(openPR) Es gebe viele Menschen, viele Unternehmen, denen die Digitalisierung Angst macht. Denn zum Beispiel Medien und Gewerkschaften würden Digitalisierung zu oft mit einem Jobverlust gleichsetzen, behauptete Ingo Stoll während seines Vortrags beim 6. Symposium der WelfenAkademie in Braunschweig. „Angst ist nichts Schlimmes. Es ist das, was uns wach macht“, so der Geschäftsführer der Kommunikations- und Werbeagentur Neuwaerts aus Hannover.
Allerdings: Mit der Digitalisierung ist es vorbei. In der Zukunft geht es um digitale Transformation. Aber was ist der Unterschied? Stoll erklärte: „Digitalisierung ist linear, Transformation exponentiell.“ Zum Beispiel Farbe und Form eines Produkts – oder auch mal der Name einer Abteilung – werden bei der Digitalisierung verändert und als Zukunft angepriesen. Stoll nannte einen Transporter als Beispiel, der trotz jeder Menge Neuerungen immer ein Transporter auf der Straße bleiben wird.
Bei der Transformation entsteht hingegen komplett Neues. So wollen Verbraucher beispielsweise ihre Musik nicht mehr im Regal stehen haben, egal ob als Platte oder – nach der Digitalisierung – als CD. Heute wird Musik über Onlinedienste gestreamt. „Wir stehen vor einem exponentiellen Wachstum verschiedener Technologien, die alle parallel ablaufen“, verdeutlicht Stoll.
Er nennt noch ein weiteres Beispiel: Jogger haben heute Armbanduhren, die den Puls messen, Schritte zählen und Laufwege aufzeichnen. „Warum sollte digitale Transformation am Handgelenk Halt machen?“, fragt Stoll, der selbst einen Chip unter der Haut trägt, der unter anderem seinen Wohnungsschlüssel ersetzt.
Allerdings hat die digitale Transformation nicht nur mit technologischen Neuerungen zu tun. Sie setze eine soziale Transformation, also einen kulturellen Wandel voraus. Ein Modell gebe es nicht, das Unternehmen anwenden können. Es müssen laut Stoll neue Methoden ausprobiert werden.
Dabei können etwa neue Blickwinkel – zum Beispiel mal in der Garage arbeiten – und flachere Hierarchien helfen. Stoll sagte, die Verantwortung für das Thema dürfe nicht einfach an die IT-Abteilung abgegeben werden. „Alle müssen daran arbeiten.“
Dass das Symposium auf Interesse bei den Kooperationspartnern der WelfenAkademie stößt, freut Geschäftsführer Dr. Jens Bölscher. „Es tangiert die Unternehmen sehr stark und wir möchten in unserem dualen Studiengang junge Menschen ausbilden, die die digitale Transformation in Ihren Unternehmen mitgestalten können.“ Rund 120 Interessierte hatten sich zu Stolls Vortrag angemeldet. Nordzucker, Frank Schmetzer Automobile, Harald L. Bremer und die Braunschweigische Landessparkasse waren die Sponsoren der Veranstaltung. Das erste Symposium fand 2012 unter dem Thema Ethik in Wirtschaft und Sport statt.
Fotos zum 6. WelfenAkademie-Symposium: http://img4web.com/g/aO2VER










