openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Pflegekrise als Prüfstein der Demokratie: Wer schützt Gesellschaft und Alter?

28.08.202517:07 UhrPolitik, Recht & Gesellschaft
Bild: Pflegekrise als Prüfstein der Demokratie: Wer schützt Gesellschaft und Alter?
Angelika Niedermaier (© Fotografie Stiegler)
Angelika Niedermaier (© Fotografie Stiegler)

(openPR) Eine neue Ohrfeige aus der Öffentlichkeit trifft Politik und Wirtschaft: Die aktuelle RTL/ntv-Forsa-Umfrage zeigt unbestechlich, woran es längst brennt. Nicht einmal fünf Prozent finden Deutschland gut gerüstet. 82 Prozent fordern grundlegende Reformen in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die Debatte um Steuern und Sozialleistungen ist nicht mehr Randthema, sie ist der Kernkonflikt unserer Zeit. Das Vertrauen in die Bundesregierung ist auf dem Tiefststand. Und mittendrin – ein unausweichliches Thema, deren Brisanz kaum jemand laut ausspricht: Wie gehen wir mit den Herausforderungen im Alter um? Wie gelingt Pflege in Zukunft wirklich?

Pflegekrise, dieses Schlagwort, das viele immer noch übersehen, ist der eigentliche Testsieger – oder sollen wir sagen Verlierer - der Demografie. Der Druck wächst: Demografie trifft auf chronische Unterfinanzierung, Personalüberlastung und eine Gesellschaft, die Pflege erst dann wirklich wahrnimmt, wenn die Einzelnen davon betroffen sind. Es ist, so scheint es, nur ein Problem im Alter. Dabei ist es allgegenwärtig, in jedem Alter. Aber was ist, wenn Pflegebedürftigkeit eintritt? Der Aufschrei ist groß, die Hilflosigkeit enorm und die Unterstützung von Seiten der Politik dürftig. Diese jüngste Umfrage verschärft den Druck: Ohne mutige, spürbare Pflegepolitik riskieren wir nicht nur Menschenwürde im Alter, sondern auch wirtschaftliche Stabilität und soziale Kohärenz.

Hinschauen ist gefragt und das ist unausweichlich.

Innovationen in Zeiten der Pflegekrise sind unverhandelbar.

Forderungen werden allerorts immer lauter, unbequem, aber alternativlos.

Eine, die genau hinschaut, ist Rednerin Angelika Niedermaier. Sie setzt sich seit Jahrzehnten als Pflegeberaterin für die Pflegebedürftigen und ihre Rechte ein. Als ehemalige Einrichtungs- und Regionalleiterin in der Altenpflege weiß sie ganz genau, wie krass die Herausforderung ist, ausreichend Mitarbeiter zu finden - und dazu noch gut ausgebildete Fachkräfte.

In ihrem Vortrag Strategien für die Pflege der Zukunft legt sie ihre Finger in die Wunden der Politik, aber auch der Gesellschaft.

Es braucht eine Personalpolitik mit Biss: Wir brauchen eine Offensive für Fachkräfte, die Fachkräfte auch tatsächlich anzieht, dauerhaft bindet und vor allem wertschätzt. Das bedeutet deutlich bessere Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen, reale Arbeitszeitentlastung, klare Karrierepfade. Tarifbindung muss Pflicht werden, damit Mitarbeiter finden – und behalten – auch eine reale Chance hat. Wer von Zuwanderung redet, muss auch Rahmenbedingungen schaffen, sonst bleibt der Fachkräftemangel ein Bumerang in der Dauerschleife.

Finanzierungsgerechtigkeit statt Haushaltsakrobatik: Pflege darf kein Spielball der Etatdebatte sein. Wer zahlt, wer profitiert, wer wird ausgeschlossen? Eine ehrliche Debatte über Pflegeversicherung: solidarisch, verpflichtend, nachhaltig finanziert. Zusatzleistungen, Bürgerversicherungen, Mischformen – alles auf dem Tisch, solange die Lasten fair verteilt sind und keine verschlossenen Türen Schönrechnungen zulassen. Weiter im politischen Sinkflug zu bleiben bedeutet, Lebensqualität für Pflegebedürftige und Pflegekräfte wird weiter sinken. Der Fachkräftemangel verschärft sich, wenn Mitarbeiter keine Perspektive sehen.

