(openPR) An unerfreulichen Nachrichten besteht in diesen Tagen kein Mangel. Umso schöner, wenn es doch das ein oder andere Event gibt, das Mut macht, Neues zu wagen und dabei die Bereiche Wirtschaft und Wissenschaft miteinander verbindet: So lud Professor Peter Rausch von der Fakultät Informatik der TH Nürnberg im Rahmen seiner Vorlesung "Grundlagen der Wirtschaftsinformatik" zu einer besonderen Veranstaltung ein. In Anlehnung an ein bekanntes TV-Format konnten sich in der "Höhle der Studis" vier Tech-Start-ups aus der Region einem breiten Publikum präsentieren. Nach jedem Pitch konnten die Studierenden aus den Fakultäten Informatik und Wirtschaft in der Rolle von potenziellen Investoren kritische Fragen zu den jeweiligen Geschäftsmodellen stellen. Gesucht wurde das Start-up, das die Teilnehmenden am meisten überzeugt und das aus Sicht der Studierenden das attraktivste Investment wäre.
Doch zunächst stand eine andere Frage im Mittelpunkt: Welche Unterstützung gibt es, wenn man ein Unternehmen gründen will? Hierzu stellte Herr Maximilian Finger den Tech-Incubator Zollhof vor. Die Zuhörer konnten erfahren, dass das Gründerzentrum aktuell ca. 50 innovative Tech‑Start‑ups unterstützt und beheimatet. Der weitere Ausbau ist bereits in Planung. Zudem gab es von der Gründungsberatung der Technischen Hochschule Nürnberg nützliche Tipps und Informationen für Studierende von Frau Ronja Herkommer.
Danach ging es für die vier Start-Ups zur Sache. In Kurzpräsentationen mussten sie ihre Geschäftsmodelle vorstellen und sich den Fragen der Studierenden stellen. Den Auftakt machte VITAS, ein Start-up, das Sprachassistenten für Kundenanfragen, wie z. B. Reservierungen bei Restaurants, entwickelt. Die Firma Smart City System möchte dagegen das Parkflächen-Management mit Hilfe von smarten Sensoren revolutionieren. Dass man smarte Sensoren auch im Bereich der Schädlingsbekämpfung einsetzen und damit die entsprechenden Prozesse und den Personaleinsatz optimieren kann, erläuterte das Start-up traplinked. Zum Abschluss der Pitches erfuhren die Zuhörer wie eine von der Firma mentalis speziell entwickelte App zur digitalen Nachsorge von Patienten mit psychischen Erkrankungen, z. B. bei Depressionen, Essstörungen oder Stressbewältigung helfen kann.
Betriebswirtschaftliche Parameter wie Preis- und Kostenstrukturen, der Wettbewerb, Zielmärkte aber auch technische Details zu den Produkten der Start-ups wurden in den jeweils anschließenden Diskussions- und Fragerunden von den Studierenden unter die Lupe genommen. Die Studierenden konnten so das in den vorherigen Lehrveranstaltungen erworbene Wissen zur digitalen Transformation und anderen Themenfeldern der Wirtschaftsinformatik, wie z. B. Geschäftsmodelle, praktisch anwenden.
Noch einmal richtig spannend wurde es dann beim Voting. Welcher Pitch bzw. welche Start-up-Idee konnte am meisten überzeugen? Die Idee von mentalis, psychische Beschwerden in der Nachsorge per Smartphone zu lindern, bekam letztlich die meisten Stimmen. "Wir freuen uns sehr über den ersten Platz. Diese Rückmeldung bekräftigt uns auf unserem weiteren Weg!", kommentiert Dr. Christian Aljoscha Lukas, Chief Scientific Officer und Gründer von mentalis den ersten Platz. Aber auch alle anderen Start-ups konnten sich über wertvolles Feedback zu ihren Geschäftsmodellen und den jeweiligen Produkten freuen.
Die Studierenden gewannen einen Einblick in die Aktivitäten der Unternehmen, konnten ihr Wissen zu innovativen Technologien erweitern und im Studium Erlerntes vertiefen. "Die Start-ups waren toll!", sagt Wirtschaftsinformatikstudentin Jasmin El-Bardouh. "Besonders gut gefallen hat mir die Idee von traplinked. Ich habe mir noch nie Gedanken zum Thema Digitalisierung im Bereich der Schädlingsbekämpfung gemacht. Die Veranstaltung hat mich definitiv dazu angeregt, auch mal um die Ecke zu denken und eigene Ideen aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ich hoffe, sie wird nächstes Jahr wiederholt."
Die Möglichkeit zum Networking und Informationsaustausch in Breakout-Rooms rundete die Veranstaltung ab. "Die Höhle der Studis ist ein schönes Format, um Studierenden einen Einblick in die Nürnberger Gründerszene zu ermöglichen. Sie haben die Zollhof Start-ups mit ihren kritischen Fragen zum Schwitzen gebracht. Ein tolles Event für alle Beteiligte!", resümiert Maximilian Finger vom Zollhof. Unter den externen Gästen der Höhle der Studis war auch der Co‑Founder von hotel.de Philipp Dostal. Mit adojo hat er mittlerweile ein weiteres sehr erfolgreiches Unternehmen gegründet. Er kennt die Start-up-Szene sehr gut. "Super Veranstaltung mit durchweg vielversprechenden Start-ups", lautet sein Fazit. Auch Professor Rausch war zufrieden. "Die online-Premiere hat sehr gut geklappt, und es kam zum interdisziplinären Gedankenaustausch." Er hofft, auch in einem der kommenden Semester mit "Die Höhle der Studis" wieder Brücken zwischen Theorie und Praxis bauen zu können.











