritten bei den Zwischenverhandlungen in Bonn wächst die Hoffnung auf die Entwicklung eines holistischen Mechanismus, der Gerechtigkeitsaspekte als Grundlage ambitionierten Klimaschutzes verankert. Höhne ergänzt, dass es für ambitionierten Klimaschutz vonnöten ist, internationale sowie inländische Gerechtigkeitsaspekte zu berücksichtigen, um Klimaschutz auf breiter Legitimationsbasis voranzutreiben. Nur so lässt sich die notwendige Akzeptanz und Teilhabe für die erforderlichen Veränderungsprozesse erreichen.

Wuppertal Institut gibt bei Sideevents Impulse für die Zukunft

Das Wuppertal Institut organisiert im Rahmen der COP30 eine Reihe von Sideevents, um seine Forschungsprojekte und -ergebnisse vorzustellen und den Austausch mit Delegiert*innen und Praxispartner*innen zu fördern. Der thematische Schwerpunkt liegt dabei auf den internationalen Kohlenstoffmärkten – also in denen CO₂-Emissionen einen Preis bekommen und Kohlenstoffzertifikate gehandelt werden – sowie auf transformativen Klimapartnerschaften zwischen dem Globalen Norden und Globalen Süden.

Analyse der Konferenzergebnisse

Die Forschenden des Wuppertal Instituts beobachten seit Beginn des UN-Klimaprozesses die laufenden Verhandlungen. Auch dieses Jahr wird das Wuppertal Institut kurz nach Abschluss der Konferenz eine erste Auswertung der Ergebnisse veröffentlichen. Weitere Informationen zur COP30 sind über die unten stehenden Links zu finden.

Virtueller Wuppertal Lunch zu COP30-Ergebnissen

Die Forschenden des Wuppertal Instituts stellen ihre Bewertung der COP-Ergebnisse am 4. Dezember 2025 bei einem Wuppertal Lunch vor, der in Kooperation mit Table.Briefings veranstaltet wird, und diskutieren mit Expert*innen darüber. Die digitale Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldungen sowie Details zum Programm folgen in Kürze.

---
Pressemitteilung
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
VisdP: Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer
Kontakt: Luisa Lucas, stellvertretende Pressesprecherin
Tel: +49 202 2492-292
E-Mail: E-Mail

wissenschaftliche Ansprechpartner:
Wissenschaftliche Ansprechperson
Wolfgang Obergassel
Tel: +49 202 2492-149
E-Mail:

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 1295276
 1013

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „COP30 muss Signal gegen Trump und für Klimaschutz setzen “ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von idw - Informationsdienst Wissenschaft

IAB-Arbeitsmarktbarometer: Der Arbeitsmarkt stagniert
IAB-Arbeitsmarktbarometer: Der Arbeitsmarkt stagniert
Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland liegt nach einem Rückgang von 0,2 Punkten im Dezember bei 99,9 Punkten. Damit ist bei der Arbeitslosigkeit aktuell keine klare Tendenz zu erkennen. Auch die Beschäftigungskomponente sinkt im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte und liegt im Dezember bei 100,3 Punkten. „Keine Schrumpfung, aber für Wachstum reicht es auch in 2026 vorerst nicht“, so Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. „Auch nach drei Jahren Rezession bleibt die…
Trügerische Sicherheit - Team der TU Darmstadt deckt gravierende Schwachstellen bei Kinder-Smartwatches auf
Trügerische Sicherheit - Team der TU Darmstadt deckt gravierende Schwachstellen bei Kinder-Smartwatches auf
Smartwatches für Kinder werden als Einstieg in die digitale Welt immer beliebter und lagen wahrscheinlich auch in diesem Jahr vielfach unter Weihnachtsbäumen. Der mit mehr als 1,5 Millionen Smartwatches in Europa stark vertretene norwegische Hersteller Xplora wirbt mit Spielspaß und Abenteuer für die Kinder. Für die Eltern steht jedoch die Sicherheit im Vordergrund: Die Kinder können nur mit ausgewählten Kontakten über Text und Sprachnachrichten kommunizieren, und in der Eltern-App lässt sich der Standort der Kinder überwachen – so zumindest …

