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Forschungsprojekt zur Fernbetreuung von COPD-Patienten geht in Umsetzungsphase

30.03.201216:24 UhrGesundheit & Medizin

(openPR) Spitzencluster-Projekt aus dem Medical Valley EMN zur telemedizinischen Betreuung von invasiv heimbeatmeten und COPD-Patienten – Chronisch obstruktive Lungenerkrankung weltweit eine der häufigsten Todesursachen – Fernbetreuung soll Verschlechterung des Gesundheitszustandes verhindern und Lebensqualität der Patienten erhöhen – Erste Projektphase steht vor Abschluss



MEDICAL VALLEY EMN/ GERBRUNN – Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD erlebt eine unrühmliche Karriere: Laut Global Burden of Disease Study wird sie spätestens 2020 auf Platz 3 der weltweiten Todesursachen stehen. Auch in Deutschland sind nach Angabe der Deutschen Lungenstiftung ca. 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung an COPD erkrankt. Die Krankheit, bei der die Bronchien chronisch entzündet sind und die zur Verengung der Atemwege führt, ist nicht heilbar. Wenn keine Therapie eingeleitet wird, können sich die Symptomatik und damit die Lungenfunktion kontinuierlich verschlechtern. Umso wichtiger ist es, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und konsequent zu behandeln – zum Wohl der Patienten und zur Entlastung des Gesundheitssystems. Hier knüpft ein Forschungsprojekt des Spitzenclusters Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) an: Die Experten des Projekts „Fernbetreuung bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und Heimbeatmung“ setzen auf eine telemedizinische Betreuung der Betroffenen. „Bei unserem Vorhaben stehen zwei Gruppen im Fokus: COPD-Patienten sowie invasiv heimbeatmete Patienten. Wir wollen ihre Versorgung und ihre Lebensqualität durch die Betreuung ‚aus der Ferne’ deutlich verbessern“, so Projektleiter Matthias Görs.

Ständiger Kontakt trotz räumlicher Distanz
Mit Methoden der Telematik sollen künftig die Vitalparameter der Betroffenen kontinuierlich erfasst und überwacht werden: Die Patienten können in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben, ihre Daten werden per Internet (UMTS oder via WLAN) in eine Telemetrie-Zentrale übermittelt, dort ausgewertet und an Ärzte oder Pflegepersonal weitergeleitet. Patienten und Experten stehen so – trotz räumlicher Distanz – in ständigem Kontakt. Bei der invasiven Heimbeatmung kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Gerade in diesem Bereich mangelt es an qualifiziertem Personal. Über ein telemedizinisches Zentrum könnte ein Intensivpfleger in enger Abstimmung mit den Angehörigen mehrere Patienten zu Hause betreuen. Die Betroffenen könnten aktiver am Familienleben teilhaben und hätten mehr Privatsphäre.
Der erste Abschnitt des vierjährigen Spitzencluster-Projekts aus dem Medical Valley EMN steht kurz vor dem Abschluss, am 1. April beginnt die Integrationsphase mit technischen Tests an Patienten. In der ersten Projektphase, die im Oktober 2010 startete, wurden zunächst die Anforderungen an eine solche telemedizinische Betreuung abgeklärt. Anschließend ging es für die Forschungspartner darum, die entsprechende Telemedizin-Infrastruktur sowie eine Tele-Service-Zentrale zu entwickeln und zu implementieren. Für dieses Ziel arbeitet das Zentrum für Telematik aus Gerbrunn bei Würzburg als Projektkoordinator mit mehreren unterfränkischen Industriepartnern zusammen: Beteiligt sind die Missionsärztliche Klinik Würzburg, die Heimbeatmungstechnik Brambring Jaschke GmbH aus Bad Kissingen, die iWelt AG Eibelstadt, die eResearchTechnology GmbH aus Höchberg sowie der Lehrstuhl für Robotik und Telematik der Universität Würzburg.

Behandlungserfolg verbessern, Kosten senken
„Erkrankungen der Atemwege sind eines der am stärksten wachsenden Krankheitsbilder und die Therapiekosten sind hoch. Die Telemedizin bietet hier große Chancen: Ziel des Projektes ist es, nicht nur die Betreuungsqualität, sondern auch die Kosteneffizienz zu steigern“, so Matthias Görs. Im Zentrum steht eine Telemedizin-Zentrale, an die alle Beteiligten – Patient, Arzt, Pflegepersonal – angebunden sind. Bei Abweichungen in den kontinuierlichen Messungen der Vitalfunktionen, die beim Patienten zu Hause abgerufen werden, wird der behandelnde Arzt automatisch informiert. Probleme werden so rechtzeitig erkannt und die Effektivität der Behandlung erheblich gesteigert. Im besten Fall können auch Klinikeinweisungen verhindert werden. Vor allem die tägliche automatisierte Messung von Parametern wie Lungenfunktion, Blutdruck oder Sauerstoffsättigung sowie die kontinuierliche Abfrage des subjektiven Befindens bietet viele Vorteile gegenüber in der Regel zeitlich weit auseinander liegenden Arztbesuchen: Die Diagnosestellung wird verbessert, sich abzeichnende Verschlechterungen des Gesundheitszustandes (Exazerbationen) können früher erkannt und präventiv behandelt werden. Die Sicherheit für die Patienten, aber auch das Therapiebewusstsein und die Compliance steigen, sodass der Behandlungserfolg verbessert werden kann.

Kernstück Telemedizin-Zentrale
Nach Abschluss der Analysephase arbeitet die Forschungsgruppe an der Realisierung eines Demonstrators, der am Ende des Projektes in einer neunmonatigen Testphase geprüft wird. Ziel ist es, eine geeignete Telemedizin-Zentrale aufzubauen, die eingehende Daten durch eine automatisierte Auswertung auf kritische Merkmale überprüft. Der Arzt wird bei Abweichungen schnell informiert. Um kritische Situationen sicher zu erkennen, den Arzt jedoch nicht mit zu vielen Informationen und möglicherweise falschen Alarmen zu überfluten, müssen die Daten mehrerer Sensoren kombiniert und neuartige Analyseverfahren entworfen werden. Das technische Know-how spielt dabei eine wichtige Rolle: Die Projektpartner analysieren die geeignete Dimensionierung der benötigten sicheren Netzwerke, die Strukturierung der Datenbanken und der Serverinfrastruktur und erarbeiten entsprechende Richtlinien. Außerdem werden Forschungsaspekte beim Aufbau von echtzeitfähigen Interaktionsmöglichkeiten zur verbesserten Kommunikation und dem Eingreifen aus der Ferne untersucht. Auf lange Sicht soll das modular aufgebaute System auch auf andere Patientengruppen, zum Beispiel aus der Geriatrie, der Schmerztherapie, der Nephrologie und der Kardiologie, ausgedehnt werden.

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