(openPR) Chitin und Chitosan der Schritt zur Nachhaltigkeit. Kaum eine natürliche Substanz ist so vielseitig wie die aus Kokons von Fliegen, Panzern von Käfern oder Schalen von Krebstieren.
Größtenteils aus fossilen nicht erneuerbaren Quellen werden weltweit mehr als 100 Millionen Tonnen Rohstoffe zur Herstellung von Massenprodukten oder Energieerzeugung verbraucht.
Die Verschwendung geht so nicht weiter. Besonders interessant ist deshalb das Chitin. Dieses Biopolymer eröffnet unzählige Anwendungsmöglichkeiten.
Chitin gilt als ein nahezu unerschöpflicher, nachwachsender Rohstoff.
Es ist ein Polysacharid (langkettige Moleküle aus verknüpften Zuckereinheiten).
Chitin, das in der Natur vor allem in den Panzern und Schalen von Krebstieren und Insekten sowie in Pilzen als Gerüststoff weit verbreitet ist, wird permanent tonnenweise in der Natur hergestellt. Es ist das zweithäufigste Polysaccharid nach der Cellulose, der es als Polymer von N-Acetylglucosamin strukturell ähnelt.
Chitosan ebenso ein Polysacharid wird chemisch oder enzymatisch aus Chitin gewonnen.
Der Wertstoff Chitin und Chitosan kann auch aus Fischereiabfällen und Insektenzucht kommen.
Nach aktuellen Schätzungen (Stand 2017) fallen jährlich weltweit 6 bis10 Mio. Tonnen, in den 28 EU Staaten alleine circa 280.000 Tonnen chitinhaltige Fischereiabfälle aus der Krustentierverarbeitung an. Diese immense Menge muss rechtlich verankert innerhalb der EU entsorgt werden.
Die Prozesse werden ständig optimiert, künftig dürfte eine grüne und wirtschaftliche Variante zur chemischen Chitinspaltung bereitstehen. Das Chitin aus europäischen Schalenabfällen kann rein enzymatisch zu diversen Zuckerderivaten abgebaut werden.
Der Wertstoff Chitin und Chitosan kann auch aus Insektenzucht kommen.
Man mag es kaum glauben, die schwarzen Soldatenfliegen (Hermetia illucens) ist als Proteinnahrungslieferant erkannt. Die schwarzen Soldatenfliegen (Hermetia illucens) werden auf pflanzlichen Gmp+ zertifizierten Reststoffen aus der Nahrungs- und Futtermittelindustrie kultiviert. Aus 1 kg Essensresten werden ca. 2 kg Insekten gewonnen. Aus ihnen wiederum wird Protein für Tierfutter hergestellt. Das stark preisorientierte Verbraucherverhalten wird in Kürze dafür sorgen, dass sich diese Proteinnahrung auch für die menschliche Ernährung am Markt etabliert wird. Diese Entwicklung kann abgesehen vom Preisargument auch von mir als bekennender Veganer durch die zunehmende Sensibilisierung Tierleid wahrzunehmen unterstützt werden. Die Herstellung von Insektenprotein ist wesentlich nachhaltiger als die von Rind oder Schwein und wahrscheinlich deutlich gesünder als die aus der Massentierhaltung.
Aus der Tierfutterproduktion fallen bereits heute Insektenreste an, die eine weitere lukrative Chitinquelle bieten.
Chitin und Chitosan für unzählige nachhaltige Produktanwendungen
Beide Polymere Chitin und Chitosan sind biokompatibel und im menschlichen und tierischen Körper durch das Enzym Lysozym abbaubar. Die biologische Abbaubarkeit eröffnet in Medizin, Pharmazie und Kosmetik ein breites Anwendungsspektrum.
Chitosan wirkt gegen Bakterien und Pilze, dient als Wundverband, chirurgisches Nahtmaterial und bildet mit der Haut eine Matrix. Chitosanderivate mit Sulfatgruppen verzögern die Blutgerinnung.
Chitosan in der Zahnpasta wirkt antibakteriell, keimtötend,
Chitosan ist bei Fibl seit 2016 als Grundstoff für den biologischen Landbau registriert. Werden Pflanzen, Saatgut mit Chitosan behandelt und wird Chitosan in den Boden eingebracht sinkt die Infektionsrate bei den Pflanzen durch schädliche Viren und Bakterien Nematoden Fadenwürmern werden reduziert.
Aus Chitosan sind Ionenaustauscher entwickelt, mit denen selektiv Schwermetallionen aus der Umwelt absorbiert werden können.
Beide Polymere Chitin und Chitosan bilden kristalline Mikrofibrillen und lassen sich zu Fasern, Filmen, Membranen und Kolloiden verarbeiten. ChitoTex umfaßt umweltfreundliche Produkte für die Textilindustrie aus Chitin als auch Funktionstextilien mit Chitosan.
Die biotechnologischen Verfahren und Prozesse zur Nutzbarmachung von Chitin werden ständig optimiert. Es gibt immer mehr grüne und wirtschaftliche Varianten zur thermochemischen Chitinspaltung. Sowohl das Chitin aus europäischen Schalenabfällen kann rein enzymatisch zu diversen Zuckerderivaten abgebaut werden. Auch das Insektenchitin wird zukünftig vielfältige, nachhaltige Anwendung finden.