(openPR) Am 19. Januar 2017 um 20 Uhr, genau einen Monat nach dem Terroranschlag von Berlin, gedenkt ganz Deutschland für eine Minute still der Toten vom Breitscheidplatz: Jeder bleibt dort stehen, wo er oder sie gerade ist. Wir halten inne auf dem Bürgersteig, auf einem Parkplatz, zu Hause, in einer Kirche, Synagoge oder Moschee, im Sportverein, am Arbeitsplatz, im Supermarkt oder im Restaurant. Jeder und jede unterbricht für einen Moment das Gespräch und wenn möglich das, was er gerade tut. Wer möchte, entzündet um 20 Uhr eine Kerze. Man kann auch eine Taschenlampe anknipsen oder ein Windlicht ins Fenster stellen. Das gemeinsame Schweigen und Erinnern verbindet uns. Es verbindet alle Menschen, die guten Willens sind. Bitte teilen Sie diese Ankündigung mit so vielen Menschen wie möglich!
Hintergrund: Am 19. Dezember 2016 raste ein Terrorist mit einem LKW auf einem Berliner Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge. 12 friedlich feiernde Menschen wurden getötet, 56 weitere Menschen wurden verletzt, teilweise schwer. Einen Tag später fand in unmittelbarer Nähe des Tatortes, in der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche, ein ökumenischer Trauergottesdienst für die getöteten Menschen statt. Neben deren Familien, Freundinnen, Freunden und Bekannten nahmen weitere Berliner und Berlinerinnen sowie Gäste der Stadt und einige hochrangige Politiker und Politikerinnen an diesem Gedenkgottesdienst teil, insgesamt rund 800 Personen. Auch vor der Gedächtniskirche und am Brandenburger Tor, das an diesem Tag in den deutschen Nationalfarben erstrahlte, gedachten zahlreiche Menschen der Opfer dieses islamistischen Anschlags.
Leider war dies dann auch schon alles. Bereits zwei Tage nach dem Anschlag geht in Deutschland scheinbar alles seinen gewohnten Gang: Der Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz ist wieder geöffnet. Keine Lichterketten, keine bundesweiten Trauergottesdienste oder Mahnwachen, keine Gedenkminute auf allen Kanälen und in öffentlichen Räumen, keine Flashmobs auf Weihnachtsmärkten, die an die Toten von Berlin erinnern, keine offizielle Gedenkveranstaltung des Bundestags für die Anschlagsopfer. Warum eigentlich nicht?
Dies war der erste islamistische Anschlag in Deutschland, bei dem Zivilisten ums Leben kamen. Ein Tag, vor dem viele Angst hatten. Es hätte jeden und jede von uns treffen können. Auf dem Weihnachtsmarkt, beim Einkaufen, auf dem Weg nach Hause oder zur Arbeit. Der Mörder wurde in den Medien ausgiebig beschrieben: Sein Weg nach Deutschland, seine Gesinnung, seine Fluchtroute, sein Tod. Von den Menschen die er getötet hat, ist fast nichts bekannt. Wir wollen sie dennoch nicht vergessen sondern alle gemeinsam an sie denken! So können wir die trauernden Angehörigen stärken und ein Zeichen setzen. Wir können miteinander in diesen Tagen tiefer ins Gespräch kommen. Durch diese Gedenkminute erobern viele Menschen das Gefühl zurück, ihr Leben und unser gemeinsames Leben in Deutschland und Europa aktiv mitzugestalten.