openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Mitwirkung bei der Gestaltung einer neuen Pflegekultur

16.11.201215:42 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Neuss, den 16.11.2012 - Der Neusser Pflegetreff warb am 14.11.2012 für die Mitwirkung bei der Gestaltung einer neuen Pflegekultur

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hatte zum 17. Pflegetreff am 14.11.2012 nach Neuss-Erfttal eingeladen. Als Gäste konnten über 130 Pflegefachkräfte und interessierte Bürger-Innen begrüßt werden. Es ging diesmal im Wesentlichen um die Versorgungsdefizite in Pflegeeinrichtungen durch fehlende fachärztliche Versorgung, zuviele oder falsche Medikamente und entbehrliche freiheitsentziehende Maßnahmen.



Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, hatte für dieses Thema hochkarätige Referenten für die Veranstaltung gewinnen können:

• Prof. Dr. Dr. Ursula Lehr, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und Ex-Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit,
• Prof. Dr. Petra Thürmann, Direktorin des Philipp-Klee-Instituts für klinische Pharmakologie am HELIOS Klinikum Wuppertal, Lehrstuhlinhaberin für Klinische Pharmakologie der Universität Witten/Herdecke und Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen,
• Uwe Brucker, Fachgebietsleiter „Pflegerische Versorgung“, Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS),
• Dr med. Hermann-Josef Verfürth, Facharzt für Allgemeinmedizin und stellver-tretender Vorsitzender der Ärztekammer Nordrhein, Kreisstelle Neuss.

Stefan Hahn, Beigeordneter und Dezernent für Jugend und Soziales der Stadt Neuss, stand beim Treff für ein Grußwort zur Verfügung. Regina Schmidt-Zadel, Mitglied des Bundestages (SPD) a.D., stellvertretende Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft NRW, moderierte den Diskussionsteil des Treffs.

Die Statements der Referenten und die sich daran anschließend ergebenden Diskussionen griffen die Pflegetreffthemen in unterschiedlicher Weise auf, sparten dabei auch nicht mit Lob und Anerkennung für die Arbeit von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk. Zusammengefasst und ohne Anspruch auf Vollständigkeit kann insoweit folgender Überblick gegeben werden:

Frau Prof. Dr. Dr. Ursula Lehr befasste sich mit der demografischen Entwicklung und den Notwendigkeiten, auf die neuen Gesellschaftsstrukturen zu reagieren. Es wurde dabei u.a. auf die bereits 2005 vorgelegte „SÄVIP - Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ verwiesen und eine Optimierung der (fach)ärztlichen Versorgung der pflegebedürftigen Menschen im Heim, aber auch zu Hause, eingefordert. Die Besuchstätigkeit, vor allem der Fachärzte, wurde als nicht ausreichend erachtet. Es gebe erheblichen Verbesserungsbedarf.

Frau Prof. Dr. Petra Thürmann erläuterte in ihrem Statement die pharmakologische Sichtweise hinsichtlich der Medikation bei älteren bzw. pflegebedürftigen Menschen. Nach den Ausführungen verdeutlichen die 2010 von ihr mit verfasste Priscus-Liste und andere Erwägungen, dass es bei der Arzneimitteltherapie, vor allem bei älteren und pflegebedürftigen Menschen, erhebliches Gefährdungspotential und damit vielfältige Verbesserungsnotwendigkeiten gibt. Dabei wurde auch – unabhängig von der Priscus-Liste - auf die vielfach problematische Verabreichung von Psychopharmaka verwiesen. Ein Umdenken in der Verordnungspraxis wurde als notwendig herausgestellt.

Uwe Brucker wandte sich anhand der praktischen Erfahrungen des Medizinischen Dienstes vornehmlich den freiheitsentziehenden Maßnahmen in den Pflegeeinrichtungen bzw. Krankenhäusern zu. Es ging dabei vornehmlich um die Bettgitter und sonstigen Fixierungen (z.B. mittels Gurt). Dabei wurde auch wieder auf die Verordnung von Psychopharmaka verwiesen, weil diese Mittel nicht selten als sog. pflegeerleichternde Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Es wurde deutlich, dass die bekannten Möglichkeiten zur Reduzierung solcher freiheitsentziehender Maßnahmen bekannt gemacht und umgesetzt werden müssen.

Dr. Hermann-Josef Verfürth beleuchtete aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen als Hausarzt und auch als engagierter Arzt bei der Versorgung von HeimbewohnerInnen die medizinische Versorgung und ging auf die Mängel im System bzw. die Korrekturnotwendigkeiten ein. Das Miteinander aller beteiligten Akteure vor Ort, Leitungs- und Pflegekräfte, rechtliche Vertreter und Ärzte, müsse zielgerichtet optimiert werden. Dabei wurde verdeutlicht, dass in den Pflegeeinrichtungen mehr Zuwendung durch das (Fach)personal geboten ist. Die immer wieder diskutierten Pflegemängel seien ohne Behebung des Pflegenotstandes nicht zu minimieren.