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: ALLATRA bei der COP30: Wissenschaftliche Impulse und internationale Zusammenarbeit für globale KlimasicherheitBild: ALLATRA bei der COP30: Wissenschaftliche Impulse und internationale Zusammenarbeit für globale Klimasicherheit
ALLATRA bei der COP30: Wissenschaftliche Impulse und internationale Zusammenarbeit für globale Klimasicherheit
… präsentierte bei der Klimakonferenz in Brasilien wegweisende Forschung zur Nanoplastik, führte hochrangige Gespräche und stärkte die internationale Zusammenarbeit für Klimaschutz. Die Delegation der Internationalen Gesellschaftlichen Bewegung ALLATRA nahm an der 30. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (COP30) in Belém, …
Weltklimakonferenz: „Belém ist ein Signal“
Weltklimakonferenz: „Belém ist ein Signal“
… mit Wirtschafts- und Klimahintergrund. Er und sein Team sind fachlich kompetent und werden sich dafür einsetzen, die Finanzierung und internationale Kooperation in Sachen Klimaschutz und Klimaanpassung zu stärken. Anderseits ist Brasilien ein wichtiger Ölproduzent, und seine nationale Umweltpolitik steht ständig unter Beschuss.Zu oft ging es bei den …
Icarus' Future: Eine in Miami ins Leben gerufene Kampagne, die den Führungskräften der COP30 vermittelt, dass die Zukunft unserer Kinder auf dem Spiel steht - gerade mit sieben LUUM Awards ausgezeichn
Icarus' Future: Eine in Miami ins Leben gerufene Kampagne, die den Führungskräften der COP30 vermittelt, dass die Zukunft unserer Kinder auf dem Spiel steht - gerade mit sieben LUUM Awards ausgezeichn
… Subventionen beenden - act4icarus.org #EveryHeartbeatMatters #COP30 MIAMI, FL / ACCESS Newswire / 17. November 2025 / Our Present, Icarus' Future rückt die Verzögerungen beim Klimaschutz in einen neuen Kontext, indem es Eltern, Kinder und menschliche Geschichten in den Mittelpunkt stellt - mit einer eindringlichen Installation, einer weltweiten Petition und …
Bild: Klimawende konkret: „RegioCOP30 Karlsruhe“, global denken – in Karlsruhe handelnBild: Klimawende konkret: „RegioCOP30 Karlsruhe“, global denken – in Karlsruhe handeln
Klimawende konkret: „RegioCOP30 Karlsruhe“, global denken – in Karlsruhe handeln
… Innovation oder Infrastruktur: Ziel ist, Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Bevölkerung weiter zu vernetzen, um die Umsetzung konkreter Klimaschutzmaßnahmen in und um Karlsruhe signifikant zu beschleunigen. Die Veranstaltungsreihe der „RegioCOP30 Karlsruhe“ ist ein gemeinsames Projekt von fokus.energie, Hochschule …
Moore auf der Weltagenda: Greifswalder Moorwissen trieb Durchbruch für Moorschutz auf der COP30 voran
Moore auf der Weltagenda: Greifswalder Moorwissen trieb Durchbruch für Moorschutz auf der COP30 voran
… Side Event am 17. November 2025 bekannte sich Deutschland dazu – nach Peru und Uganda – als Champion Country in Moore zu investieren, um wirksamen naturbasierten Klimaschutz zu erreichen. Dieses Beispiel soll andere Staaten motivieren, den Moorschutz ebenfalls stärker in den Blick zu nehmen und zum Beispiel in die nationalen Klimapläne aufzunehmen.Der …
Michael Oehme: Deutschland erwägt „New Deal“ nach US-Wahl
Michael Oehme: Deutschland erwägt „New Deal“ nach US-Wahl
… bezeichnet hat“, fügt Kommunikationsexperte Michael Oehme hinzu. Ein gemeinsames Verständnis der globalen „Spielregeln“ sei laut Maas erforderlich, um globale Probleme wie Handel, Klimaschutz, Coronavirus-Pandemie und Digitalisierung zu lösen. „Wir blicken auf jeden Fall in eine kritische Zukunft, wenn Trump wiedergewählt wird und man sich mit genau …
Bild: Natur schützen, um Zukunft zu sichern – LIB appelliert an die Teilnehmenden der UN-Klimakonferenz COP30Bild: Natur schützen, um Zukunft zu sichern – LIB appelliert an die Teilnehmenden der UN-Klimakonferenz COP30
Natur schützen, um Zukunft zu sichern – LIB appelliert an die Teilnehmenden der UN-Klimakonferenz COP30
„Klimaschutz und Artenschutz sind zwei Seiten derselben Medaille“, sagt Prof. Dr. Bernhard Misof, Generaldirektor des LIB. „Wir können die Folgen der Erderwärmung nur dann wirksam begrenzen, wenn wir zugleich die biologische Vielfalt bewahren – und verstehen. Jeder Quadratmeter Erde erzählt uns etwas über die Anpassungsfähigkeit des Lebens. Dieses Wissen …
Bild: ÖDP: Union verabschiedet sich aus der KlimaschutzpolitikBild: ÖDP: Union verabschiedet sich aus der Klimaschutzpolitik
ÖDP: Union verabschiedet sich aus der Klimaschutzpolitik
(Düsseldorf/Münster) – Donald Trump ist offen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen. Die Union beschreitet einen eleganteren Weg: Verbal spricht sie sich weiter für Klimaschutz aus, faktisch folgt sie aber dem Ausstieg von Trump. „Der Umwelt- und Klimaschutz darf die Kommission nicht dominieren“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, …
NABU begrüßt Röttgens Forderung nach einer nachhaltigen Wirtschaftsordnung
NABU begrüßt Röttgens Forderung nach einer nachhaltigen Wirtschaftsordnung
Tschimpke: Positives Signal für Umwelt- und Klimaschutz Berlin - Der NABU hat die Forderungen von Bundesumweltminister Norbert Röttgen nach einer nachhaltigen Wirtschaftsordnung, in der Umwelt- und Klimaschutz zu mehr Beschäftigung führt, sowie Röttgens positive Erwartungshaltung an den Weltklimagipfel in Kopenhagen begrüßt. „Bundesumweltminister Norbert …
Bild: COP30: Von Klimagipfeln des Öls zum Klimagipfel der NaturBild: COP30: Von Klimagipfeln des Öls zum Klimagipfel der Natur
COP30: Von Klimagipfeln des Öls zum Klimagipfel der Natur
… Fonds beteiligen wird, kam zwar in letzter Minute, zeigt aber, dass Deutschland sich zur Verantwortung gegenüber den Ländern des globalen Südens bekennt und ist hoffentlich Signal für weitere Zusagen der Industriestaaten.Neben den Debatten um Klimaanpassung und Tropenwaldschutz wird es in Belém – wie zuletzt auf jedem Klimagipfel –hitzige Debatten um …
Sie lesen gerade: COP30 muss Signal gegen Trump und für Klimaschutz setzen