Infrastrukturpflege jenseits der Station: Ambulante Pflege, Tages- und Nachtpflege, betreutes Wohnen – die Infrastruktur muss mitwachsen, nicht stagnieren. Sektorübergreifende Koordinationszentren, vernetzte Pflegedienste, digitale Pflegeakte – kein Beiwerk, sondern Grundstock einer modernen Versorgung. Schnelles Handeln auch in ländlichen Regionen, wo Pflege oft zum Ortskernproblem wird. Innovationen sind kein Nice-to-have, sondern zwingende Voraussetzung, damit Alter und Pflege in Würde gestaltbar bleiben. Andere Länder sind hier schon viel weiter. Und es stellt sich die Frage: will unsere Regierung, unsere Politik den Blick überhaupt auf unsere alten, pflege- und hilfebedürftigen Menschen wenden oder werden diese immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt? Unnötiger Balast, der nur Kosten verursacht, war kürzlich in einem Interview zu hören. In heutiger Zeit – und vor allem rückblickend auf unsere Geschichte – unfassbar!

Wie eine reine Provokation wirkt es: Die Regierung hat eine “Pflege-Versicherung” versprochen – doch der Katalog der Ankündigungen wird zur endlosen Checkliste. Personalabbau, Honorarkürzungen, Filialschließungen schreien lauter als Worte der Perspektive für Pflegebedürftige gleichermaßen wie für die Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen. Die Bürgerinnen und Bürger wollen greifbare Ergebnisse: bessere Löhne, weniger Bürokratie, unmittelbare Nähe zu den Pflegebedürftigen. Wer das verweigert, spielt mit der Stabilität des gesamten Sozialstaats – und riskiert, dass der Ruf nach Reformen in einen faden Einheitsbrei kippt. Fachkräfte wandern ab in andere Jobs, teils auch in andere Länder und besonders ältere Fachkräfte werden durch Überlastung abgeschreckt.

Eine klare Ansage an Politikerinnen und Politiker muss deshalb lauten: Reformen dürfen nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben, sondern müssen zur Pflichtaufgabe werden. Pflege muss ganz oben auf der Agenda stehen – nicht als Nebensatz der Haushaltspolitik. Konkrete Maßnahmen, messbare Ziele, klare Verantwortlichkeiten – das ist die neue Minimalforderung. Und sofortige Innovationsschritte, damit die jüngere Generation erkennt: Hier gibt es echte Perspektiven für Mitarbeiter, sowohl beruflich als auch bei der Vereinbarkeit von Alter und Pflege.

Ist die Regierung bereit, das Ruder wirklich herumzureißen? Werden in den kommenden Monaten Mut und wirkliche Innovationen gezeigt, um die Pflege der Zukunft zu gestalten – oder bleiben es abgestandene Phrasen, während Mitarbeiter, Pflegebedürftige und pflegende Angehörige weiter auf Verbesserungen warten? Diese Umfrage von Forsa wirkt wie ein Alarm: Jetzt zählen Taten statt Floskeln. Wer nicht liefert, riskiert, dass die Pflegekrise zum Grundproblem der gesamten Sozialordnung wird.

Fazit: Der Ruf nach Gerechtigkeit, Effizienz und Menschlichkeit in der Pflege war noch nie lauter. Wer nicht liefert, verliert nicht nur Vertrauen, sondern auch Zukunftsmöglichkeiten und kompetente wichtige Fachkräfte. Die nächste Regierung darf Pflege nicht erneut zur Randnotiz degradieren. Es braucht sichtbare Ergebnisse, die man fühlen kann – sofort. Pflegekrise, Fachkräfte, Fachkräftemangel, Mitarbeiter, Alter, Innovationen – diese Begriffe müssen in jeder Debatte über Pflegepolitik auftauchen und in konkrete, sofort umsetzbare Maßnahmen übersetzt werden

Video:
Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 1290615
 1011

Pressebericht „Pflegekrise als Prüfstein der Demokratie: Wer schützt Gesellschaft und Alter?“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Angelika Niedermaier