Den verschiedenen Statements folgte eine rege Diskussion. Die von den Referenten angesprochenen Themen wurden hinterfragt und mit allseitiger großer Kompetenz vertiefend diskutiert. Regina Schmidt-Zadel und Werner Schell gingen dabei mit einigen ergänzenden Kurzstatement auf die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen ein und verwiesen auf den fortbestehenden Pflege-Reformbedarf.

Heinz Sahnen, Stadtverordneter im Rat der Stadt Neuss, Mitglied des Landtages (MdL) von NRW (von 2000 – 2010) und Schirmherr des Treffs, bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei allen Beteiligten und brachte die uneingeschränkte Auffassung aller zum Ausdruck, dass der Pflegetreff wieder einmal wichtige Themen in das öffentliche Bewusst¬sein gerückt und damit Voraussetzungen für die vielfach angesprochenen Verbesserungsnotwendigkeiten geschaffen habe.

Fazit von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk: Im Rhein-Kreis Neuss sind einige Initiativen in Gang gekommen, die geeignet erscheinen, die beim Pflegetreff angesprochenen Mängel zu beheben oder zumindest zurückzuführen. Über die Ergebnisse diesbezüglicher Bemühungen wird beim nächsten (18.) Pflegetreff in der ersten Jahreshälfte 2013 weiter informiert. Dieser weitere Pflegetreff wird (im Wahljahr) u.a. den überfälligen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff zum Hauptthema zu machen.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 679641
 1869

