(openPR) Am 14.06.2013 demonstrierten in Berlin 12.000 Gehörlose und Hörbehinderte unter dem Motto »Gebärdensprache macht stark« für Kooperation und Verständigung auf dem Weg zu einer lebenswerten und kommunikationsfähigen Welt im Umfeld der Gehörlosigkeit. Immerhin: Ein Politiker und zwei Reporter besuchten die Veranstaltung.
Die erwarteten Medienberichte blieben allerdings aus. Weder die Presse noch das TV sahen sich veranlasst, von der Demonstration und den Anliegen der Hörbehinderten zu berichten. Stattdessen macht sich nun, über eine Woche nach dem Treffen, Enttäuschung bei den Teilnehmern breit. Zu Recht: Aufklärung sollten die Medien auch für positive Wahrnehmung aller Anliegen im Land für eine künftig gelungene Integration und Gleichberechtigung nutzen.
»Mit einem Schlüssel kann man Türen öffnen, ohne Schlüssel bleibt der Zugang verwehrt. «
© Zitat: Initiative Schlüssel für Alle e.V. (Philosophie)
http://www.initiative-schluessel-fuer-alle.de/86.html
In einer Zeit, in der die Medien alle Welt auf den Bildschirm bringen, sollte eine Berichterstattung kein Problem sein. Wie es scheint, wird jedoch genau von denen, die aufklären sollten, Aktualität »ausgesiebt«. Der Eindruck, dass dem Thema Gehörlosigkeit keine Wichtigkeit beigemessen wird, drängt sich Betroffenen und privaten Beobachtern auf. Das ausgebliebene Medienecho der Demonstration »Gebärdensprache macht stark« wirkt wie eine Wiederholung aus Köln vor 5 Jahren.
Damals demonstrieren - weit weniger, aber ebenso gemeinsam - Hörbehinderte dafür, dass TV-Programme zu 100 % mit Untertitel ausgestrahlt werden. Weder wurde damals über die Veranstaltung berichtet, noch kam es zu einer sinnvollen Diskussion um die Umsetzung des Themas. Auf dem Weg zu gemeinsamer Kommunikation, für Integration und gegen die Ausgrenzung Hörbehinderter aus dem hörenden Umfeld gibt viel Nachholbedarf - auch für die Medien!