(openPR) In der Physik wird die Entwicklung des Universums bisher mit der Allgemeinen Relativitätstheorie und durch die sogenannten Friedmann-Gleichungen beschrieben. Um auf dieser Grundlage die beobachtete Expansion des Universums zu erklären, muss man allerdings per Hand einen zusätzlichen „Dunkle-Energie-Term“ in die Gleichungen einfügen.
Diese nicht zufriedenstellende Lösung ließ die ZARM-Forschenden und ihre Kolleg:innen aus Rumänien einen anderen Weg gehen. Ihre heute im Journal of Cosmology and Astroparticle Physics veröffentlichten Erkenntnisse beruhen auf einer Erweiterung der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) durch das später entwickelte Modell der Finsler-Gravitation. Anders als der ursprüngliche Erklärungsansatz der ART erlaubt das Finslersche Modell eine exaktere Modellierung der Gravitationskraft von Gasen, da eine allgemeinere Raumzeitgeometrie als in ART zugrunde gelegt wird.
Es geht auch ohne „Dunkle Energie“
Als das Forschungsteam die Finslersche Erweiterung der Friedmann-Gleichungen berechnete, machten sie eine spannende Entdeckung: Die Finsler-Friedmann-Gleichungen sagen bereits im Vakuum eine beschleunigte Ausdehnung des Universums voraus – ohne dass zusätzliche Annahmen oder „Dunkle-Energie“-Terme eingeführt werden müssen.
„Das ist ein spannender Hinweis darauf, dass wir die beschleunigte Expansion des Universums vielleicht auch ohne Dunkle Energie auf Basis einer verallgemeinerten Raumzeitgeometrie erklären können“, freut sich Christian Pfeifer, ZARM-Physiker und Mitglied des Forschungsteams. „Mit der neuen Geometrie eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, die Naturgesetze des Kosmos besser zu verstehen.“
wissenschaftliche Ansprechpartner:
Christian Pfeifer![]()
Originalpublikation:
Journal of Cosmology and Astroparticle Physics: From kinetic gases to an exponentially expanding universe – The Finsler-Friedmann equation:
https://doi.org/10.1088/1475-7516/2025/10/050












