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Hausärztemangel - wohnortnahe Versorgung muss Priorität erhalten

21.12.201208:24 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Neuss, den 20.12.2012 - In jüngster Zeit gab es wiederholt besorgniserregende Berichte über den drohenden Hausärztemangel, u.a. wurde die Situation in Jüchen / Rhein-Kreis Neuss angesprochen. Dazu ergibt sich:

Eine gute, den Bedürfnissen einer älter werdenden Gesellschaft gerecht werdenden hausärztlichen Versorgung, ist nicht nur im Rhein-Kreis Neuss, sondern eigentlich überall in Gefahr. Die finanziellen Anreize für die Vergütung der ärztlichen Tätigkeit in einer Hausarztpraxis (vor allem in einer ländlichen Struktur) sind unzureichend. Um diesem Missstand entgegen zu wirken, hat am 20.12.2012 der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Reform der ambulanten ärztlichen Bedarfsplanung beschlossen ( - siehe dazu die Pressemitteilung vom 20.12.2012 - http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?t=18266 ). Diese Planungsreform allein wird aber das Problem nicht lösen können.



Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, sieht weitere Handlungsnotwendigen und erklärt:

Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben mit dem kürzlich beschlossenen Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) Möglichkeiten an die Hand bekommen, um den Versorgungsdefiziten bei der hausärztlichen Versorgung zeitgerecht entgegen zu wirken. Da es den Kassenärztlichen Vereinigungen auf der Basis ihres Sicherstellungsauftrages und der pauschalen Honorierung durch die Krankenkassen obliegt, die Niederlassung von Hausärzten bedarfsgerecht zu gestalten, müssen, auch angesichts der G-BA-Reform, umgehend entsprechende Folgerungen gezogen und die hausärztliche Versorgung attraktiver gestaltet werden. Dazu bieten die genannten Regelungen einige Möglichkeiten.

Sollte sich allerdings in naher Zukunft herausstellen, dass der Gestaltungsrahmen der Kassenärztlichen Vereinigungen nicht ausreicht, die erforderlichen Hausarztsitze zu erhalten, wird der Gesetzgeber erneut eingreifen müssen. Der Trend, immer mehr fachärztliche Versorgungsangebote in den Städten bzw. stadtnahen Wohnlagen zu konzentrieren, auch in den viel gepriesenen Facharztzentren, muss schnellstens gestoppt werden. In diesem Trend muss weniger die Verbesserung der nötigen Dienstleistungsangebote für Patienten, als vielmehr die Neigung, vielgestaltige ökonomische Interessen zu verfolgen, gesehen werden.

Die rapide steigende Zahl von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen lässt es als zwingend notwendig erscheinen, nicht nur gute wohnortnahe Pflegestrukturen zu gestalten (sog. Quartierskonzepte), sondern dort auch die "gute alte Hausarztversorgung" dauerhaft zu gewährleisten.

Am 16.07.1987 habe ich an einer WDR-Sendung "Hallo-Ü-Wagen" (mit Carmen Thomas) in Mönchengladbach teilgenommen mit der Erkenntnis, dass der hausärztlichen Versorgung bzw. der sprechenden Medizin bei verbesserter Honorierung Vorrang einzuräumen sei. In dieser Sendung bestand insoweit Einvernehmen aller Podiumsgäste. U.a. saßen bei dieser Sendung neben mir (als Patientenvertreter) auf dem Podium der damalige Gesundheitsminister von NRW Heinemann und der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung NRW Dr. med. Fiedler. Es ist ein Jammer, dass wir heute, rd. 25 Jahre nach solchen Erkenntnissen, erneut über den Zerfall der hausärztlichen Strukturen reden müssen.

Werner Schell - Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

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