Bild: Klarheit im Kleinen, Wirkung im Großen: Mutige Lebensentscheidungen für eine gesellschaftliche TransformationBild: Klarheit im Kleinen, Wirkung im Großen: Mutige Lebensentscheidungen für eine gesellschaftliche Transformation
Klarheit im Kleinen, Wirkung im Großen: Mutige Lebensentscheidungen für eine gesellschaftliche Transformation
Der Wunsch nach einem erfüllten und glücklichen Leben ist in der heutigen Zeit in unserer Gesellschaft größer denn je. Und die Frage, wie man das schaffen kann, brennt in uns allen. Die Antwort ist prinzipiell simpel und gleichzeitig schmerzhaft komplex: Chancen erkennen, Mut zeigen, Entscheidungen treffen, auf die eigene Intuition hören und Vertrauen schenken – sich selbst, aber auch anderen und dem Weg zum erfüllten Leben. Wer diese Prinzipien verinnerlicht, fördert nicht nur seine eigene Zufriedenheit, sondern beeinflusst auch die Gesellsc…
Bild: Wenn Sparpläne zur Krise werden: Welche Generationen, Angehörige und 60 plus zahlen den Preis?Bild: Wenn Sparpläne zur Krise werden: Welche Generationen, Angehörige und 60 plus zahlen den Preis?
Wenn Sparpläne zur Krise werden: Welche Generationen, Angehörige und 60 plus zahlen den Preis?
863.000 Menschen betroffen! Die Pflegekassen sind leer, die Regierung muss sparen. Nun prüft das Gesundheitsministerium die Streichung des niedrigsten Pflegegrades 1. So lautet der Tenor eines Artikels auf einer großen Nachrichten-Plattform. Aber was steckt wirklich dahinter? Für Menschen, die mit Pflegebedürftigkeit und Pflegegraden bislang noch nicht in Berührung gekommen sind, hat diese Debatte unter Umständen keinen negativen Touch. Für Generationen und Angehörige, die davon betroffen sind, kann es eine echte Krise auslösen. Was mit …

