(openPR) Unternehmen und ausländische Fachkräfte aufeinander vorbereiten.
„Der deutsche Arbeitsmarkt wird ohne ausländische Fachkräfte nicht mehr funktionieren“, sagt Rainer Bußmann vom IQ Netzwerk Niedersachsen. Damit die Integration von Anfang an gelingt, müssen Unternehmen und Fachkräfte aufeinander vorbereitet werden. Die diesjährige Praxistour des IQ Netzwerkes informierte über Lösungen in den Bereichen Pflege und MINT.
[Hannover, 30. Mai 2018] „Der Bedarf an Pflegekräften ist enorm. Große Player helfen sich mit kostspieligen Programmen. Aber die kleinen Einrichtungen können das nicht leisten. Gerade für sie ist das Förderprogramm ‚Integration durch Qualifizierung‘ eine wichtige Hilfe“, appellierte Jochen Becker im Rahmen der IQ Praxistour am 30. Mai in Hannover, an der u.a. Fachleute des Sozial- und Wirtschaftsministeriums des Landes Niedersachsen teilnahmen. Der Experte vom Zentrum für Pflegekompetenz der DAA Hannover arbeitet und lehrt seit vielen Jahren in der Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit Fachkolleginnen und -kollegen stellte er Angebote speziell für ausländische Pflegekräfte vor. Die Kurse dienen der Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung in Niedersachsen. Sie vermitteln modernes Know-how der Gesundheits- und Altenpflege sowie der Bereiche Kommunikation, Recht, Politik, Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften und Medizin.
Die Kurse sind aufgrund der Förderung durch Mittel des Bundes, des Landes und der EU kostenlos. Sie haben sich als große Hilfe für Pflegeeinrichtungen und Fachkräfte erwiesen und sind daher stark nachgefragt. Die DAA wird 2018 drei Maßnahmen in Hannover durchführen. Die Kurse sind bereits jetzt restlos ausgebucht. Auch die VHS Braunschweig meldet Aufnahmestopp für ihre IQ Pflegekurse. Letzte Einzelplätze in 2018 bietet nur noch das Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege in Osn-abrück und Delmenhorst.
Egal ob Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Elektromobilität – für die Umsetzung dieser neuen Trends benötigen Unternehmen in Deutschland technisch-naturwissenschaftliches Know-how. Das zeigt sich auch am Arbeitsmarkt: Noch nie waren in den sogenannten MINT-Berufen so viele offene Stellen zu besetzen. Auch deshalb sei das IT-Unternehmen InnoSEP Teil des Programms der diesjährigen IQ Praxistour. Bußmann: „Viele Unternehmen müssen sich alleine durchboxen. Daher ist die Begleitung durch Netzwerke und Fachpartner so wichtig“. Das Startup-Unternehmen mit Erfahrungen in der betrieblichen Integration ausländischer Fachkräfte hatte seine Türen für die Praxistour geöffnet, um über seine Erkenntnisse zu berichten. „Ohne diese Unterstützung wäre ich nicht so schnell so weit gekommen“, erklärte Salah Hamed in einwandfreiem Deutsch. Der gebürtige Algerier kam 2014 nach Niedersachsen, startete über IQ Fachpartner das berufliche Anerkennungsverfahren sowie eine Qualifizierungsmaßnahme für Fachkräfte in MINT-Berufen beim Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW). Das BNW bietet sie in Hannover, Osnabrück, Oldenburg und Wolfsburg an, vermittelt zudem persönliche Kontakte zu Unternehmen und begleitet die betriebliche Integration. Ingenieure wie Salah Hamed profitieren ebenso davon wie die Unternehmen. Der Elektronikspezialist ist inzwischen als Big Data Architekt voll integriert im InnoSEP-Team.
Die mehrstündige Tour endete mit vielversprechenden Eindrücken und Impulsen. „Wir sind zwar auf einem guten Weg, aber es sind bisher nur erste Schritte gemacht. Denn anschaulich wurde auch, wie groß die Herausforderungen bei der Integration von auslän-dischen Fachkräften gerade für kleine und mittlere Unternehmen sind“, fasste Harm Wurthmann, Geschäftsführer der RKW Nord GmbH, Träger des IQ Netzwerkes in Niedersachsen, zusammen. Mit Blick auf die neue IQ Förderphase ab 2019 appellierte er vor allem an die Fachpartner, das IQ Netzwerk weiter nach Kräften voranzubringen.








