(openPR) Dies erklärte Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit in einem Interview mit Gregor Mayntz und Eva Quadbeck. Quelle: Rheinische Post vom 18.07.2015. - Auf die Frage, was gegen den Mangel unternommen wird, gab es u.a. folgende Antwort: „Das Problem ist, dass die Fachkräfte oft nicht sehr lang in ihrem Beruf bleiben, weil wegen des Personalmangels und der hohen Dokumentationspflicht die Arbeitsbelastung enorm hoch ist, während die Bezahlung relativ geringe Anreize liefert.“
Dazu erklärt Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
Entscheidend für den Pflegenotstand sind die unzureichenden Stellenschlüssel in den Stationären Pflegeeinrichtungen. Für die Krankenhäuser gibt es überhaupt keine verbindlichen Stellenschlüssel. Daher ist es zwingend erforderlich, ein bundeseinheitlich geltendes Personalbemessungssystem für die Pflege zu schaffen, dringend! Die völlig unzureichenden Stellendotierungen haben eine hohe Arbeitsbelastung zur Folge, die die Pflegekräfte veranlasst, nach 5 - 7 Jahren aus der Pflege auszuscheiden. Hinzu kommt, dass es in der Pflege aufgrund der schweren und belastenden Tätigkeit einen hohen Krankenstand gibt. Die Lösung dieser Probleme kann nur darin bestehen, die Arbeitsbedingungen durch Schaffung auskömmlicher Stellenschlüssel und bessere Vergütungen attraktiver zu gestalten. Dann wird es viele Berufsrückkehrer und auch sonst genügend Bewerber für eine Pflegetätigkeit geben. - Auf diese Erfordernisse macht Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit vielen Jahren aufmerksam und schätzt die Quote, um die die Stellenzahl vermehrt werden muss, auf 20 - 30%. Das Bemühen um eine Verminderung des Dokumentationsgeschehens mag einige Entlastungen bringen, kann aber nicht verhindern, dass die Personal-Fehlquote auch weiterhin mit mindestens 20% anzunehmen sein wird. Bereits in einer Pressemitteilung vom 28.08.2008 wurde die Problematik verdeutlicht. http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/Pressemitteilungen/28082008pressemitteilung.php Nochmals ausführlich beschrieben und begründet wurde all das in einem Statement - dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe beim Pflegetreff am 13.05.2014 übergeben. pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/Pressemitteilungen/PflegereformGroKo_Erfordernisse2014.pdf
Die Forderung nach deutlich mehr Pflegekräften ist daher alternativlos! wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?f=3&t=20737&p=84851#p84851 Niedrig-schwellig ausgebildete Betreuungskräfte mögen ergänzend eine wertvolle Hilfe darstellen, können aber die vielfach beklagten Pflegemängel nicht auflösen. Auch der Vorschlag, Flüchtlinge für die Pflege direkt in den Flüchtlingsunterkünften anzuwerben, erscheint zur Problemlösung völlig ungeeignet. wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?f=3&t=21161
Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht
Text mit weiteren Verweisungen auch nachlesbar unter
http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?f=3&t=21161