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Westerwälder Unternehmer begeistert mit Vortrag zur lebenswerten ZukunftBild: Westerwälder Unternehmer begeistert mit Vortrag zur lebenswerten Zukunft
Westerwälder Unternehmer begeistert mit Vortrag zur lebenswerten Zukunft
… jeden Einzelnen. Der engagierte Unternehmer fordert einen Masterplan.In Zukunft werden immer mehr Menschen ein Alter von 100 Jahren oder mehr erreichen. Wie kann sich unsere Gesellschaft und jeder Einzelne auf die längere Lebenserwartung vorbereiten, damit das Leben im Alter lebenswert bleibt? Bereits heute sollte jeder unabhängig vom Alter einen Plan …
Bild: Öffentliche Ringvorlesung: „Migration – Demokratie – Bildung“Bild: Öffentliche Ringvorlesung: „Migration – Demokratie – Bildung“
Öffentliche Ringvorlesung: „Migration – Demokratie – Bildung“
Es geht um (neue) Abgrenzungen und Rassismen in der heutigen Migrationsgesellschaft sowie um Inklusions- und Transformations­prozesse in (Bildungs-)Institutionen und Gesellschaft. Insgesamt 14 Vorträge und Podiums­diskussionen von und mit renommierten Wissenschaftler:innen, Publizist:innen, Expert:innen und Studierenden stehen auf dem Programm der öffentlichen …
BUPA HEALTH PULSE 2010 - Die heute über 65-Jährigen planen nicht für morgen
BUPA HEALTH PULSE 2010 - Die heute über 65-Jährigen planen nicht für morgen
… der London School of Economics (LSE) veröffentlichter Bericht (Anm. d. R.: J Fernandez, J Forder, Ageing Societies: Challenges and Opportunities [Alternde Gesellschaften: Herausforderungen und Chancen], London School of Economics: untersucht zentrale Alterungsfragen, die moderne Gesellschaften beeinflussen und kontextuali-siert die Ergebnisse der Bupa …
Bild: Lange Nacht der Demokratie: Seniorenzentrum Taläcker und Ludwig-Uhland-Schule stärken DemokratieverständnisBild: Lange Nacht der Demokratie: Seniorenzentrum Taläcker und Ludwig-Uhland-Schule stärken Demokratieverständnis
Lange Nacht der Demokratie: Seniorenzentrum Taläcker und Ludwig-Uhland-Schule stärken Demokratieverständnis
… Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums Taläcker, im Alter von 78 bis 89 Jahren, wurden zu ihren Ansichten über Demokratie, politische Mitbestimmung und gesellschaftliche Herausforderungen befragt.Die Antworten der Seniorinnen und Senioren spiegeln eindrucksvoll die Bedeutung von Demokratie im Alltag wider. Themen wie Frieden, der Klimawandel …
Bild: Vortragsveranstaltung der neuen Partei ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLANDBild: Vortragsveranstaltung der neuen Partei ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND
Vortragsveranstaltung der neuen Partei ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND
… 19:30 Uhr im Erbacher Brauhaus (Erbach, Jahnstr.1 / Ecke Marktplatz). Vortragsthemen: 1. Euro-Krise und was nun ? 2. Zuwanderung als Chance für unsere Gesellschaft. 3. Direkte Demokratie und Volksabstimmung. Es referieren: - Karl-Ludwig Kunstein, Alter 62, Dipl.-Ökonom, 1.Sprecher und Direktkandidat der AfD-Odenwaldkreis für den Hessischen Landtag. - …
Bild: Aufruf zur 3. Meile der Demokratie Magdeburg am 15. Januar 2011Bild: Aufruf zur 3. Meile der Demokratie Magdeburg am 15. Januar 2011
Aufruf zur 3. Meile der Demokratie Magdeburg am 15. Januar 2011
… Musik wohl eher ein jüngeres, tanzwütiges Publikum interessieren dürfte. Erst diese Ausgewogenheit spiegelt in meinen Augen das Einzigartige wider - die einzigartige Vielfalt einer demokratischen Gesellschaft, die dieses Namens würdig ist”, so OB Trümper. Das vollständige Programm zur 3. Meile der Demokratie finden Sie unter www.meile-der-demokratie.de
Bild: artiso INNO DAY: Die Zukunft des Alterns gestalten – Technologie im FokusBild: artiso INNO DAY: Die Zukunft des Alterns gestalten – Technologie im Fokus
artiso INNO DAY: Die Zukunft des Alterns gestalten – Technologie im Fokus
… moderner Technologien im Bereich des Ambient Assisted Living (AAL) zu beleuchten.Ein Tag im Zeichen von Technologie und InnovationDer demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor immense Herausforderungen. Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter, was neue Anforderungen an Pflege, Gesundheit und Lebensqualität mit sich bringt. Technologien …
Bild: Graue Panther - Für die Zukunft in EuropaBild: Graue Panther - Für die Zukunft in Europa
Graue Panther - Für die Zukunft in Europa
… Senioren sind nun mal nicht die letzten unserer Art. Es muss vorrausschauender in Schule, Aus- und Weiterbildung investiert werden. Die technisierte Welt hat die Gesellschaft und seiner Berufe verwandelt. Hier muss noch flexibler Zukunft gestaltet werden. Die Gesellschaft muss auch wieder mehr generationsübergreifend handeln. Die Jugend profitiert vom …
Bild: Trotz Erhöhung der Pflegesachleistungen: Pflege zuhause erfordert meist private Zuzahlung - Immobilien-Rente kBild: Trotz Erhöhung der Pflegesachleistungen: Pflege zuhause erfordert meist private Zuzahlung - Immobilien-Rente k
Trotz Erhöhung der Pflegesachleistungen: Pflege zuhause erfordert meist private Zuzahlung - Immobilien-Rente k
… darüber hinwegtäuschen, dass das Pflegegeld in aller Regel die Kosten einer hochwertigen privaten Pflege nicht deckt," sagt Özgün Imren, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Gesellschaft für Immobilienverrentung DEGIV. Imren ergänzt: "Angesichts der stark steigenden Zahl an Pflegebedürftigen und der sich abzeichnenden Pflegekrise wird diese …
Sie lesen gerade: Pflegekrise als Prüfstein der Demokratie: Wer schützt Gesellschaft und Alter?