(openPR) Ein Jahr sang- und klanglos: #allelichtmachen
2. night of light am 22. Juni weist auf die Existenzbedrohung der Veranstaltungswirtschaft hin
Als bei der ersten night of light im Juni 2020 rund 9000 Gebäude eine Nacht lang rot beleuchtet wurden, schien es, als sei vielen Menschen in Deutschland ein Licht aufgegangen: die bis dahin weitgehend unsichtbar gebliebene Veranstaltungswirtschaft zeigte, dass sie mit über 1,3 Mio. Beschäftigten ein wichtiger Wirtschaftszweig ist - und dass sie von der Pandemie existenziell bedroht wird.
Ein Jahr später macht die 2. night of light klar: viel geändert hat sich nicht. Weil Hilfszusagen der Bundesregierung nicht eingehalten, Fördergelder nur zögerlich oder mit enormen bürokratischen Hemmnissen ausgezahlt werden und Unterstützungsmaßnahmen künstlich geschönt werden, steht die Veranstaltungsbranche immer noch vor dem Aus.
Alarmstufe Rot Rheinland-Pfalz protestiert am Tag der night of light mit einer Schiffs-Tour gegen die abweisende Haltung der Bundesregierung:
Die “Cassian Carl”, das Kultur- und Eventschiff des Mainzers Karl Strack (Mainzer Messe-Gesellschaft) fährt unter der Flagge von Alarmstufe Rot von Wiesbaden nach Mainz. Sowohl am Biebricher Schloss wie auch am Mainzer Landtag soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass das von Bundeswirtschaftsminister Altmaier ausgegebene Motto “leave noone behind” wie blanker Hohn klingt.
#leavenoonebehind?
So hat Altmaiers Ministerium auf Anordnung aus dem Bundeskanzleramt die Überbrückungshilfen lediglich bis Ende September verlängert. So wird das Thema entgegen aller Absprachen in den Wahlkampf gezerrt. Die zu erwartende langwierige Regierungsbildung nach der Bundestagswahl (zur Erinnerung: nach der letzten Wahl dauerte es bis März, bis eine Regierung gebildet war) bedeutet, dass die Soloselbständigen und die Unternehmen der Veranstaltungsbranche ein halbes Jahr sich selbst überlassen bleiben. Während der Gespräche zur Regierungsbildung ist nicht damit zu rechnen, dass weitere Unterstützungsmaßnahmen beschlossen werden. Die Unternehmen und Soloselbständigen der Veranstaltungsbranche stehen vor dem Nichts.
“Leave noone behind”?
Auch die angebliche Erhöhung der Fördersumme auf 12.000 € ist eher eine Mogelpackung. Die bislang geltenden 7.500 € bezogen sich auf einen Zeitraum von 6 Monaten. Nun gibt es bis zu 12.000 € für 9 Monate - pro Monat also sage und schreibe 83,33 € mehr.
“Bazooka”?
Der seit November angekündigte “Sonderfonds Kultur” erweist sich als ungedeckter Scheck:
- die Inanspruchnahme von Überbrückungshilfen kann zum Verlust der Antragsberechtigung beim Sonderfonds führen und umgekehrt.
- die Antragsmöglichkeit erst NACH einer Veranstaltung führt gerade nicht dazu, dass das Risiko für Veranstalter eingegrenzt wird.
- zahlreiche Nebenbestimmungen und bürokratische Hürden machen Anträge an den Fonds für Veranstalter nahezu undurchführbar.
Von den zahlreichen praxisnahen Anregungen der Verbände und Akteure der Veranstaltungwirtschaft hat die Bundesregierung praktisch nichts aufgegriffen.
Während über eine mögliche vierte Welle der Pandemie spekuliert wird, lässt die Politik den sechstgrößten Wirtschaftszweig des Landes mit 130 Mrd. € Umsatz und über 1 Mio. Beschäftigten im Stich.
#allelichtmachen
Deswegen setzen wir am 22. Juni erneut tausende Gebäude in rotes Licht: Unsere Branche steht vor einer nie dagewesenen Pleitewelle, die die Kulturbranche in Deutschland massiv beschädigt und Tausende in die Arbeitslosigkeit treibt.
Zwischen Wiesbaden und Mainz wird die Cassian Carl als Alarmstufe Rot-Schiff auf den drohenden Untergang der Branche aufmerksam machen.
Protest der Landesregierungen
Um 16 Uhr findet an der Anlegestelle der Cassian Carl in Mainz gegenüber des Landtags ein Pressegespräch statt, an dem neben VertreterInnen der Veranstaltungswirtschaft auch VertreterInnen der Landesregierung Rheinland-Pfalz teilnehmen.
Staatssekretärin Petra Dick-Walther vom Wirtschaftsministerium und Staatssekretär Jürgen Hardeck vom Kultusministerium werden die Position der Landesregierung Rheinland-Pfalz in diesen Fragen erläutern. Auch Fabian Ehmann (MDL Bündnis 90/Die Grünen) hat sein Kommen zugesagt.
Für Rückfragen und Interviewwünsche stehen wir gern zur Verfügung.










