(openPR) In letzter Zeit konstatieren wir ein anhaltendes Interesse, ein wieder zunehmendes Interesse an den theoretischen, vor allem ökonomischen Ideen und philosophischen Sichtweisen von Karl Marx (1818 – 1883) und Friedrich Engels (1820 – 1895). Es erscheint, nicht nur mit besonderen Jubiläen oder Jahrestagen zusammenzuhängen. Grundlage für die interessierte kritische Beschäftigung mit Marx und Engels ist die Befreiung von apologetischem Denken, von einer stalinistischen Prägung von Philosophie, von einer parteiischen Vereinnahmung und ideologischen Instrumentalisierung. Eine moderne historisch-kritische Rekonstruktion des Marxschen Denktypus und der Werke von Marx und Engels steht durchaus noch aus, aber es sind hierfür bedeutsame Arbeiten vorgelegt worden, vor allem im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Edition der Werke in der Marx-Engels-Gesamtausgabe - MEGA² .
Das vorgelegte Buch dient dazu, sich dem Gesamtwerk von Karl Marx und Friedrich Engels und ihren Aufklärungsimpulsen und –aspekten kritisch-sachlich zu nähern, historische und ideengeschichtliche Entwicklungen nachzuvollziehen und Aspekte dieses Werkes des 19. Jahrhunderts zu verstehen. Miszellen und kurze Impulse zur Beschäftigung mit ihren Schriften und Texten oder zu besonderen Inhalten werden gegeben und sollen neugierig machen. Eine ausführliche Hinführung erfolgt zu ihren naturphilosophischen sowie naturwissenschaftlichen und mathematischen Studien. Dies alles ersetzt nicht das eigene Studium ihres Werkes und das eigene kritische Denken über dessen Aktualität. Wenn das Buch angeregt und das redliche Bemühen um ein besseres Verstehen verstärkt hat, erfüllt es eine wichtige Funktion.
Geschichts- und naturphilosophische Grundgedanken werden seit dem 19. Jahrhundert in Debatten um irrationale und antiaufklärerische Tendenzen und um eine philosophisch-materialistisch und dialektisch begründete Weltanschauung fortgeführt. Qualitative Veränderungen in den Naturwissenschaften selbst und Fortschritte in der Naturerkenntnis geben dem philosophischen Materialismus ein neues Gepräge. Das philosophische Verhältnis von Materialismus, Idealismus und empirischen Wissenschaften sowie die Frage nach der Erkennbarkeit der Welt werden auf der Grundlage neuerer Entwicklungen in den Naturwissenschaften und der Ökonomie neu bestimmt. Qualitative Veränderungen der Wirklichkeit selbst und Fortschritte in der Gesellschaftskritik und Naturerkenntnis geben der Aufklärung ein neues Gepräge. Die Auseinandersetzungen um eine naturalistische bzw. philosophisch-materialistische Naturanschauung, einschließlich einer dialektischen Naturerkenntnis, sind notwendige Bedingung für philosophischen Fortschritt. Engels und Marx haben hierin ihren Platz.
Volker Mueller:
Wissen und Erkenntnis im Werden –
Für ein besseres Verstehen von Marx und Engels
126 S. | kart. | 11,90 € | ISBN 978-3-943624-37-3
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