(openPR) Wenn kein Geringerer als Miguel de Cervantes, der Autor des Originals, ein Vorwort schreibt, dann muss ja etwas dran sein an diesem Buch.
In „Eine phantastische Reise durch Philosophie und Wissenschaft – Don Quijote und Sancho Pansa im Gespräch“ hat der Autor Jürgen Beetz die beiden Personen zur Verkörperung dieser beiden scheinbar gegensätzlichen Weltsichten gemacht. Don Quijote gibt den Philosophen, und Sancho Pansa hat sich der Wissenschaft verschrieben. Der erste möchte die Welt verstehen, die der zweite ständig neu gestaltet.
In szenischen Dialogen (man könnte sie auch „platonische“ nennen) unterhalten sich die beiden über die klassischen Philosophie-Themen, z. B. die Logik, Ursache und Wirkung, Wahrheit und Erkenntnis, Sprache und Denken, Wissen und Bildung, Gefühl und Verstand, den freien Willen, Ethik und Moral und den Sinn des Lebens. Und natürlich tobt der ewige „Streit“ um die Erklärung der Welt: Wer „hat Recht“, Philosophie oder Wissenschaft? Die Klammer des Buches ist am Anfang die Frage: „Woher kommen wir als Menschen?“ und am Ende „Wohin gehen wir?“ En witziges Buch über viele ernste Themen.
Der Autor, ein Mallorca-Fan, hat sogar eine Geschichte auf diese Insel verlegt. Amüsant zu lesen und trotzdem mit interessanten Gedanken zu den Grundfragen des Lebens.
Don Quijote lebt und sein Geselle Sancho Pansa auch – kein Wunder: Sie sind ja unsterblich. Sie gehören zur unvergänglichen geistigen Welt der Menschheit, ebenso wie die Grundfragen, über die sie in diesem Buch so locker diskutieren.
= Kapitel und ihr Inhalt =
Die (oft unterschiedliche) Sicht eines Philosophen und eines Wissenschaftlers über zentrale Themen beider Gebiete, die seit der "Geburt" der beiden Helden Don Quijote und Sancho Pansa die Welt bewegen:
Vorwort von Miguel de Cervantes Saavedra
Über den Beginn der Geschichte und die unzulänglichen Bemühungen des Autors, diese zu erzählen.
0. Kapitel: Welches behandelt, wie sich Don Quijote und Sancho Pansa durch die Zeit retteten
Über die wichtigsten Ereignisse der letzten vier Jahrhunderte, präsentiert in Jahresrückblicken zu Silvester 1699, 1799, 1899 und 1999. Was die Zeit an Erkenntnissen in Philosophie und Wissenschaft brachte.
1. Wo kommen wir her?
Über den Anfang von Allem, die Erschaffung der Welt "in sechs Tagen", den Motor der Evolution, die Frage nach Zufall oder Notwendigkeit und das allem zugrunde liegende Problem: Warum ist nicht Nichts?
2. Die gemeinsame Basis – die Logik
Über die Notwendigkeit, nach dem "Warum?" zu fragen. Untersuchung der Logik als folgerichtiges Denken. Eine Logisch-philosophische Abhandlung und ihre Folgen und ein (kurzes) Nachspiel zum "Sprachspiel", als das ein Philosoph die Philosophie bezeichnete.
3. Die Dinge und ihre Ordnung
Über wie russische Puppen geschachtelte Hierarchien und Klassen von Dingen, "Entitäten" genannt. Die äußere und die innere Sicht auf Entitäten und ihre Zusammenfassung zu Haufen und Systemen. Die Untersuchung, was danach kommt und ihr überraschender Ausgang. Was uns ein Kaugummiautomat über naturwissenschaftliches Vorgehen verrät.
4. Ursache und Wirkung
Über die Kausalität und ihren Mörder, den Zufall. Die Frage nach der wahren Ursache, der letzten Ursache und warum wir überhaupt nach Ursachen fragen.
5. Die seltsamen Schleifen des Seins
Noch einmal über die Kausalität und was sie so schwer beherrschbar macht: Selbstbezüglichkeit schafft überraschende Situationen, Komplexität bringt sie zur Explosion – und schließlich ist die Wirkung die Ursache der Wirkung. Die "Rückkopplung" ist geboren.
6. Die Grundsatzfrage: der Streit zwischen Philosophie und Wissenschaft
Über zwei unvereinbare Sichten auf die Welt und die Kränkungen der Menschheit, zugefügt durch die Wissenschaft. Polemik, Streit und Versöhnung. Die Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnis werden ausgelotet – so sie sie gibt. Ein manchmal erbitterter und nicht immer sachlicher Streit zwischen den beiden Denkdisziplinen, ausgefochten von ihren Vertretern Don Quijote und Sancho Pansa.
7. Wahrheit und Erkenntnis
Über das Vorläufige aller Wissenschaft und das Wirkliche der Wirklichkeit. Die Wahrheit über die Wahrheit, über Information, Bedeutung und Erkenntnis. Und warum es in der Wissenschaft auch Endgültiges gibt.
8. Sprache und Denken
Wie Wörter und Begriffe aufgeschraubt werden, wie Aussagen verstanden, Handlungen koordiniert und Gefühle vermittelt werden. Über das Abbild der Wirklichkeit in der Sprache und warum sie manche für die Essenz allen Denkens halten.
9. Wissen und Bildung
Über Wissen und Pseudo-Wissen und Wissen in der Informationsgesellschaft. Wie Wissen, Wahrheit und Schönheit zusammenhängen.
10. Gefühl und Verstand
Eine psychologische Kernfrage: Was bestimmt mein Handeln? Sollen wir immer dem "Bauchgefühl" folgen?
11. Haben wir einen freien Willen?
Ist alles Zufall? Ist alles vorbestimmt? Können wir frei entscheiden? Über einen falsch geschalteten Roboter und was wir daraus lernen.
12. Ethik, Wirtschaft und Moral
Über die Ethik: Was soll ich tun? Werte im Wandel und die Frage, wie wir Werte in Köpfe und Herzen der Menschen bekommen?
13. Diskurs über den Sinn des Lebens
Über die unlösbare Frage: Was ist Leben? Der Sinn des Lebens schlechthin, der individuelle Sinn des Lebens und Gretchens Frage nach der Religion.
14. Der Kampf gegen die Windmühlen
Über die Ohnmacht der Vernunft und Risiken und Nebenwirkungen des Denkens. Soll man das Kind des Zweifels mit dem Badewasser des Glaubens ausschütten?
15. und letztes Kapitel: Behandelt, wohin wir gehen
Wo kommen wir her? Aus Kapitel 1. Und wohin gehen wir? Gute Frage! Das sind die offenen Punkte: Was wird aus dem Individuum nach dem Tod? Was wird aus der Welt in der Zukunft (falls wir eine haben)? Kommen Apokalypse, Armageddon und Weltuntergang? Sind wir sind alle eine Osterinsel?












