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Ziehl-Abegg erzielt 2011 Rekordumsatz von 358 Mio. Euro

13.02.201218:47 UhrIndustrie, Bau & Immobilien
Bild: Ziehl-Abegg erzielt 2011 Rekordumsatz von 358 Mio. Euro
Christian Kagerah programmiert bei Ziehl-Abegg einen modernen Schweißroboter.
Christian Kagerah programmiert bei Ziehl-Abegg einen modernen Schweißroboter.

(openPR) Das Künzelsauer Industrieunternehmen Ziehl-Abegg hat im Jahr 2011 den Umsatz um 15 Prozent auf 358 Mio. Euro gesteigert. Gleichzeitig ist auch die Mitarbeiterzahl beim Ventilatoren- und Antriebshersteller auf rund 3100 (Vorjahr 2800) geklettert. Dies hat das Unternehmen heute aufgrund des vorläufigen Jahresabschlusses 2011 bekannt gegeben.


Als größte Einzelinvestition ist 2011 die Erweiterung des Werks in Marcali (Ungarn) für 3,5 Millionen Euro gestartet worden. Für die Verbesserung des Maschinenparks in Schöntal-Bieringen und im Gewerbepark Hohenlohe (GPH) an der A6 ist ein zweistelliger Millionenbetrag investiert worden. Im laufenden Jahr 2012 wird ein Werksneubau im Gewerbepark für 13 Mio. Euro begonnen. Zudem wird ein Schwerpunkt die Markteinführung eines eigenen Elektroantriebs für Nutzfahrzeuge im Straßenverkehr sein.

Ziehl-Abegg hat den Umsatzeinbruch im Zusammenhang mit der weltweiten Wirtschaftskrise 2009 nun endgültig wettgemacht. „Der erneut deutlich zweistellige Umsatzzuwachs ist quasi die lineare Fortschreibung des Vorkrisen-Wachstums“, freut sich Vorstandsvorsitzender Peter Fenkl. „Und die Bestätigung unserer langfristigen Personalpolitik“, fügt Finanzvorstand Achim Curd Rägle hinzu. Denn auch im Krisenjahr hat Ziehl-Abegg an der Stammbelegschaft festgehalten, um den erhofften überproportionalen Aufschwung bewältigen zu können.

Weltweiter Produktions- und Serviceverbund

Das süddeutsche Industrieunternehmen nutzt die Wachstumsphase, um die Produktion weltweit auf- und auszubauen. „Wir montieren und fertigen dort, wo unsere Kunden sind“, erklärt Technikvorstand Norbert Schuster. Als Beispiel führt er Ziehl-Abegg USA in North Carolina an. Dort sind im vierten Quartal 2011 neue Räume bezogen worden, um neben der Montage auch Schweißarbeiten vornehmen zu können. „Wenn ein Klimagerätehersteller kurzfristig eine Änderung haben will, können wir diesem nicht sagen, dass wir seinen Ventilator zurück nach Deutschland schicken müssen“, verdeutlicht Schuster. Ein Mehr an Fertigungsstandorten bedeutet allerdings auch, dass weltweit mehr Einzelteile auf Lager liegen. „Das bindet zusätzliches Kapital“, sagt Finanzchef Rägle.

Ziehl-Abegg hat auch 2011 in Mitarbeiter, Maschinenpark und Gebäudesubstanz investiert. Am ungarischen Standort Marcali, im Zulieferwerk für die vier Hohenloher Werke, wird im laufenden Jahr 2012 eine Werkserweiterung (3,5 Mio. Euro) abgeschlossen. „Mit den Halbfertigprodukten aus Ungarn sichern wir die höher qualifizierten Arbeitsplätze in Süddeutschland“, erklärt Fenkl. Investiert wurde auch auf hohem Niveau in die Weiterbildung der Mitarbeiter.


Deutschland Wachstumslokomotive in Europa

Das Wachstum in Asien, Australien und Amerika bestätigt den Trend zum globalen Fertigungs- und Serviceverbund. Trotz der schweren Folgen aus der Natur- und Atomkatastrophe in Japan konnten in Asien zweistellige Umsatzzuwächse realisiert werden. In Europa ist der Umsatz in Deutschland trotz relativ kräftiger Marktsättigung stärker gestiegen als der europäische Durchschnitt. Insbesondere Staaten wie Spanien, Portugal oder Griechenland leiden weiterhin unter strukturellen, politischen und wirtschaftlichen Problemen, die sich auch auf die Ventilatorenindustrie auswirken.

Auf die Lufttechnik entfielen 2011 gut 86 Prozent der Einnahmen, während die Antriebstechnik annähernd 14 Prozent zum Umsatz beitrug. Dies entspricht etwa der Aufteilung wie im Vorjahr.


Ausblick

„Wir haben uns in den zurückliegenden drei Jahren über stetig zweistellig wachsende Zahlen im Auftragseingang gefreut“, sagt Vorstandschef Fenkl. Daher sei er nach der Konsolidierung der Konjunktur im vierten Quartal gespannt, wie sich die Wirtschaft im Jahr 2012 entwickeln wird. Eine deutlich spürbare Belebung erwartet der Unternehmenschef erst gegen Ende des zweiten Quartals.
„Wir müssen uns die Erfolge grundsätzlich härter erkämpfen als früher“, meint Fenkl. Da steigende Rohstoffpreise nicht komplett an die Kunden weitergereicht werden können, drückt dies die Erlössituation. Ziehl-Abegg benötigt beispielsweise im Motorenbau große Mengen an „Seltenen Erden“. Dass China Export-Zölle und Ausfuhr-Quoten bei Rohstoffen eingesetzt hatte, verschärfte die weltweit angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten zusätzlich.
Einen zusätzlichen Impuls im Ventilatorengeschäft, der schon jetzt zu spüren ist, wird das neu entwickelte Material ZAmid bringen. Ziehl-Abegg bietet Lüfterräder aus diesem Verbundwerkstoff an, die leichter und leiser sind sowie im Betrieb weniger Energie verbrauchen.

Ziehl-Abegg Automotive GmbH

Ziehl-Abegg wird im aktuellen Jahr einen elektrischen Antrieb für Nutzfahrzeuge in den Markt einführen. Da Vorstand und Aufsichtsrat eine rasante Entwicklung der Elektromobilität sehen, sind die Aktivitäten der Antriebstechnik in diesem Geschäftsfeld in ein neues Unternehmen gelegt worden: der Ziehl-Abegg Automotive GmbH. „Damit wird nach außen der Auftritt des neuen Geschäftsfeldes klar kommuniziert“, sagt Geschäftsführer Peter Fenkl, der auch als Vorstandsvorsitzender der Ziehl-Abegg AG agiert. Firmensitz ist Künzelsau. Die Fertigung soll aktuell in Künzelsau und ab 2013 weitgehend im geplanten Neubau an der A6 erfolgen. Details zum Antrieb und dem Marktauftritt werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
„Die Ziehl-Abegg AG ist seit jeher bestrebt, Bewährtes zu verbessern und Neues auf den Weg zu bringen“, sagt Fenkl. So ist auch der Entschluss, das Ventilatorengeschäft neben dem traditionellen Motorenbau anzugehen, eine sehr gute Entscheidung gewesen. „Die sehr gute Entwicklung der Lufttechnik hat das Wachstum unseres Unternehmens maßgeblich geprägt.“ Da der Radnabenantrieb von Ziehl-Abegg bereits in mehreren Buslinien in Holland und Schweden im Feldversuch ist, tritt das Künzelsauer Unternehmen mit einem marktreifen Produkt auf.

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