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Mitwirkung bei der Gestaltung einer neuen Pflegekultur“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Kommunale Quartiershilfen, generationenübergreifend gestaltet, müssen das Pflegeversicherungssystem ergänzen
Kommunale Quartiershilfen, generationenübergreifend gestaltet, müssen das Pflegeversicherungssystem ergänzen
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich in einem Brief vom 29.08.2016 an den Deutschen Bundestag gewandt und Korrekturen des vorgelegten Gesetzentwurfs für ein Pflegestärkungsgesetz (PSG) III gefordert. Mit dieser Zuschrift wird verdeutlicht, dass mehr Pflegeberatung im Sinne des vorliegenden Gesetzentwurfes für ein PSG III nicht erforderlich ist. Pflegeberatung ist bereits jetzt den Pflegekassen als Pflichtleistung auferlegt und bedarf keiner kommunalen Ergänzung. Pflegestützpunkte brauchen wir schon mal überhaupt nicht. Das sind eher beh…
Gesundheitsbewusste Lebensführung kann Demenz vermeiden helfen
Gesundheitsbewusste Lebensführung kann Demenz vermeiden helfen
Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen! Demenz – „… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt.“ So das Urteil von Cornelia Stolze in ihrem Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016). In einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 haben Leipziger Demenzforscher der Öffentlichkeit ähnlich lautende Studienergebnisse zur Prävention vor…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: HERZIG unterstützt das Logistikforum KölnBild: HERZIG unterstützt das Logistikforum Köln
HERZIG unterstützt das Logistikforum Köln
… Dienstleistungsbereiches unterstützen und fördern. Wichtigste Aufgabe des Logistikforums Köln ist zunächst die informative Interaktion zwischen den Beteiligten mit dem Ziel einer aktiven Mitwirkung an der Gestaltung des übergreifenden Logistikkonzeptes der Stadt Köln und dessen Umsetzung. Ende Januar stellte Geilenkirchen sich und das Projektdesign für das …
Bild: Bei Abfindung automatisch Sperrzeit?Bild: Bei Abfindung automatisch Sperrzeit?
Bei Abfindung automatisch Sperrzeit?
… Arbeitsverhältnis gelöst oder durch vertragswidriges Verhalten zu einer Kündigung des Arbeitgebers Anlass gegeben hat. Bei einem Aufhebungsvertrag ist die Zustimmung des Arbeitnehmers und seine Mitwirkung immer gegeben, da dieser sonst nicht zustande kommen kann. Ein Aufhebungsvertrag wird daher grundsätzlich von der Bundesagentur für Arbeit als Indiz für eine …
Bild: Bei Abfindung automatisch eine Sperrzeit der Bundesagentur für Arbeit?Bild: Bei Abfindung automatisch eine Sperrzeit der Bundesagentur für Arbeit?
Bei Abfindung automatisch eine Sperrzeit der Bundesagentur für Arbeit?
… Arbeitsverhältnis gelöst oder durch vertragswidriges Verhalten zu einer Kündigung des Arbeitgebers Anlass gegeben hat. Bei einem Aufhebungsvertrag ist die Zustimmung des Arbeitnehmers und seine Mitwirkung immer gegeben, da dieser sonst nicht zustande kommen kann. Ein Aufhebungsvertrag wird daher grundsätzlich von der Bundesagentur für Arbeit als Indiz für eine …
Bild: „Service erfolgreich machen“ – Das neue Buch von Dirk ZimmermannBild: „Service erfolgreich machen“ – Das neue Buch von Dirk Zimmermann
„Service erfolgreich machen“ – Das neue Buch von Dirk Zimmermann
… Daneben zeigen immer mehr Beispiele eindrucksvoll, wie Kunden sich von der Entwicklung bis zur Messung des Erfolgs eines Service beteiligen lassen bzw. eine Mitwirkung von sich aus einfordern. Gerade neue Branchen haben diese vielfältigen Marketingeffekte bereits entdeckt und setzen damit wichtige Zeichen auch im Hinblick auf die Gestaltung zukünftiger …
BVB Fans starten einzigartiges Projekt
BVB Fans starten einzigartiges Projekt
… Vereins in der Region und die Berichterstattung in den Medien sollen in diesen Veranstaltungen angesprochen werden. Organisierten, aber auch den nicht-organisierten Fans soll auf diesem Wege eine aktive Mitwirkung an der Gestaltung des Umfeldes des Vereins, der Entwicklung des Fußballs und seiner gesellschaftspolitischen Bedeutung ermöglicht werden.
Bild: Stiftung HfG Ulm ehrt Max Bill zum 100. GeburtstagBild: Stiftung HfG Ulm ehrt Max Bill zum 100. Geburtstag
Stiftung HfG Ulm ehrt Max Bill zum 100. Geburtstag
… Gestalter zu seinem 100. Geburtstag zu ehren, erinnerte man sich der Ausstellung, für die darüber hinaus die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd zur Mitwirkung gewonnen werden konnte. „Diese Mitwirkung ist Ausdruck dafür, dass die Stiftung HfG Ulm und die lehrende, international angesehene Designhochschule ihre Beziehungen künftig intensivieren …
Starke Partnerschaft ermöglicht ersten Platz der MTU beim Wettbewerb "Bester Geschäftsbericht"
Starke Partnerschaft ermöglicht ersten Platz der MTU beim Wettbewerb "Bester Geschäftsbericht"
… die MTU seit deren Börsengang im Jahr 2005. Zum fünften Mal zeichneten sie für Konzept, Gestaltung und Umsetzung des Geschäftsberichts verantwortlich. Die Mitwirkung an einem Geschäftsbericht ist eine Bewährungsprobe für die Wirtschaftskompetenz einer Kommunikationsagentur. Notwendig sind Berater, die Experten im Bereich der Finanzmarktkommunikation …
Rundreise – Schätze der Berberkultur wurde ausgezeichnet
Rundreise – Schätze der Berberkultur wurde ausgezeichnet
… Rundreise als besondere Idee für unvergessliche Reisen prämiert. Das Hauptaugenmerk dieser neuen Studienreise von Dr. Tigges liegt auf Einblicken in die traditionelle Heil- und Pflegekultur Marokkos. Dabei eröffnet sich eine unbekannte Perspektive auf die marokkanische Kultur. Schon seit Jahrhunderten nutzen Berber die Kraft der Natur zum Heilen und …
Begegnungen im Labyrinth des Vergessens - Fachtagung Demenz
Begegnungen im Labyrinth des Vergessens - Fachtagung Demenz
… wesentlichen Konzepte der validierenden Pflege wie z.B. der 10-Minuten-Aktivierung oder DCM ihre Erkenntnisse vorstellen. So werden Teilnehmende Grundlagen und Anwendung einer neuen Pflegekultur aus „erster Hand“ kennen lernen. Alle interessierten Personen – professionell Pflegende und pflegende Angehörige – sind zur Teilnahme eingeladen. Weitere …
Bild: MobileIron ist eine der 100 „Global Hot Companies“Bild: MobileIron ist eine der 100 „Global Hot Companies“
MobileIron ist eine der 100 „Global Hot Companies“
… das die Mobilitätstechnologie auf die Arbeitswelt hat.“ Der „World Summit on Innovation & Entrepreneurship“ wurde im Jahr 2006 im Rahmen der Vereinten Nationen unter Mitwirkung von führenden multinationalen Unternehmen ins Leben gerufen. Der „Summit“ bringt eine ausgewählte Gruppe von weltweit besonders innovativen Personen zusammen und bildet die …
Sie lesen gerade: Mitwirkung bei der Gestaltung einer neuen Pflegekultur