(openPR) Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA) wird nicht zur Tagesordnung zurück-kehren
Frankfurt am Main, 22.6.2011: In den vergangenen Tagen wurde ausgiebig in den Medien über den Burschentag der Deutschen Burschenschaft (DB) in Eisenach berichtet. Dazu nimmt der Convent Deutscher Akademikerverbände e.V. (CDA) nun Stellung.
Die in den Anträgen zum Burschentag sowie im Gutachten des Rechtsausschusses der Deutschen Burschenschaft offenbarte Haltung gegenüber „nicht volksdeutschen“ Men-schen hat einen tiefen Riss innerhalb der DB sowie die Distanzierung der anderen CDA - Mitgliedsverbände gegenüber der DB gebracht. Das Zurückziehen des Antrages auf Wunsch der Antragstellerin und die Änderung des Rechtsgutachtens bedeuten für den CDA keine Rückkehr zur Tagesordnung, obgleich es nach Angaben der DB für jeden Menschen möglich sei, Mitglied einer Burschenschaft zu werden. Die Wege dorthin soll das Gutachten regeln, eine grundsätzliche Ausgeschlossenheit der Aufnahme „nicht volksdeutscher“ Menschen bestehe aber nicht.
Die große Mehrheit der dem CDA angehörigen Akademikerverbände sieht trotz dieser Aussage eine weitere Kooperation mit der Deutschen Burschenschaft nur noch schwer fortführbar.
Im CDA sind der Akademische Turnbund (ATB), der BDIC - Korporationsverband an Deutschen Hochschulen, der Coburger Convent der akademischen Landsmannschaften und Turnerschaften (CC), die Deutsche Gildenschaft (DG), die Deutsche Sängerschaft (DS), der Miltenberger Ring (MR), die Neue Deutsche Burschenschaft (NeueDB), der Schwarzburgbund (SB), der Verband der Vereine Deutscher Studenten (VVDSt), der Wingolfsbund (WB), der Wernigeroder Jagdkorporationen-Senioren-Convent (WJSC) sowie die Deutsche Burschenschaft (DB) vereinigt. Der CDA hat kein Recht auf Satzungen und Regelwerke der einzelnen Verbände durchzugreifen. Auch sind die einzelnen Verbände unabhängig voneinander.
Das Gutachten des Rechtsausschusses der Deutschen Burschenschaft (veröffentlicht in BBl 1/2011 S. 18) definierte die Aufnahmekriterien seiner Mitgliedsbünde nach völkischen Merkmalen und wiedersprach damit sowohl dem aktuellen Staatsbürgerprinzip der Bundesrepublik Deutschland als auch den Gepflogenheiten der anderen Verbände. Aufgrund medialen und interkorporativen Drucks lenkte die DB ein und änderte das Rechtsgutachten.
„Die große Mehrheit der Mitgliedsverbände des CDA distanziert sich deutlich von deutschtümelnden Äußerungen und Anträgen, u.a. einem völkischen Ausleseverfahren ihrer Mitglieder und bewertet dies als anachronistisch. Die Deutsche Burschenschaft hat durch ihr Gutachten das Ansehen des CDA grob verletzt“, so Gerhard Serges, 1. Stellv. Vorsitzender des CDA. „Sollte die Deutsche Burschenschaft ihre Ablehnung dieser völki-schen Prinzipien ernst meinen, dann erwarten die weiteren Korporationsverbände mehr als Lippenbekenntnisse in den kommenden Wochen. Ohne eindeutige Taten wird eine weitere Kooperation mit der DB nicht umsetzbar sein.“
Der Antrag einer Bonner Burschenschaft zum Ausschluss einer Mannheimer Burschen-schaft aus dem Dachverband wegen der Aufnahme eines Deutsch-Chinesen wurde für den Burschentag in Eisenach am 18. Juni 2011 gestellt. Der Antrag wurde auf eigenem Wunsch noch vor dem Burschentag von der Tagesordnung gestrichen. „Es geht den weiteren Mitgliedsverbänden nicht um Formalitäten, sondern um Überzeugungen. Völkisch motivierte Ausschlussverfahren sind unter dem Dach des CDA nicht tolerierbar“, bekräftigte Serges.
Nicht die Abstammung ist die Eintrittskarte in eine Studentenverbindung, sondern die Aufnahme eines Studiums und die Bereitschaft, sich für diese Gemeinschaft einzusetzen. Außer diesen Bedingungen, müssen die jeweiligen Prinzipien und Statuten der aufnehmenden Verbindung anerkannt werden. Junge Menschen treten in Verbindungen ein, weil sie Freundschaft, Lebensbund und Unterstützung in einer Verbindung finden. „Entgegen aktueller Behauptungen wird dies auch vom Großteil der Burschenschaften gelebt“, erläuterte Serges. „Gerade die zahlenmäßig überwiegenden liberalen Burschen-schaften legen Wert auf eine Differenzierung und bitten um eine sachliche und objektive Berichterstattung.“
Auch der Convent Deutscher Korporationsverbände (CDK) meldet sich durch seinen Vorsitzenden Sven-Patrick Schwarz zu Wort: „Studentenverbindungen sind ein Abbild der Gesellschaft. In vielen Verbindungen sind mittlerweile Frauen und Männer aktiv, die entweder selbst aus dem Ausland kommen oder Kinder von Einwanderern sind. Aus-grenzung und gerade Rassismus in allen seinen Formen wird definitiv von uns abgelehnt.“













