(openPR) Fortschreitender Klimawandel, nukleare Aufrüstung, Pandemien: Angesichts der Globalisierung wird die grenzüberschreitende – und vor allem erfolgreiche – Zusammenarbeit für kommende Generationen immer wichtiger. Das Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research, das jüngste von zehn durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Käte Hamburger Kollegs, veranstaltet zur Halbzeit seiner ersten Förderphase vom 1.– 3. Juli 2015 eine internationale Konferenz mit Experten der Kooperationsforschung.
Als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Duisburg-Essen konnte das Kolleg seit 2012 bereits 57 Gastwissenschaftler aus allen Kontinenten am Duisburger Innenhafen willkommen heißen. Hier erforschen sie die Chancen globaler Zusammenarbeit im 21. Jahrhundert. Angesichts globaler Herausforderungen in den Bereichen Frieden, Umwelt oder auch Gesundheit wird dies von vielen für dringender denn je gehalten. Dabei sei die gemeinsame Wissensproduktion, so Professor Dirk Messner, Co-Direktor des Kollegs, „eine notwendige Voraussetzung für globales kollektives Handeln.“ Drei Jahre nach seiner Gründung nutzt das Duisburger Kolleg deshalb die Halbzeit seiner ersten Förderphase zur retrospektiven und prospektiven Reflexion. Unter dem Titel „Global Cooperation: Can we build on it?“ versammelt eine internationale Konferenz rund 100 Wissenschaftler dieses neuen Forschungsgebietes. „Das Centre hat sich zu einer Art Knotenpunkt für transdisziplinäre Kooperationsforschung entwickelt, ist international in Zeitschriften und auf Konferenzen sehr sichtbar“, so Professor Tobias Debiel, Geschäftsführender Direktor. „Nun sind wir gespannt, welche Anregungen wir bei der Duisburger Konferenz für die weitere Bündelung unserer Forschung in den nächsten Jahren erhalten.“
Zum Auftakt (am 1. Juli 2015) wird Scott Barrett, Professor an der Columbia University in New York, die öffentliche 12. Käte Hamburger Lecture halten. Im Ambiente des Lehmbruck-Museums in Duisburg wird er erläutern, warum Kooperation manchmal gelingt und meistens nicht. Bezugnehmend auf Beispiele gelungener Kooperation zeigt Barrett, wie internationale Zusammenarbeit, institutionelles Design und der Einsatz von Anreizen dazu beitragen können, die wirksame Bereitstellung globaler öffentlicher Güter zu gewährleisten. Margret Thalwitz (ehemalige Direktorin an der Weltbank und Senior Expert Fellow am Kolleg) wird den Vortrag kommentieren, bevor sich das Publikum mit Fragen und Anmerkungen zu Wort melden kann.
An den beiden Folgetagen werden Gastwissenschaftler des Kollegs und eingeladene Experten Themen und Methoden des laufenden Forschungsprozesses aufgreifen. Vertreter einschlägiger Think Tanks und Forschungseinrichtungen werden zukünftige Trends für Forschung und Analyse im Bereich der globalen Kooperationsforschung identifizieren.
Jahresbericht des Kollegs erschienen
Pünktlich zur Halbzeit hat das Kolleg jüngst seinen dritten Jahresbericht veröffentlicht. Im Verlauf der ersten drei Jahre ist es dem Kolleg gelungen, internationale Gastwissenschaftler mit dreiundzwanzig Nationalitäten und neun verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zusammenzubringen. Daraus ist eine eindrucksvolle Forschungsgemeinschaft entstanden, die das neue Feld der globalen Kooperationsforschung mit Leben füllt.
„Unsere Gastwissenschaftler haben von Beginn an zur lebhaften und vielfältigen Diskussionskultur am Kolleg beigetragen. Wir haben uns vorgenommen, dass der Jahresbericht diese Atmosphäre anschaulich und lesbar kommunizieren soll“, beschreibt Dr. Markus Böckenförde, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Käte Hamburger Kollegs, eine wesentliche Intention des Berichts. Er vermittelt interessierten Lesern einen tieferen Einblick in die forschenden Suchbewegungen am Kolleg und soll neugierig machen, sich mit den Herausforderungen der globalen Kooperation auseinanderzusetzen. Der neue Bericht enthält auch eine Betrachtung von Vermeers bekanntem Gemälde „Der Geograph“ aus der Feder von Co-Direktor Professor Claus Leggewie: ein Rückblick auf den Moment der Neugier der Forschenden als Ausblick und Aufforderung zu stets neuer Motivation, die Herausforderungen des Planeten anzunehmen.
Die Publikationen des Kollegs sind auf der Webseite frei zugänglich, erscheinen jedoch aufgrund der internationalen Ausrichtung – von wenigen Ausnahmen abgesehen – in englischer Sprache.