(openPR) Mit der Einspielung der ersten beiden Serenaden von Robert Fuchs startet das Kölner Kammerorchester unter seinem künstlerischen Leiter Christian Ludwig die erste komplette Einspielung seiner fünf Serenaden. Nummer 1 in D, op. 9, entstand im Jahr 1874 und führte zu dem liebevollen Spitznamen „Serenaden-Fuchs“.
Für eine Konzertreihe des Kölner Kammerorchesters mit italienischen, deutsch-österreichischen und russischen Serenaden stieß der Dirigent und künstlerische Leiter des Ensembles, Christian Ludwig, auf die Serenaden des Österreichers Robert Fuchs. Zwar gehören sie zum festen Repertoire der Wiener Philharmoniker, doch fielen sie ansonsten weitgehend dem Vergessen anheim – unverdientermaßen, wie die vorliegende Einspielung zeigt. Auf der ersten soeben erschienenen CD sind die beiden ersten Serenaden (Op. 9 und 14) des Österreichers mit einem Andante grazioso und Capriccio (op. 63) kombiniert, die noch fehlenden dritte bis fünfte Serenaden harren ihrer Veröffentlichung auf einer weiteren CD. Somit liegt dann erstmals das gesamte Serenadenwerk von Fuchs vor.
Johannes Brahms war dafür bekannt, wenig gnädig mit den musikalischen Erzeugnissen seiner Mitbewerber und Schüler umzugehen. Doch soll er dem Vernehmen nach den Zeitgenossen Fuchs sehr gelobt und geschätzt haben. Beide lernten sich in den späten 1870er Jahren kennen und bald schon verband sie eine enge Freundschaft. Unter dem Einfluss des berühmten Freundes sei seine Musik sogar rhythmisch komplexer geworden, schreibt der Autor Anthony Short in dem sehr informativen Beiblatt zur CD.
Robert Fuchs, dreizehntes Kind einer steirischen Familie galt schon in jungen Jahren als hochmusikalisch und wurde – wie ein ebenfalls musikbegabter älterer Bruder – vom Vater gefördert. George Enescu, Franz Schmidt, Franz Schreker, Jean Sibelius und andere, die im Laufe der Jahre seine Kompositionsklasse durchliefen, mögen sie geschätzt haben. So stellte Fuchs nicht nur ein Bindeglied zwischen den Großen der Wiener Klassik und den Komponisten der Romantik dar, sondern prägte auch zahlreiche Musiker der Jahrhundertwende.
Offensichtlich hat er darüber die Verbreitung – heute würde man sagen Vermarktung – seiner eigenen Kompositionen arg vernachlässigt, was erklären würde, warum er nach seinem Tod in fast völlige Vergessenheit geriet. Bereits die erste CD der Serenaden zeigt deren Qualität und Musizierfreude, die ihm nicht zuletzt den liebevollen Beinamen eingebracht haben.
Die CD entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk
Erschienen im März/April 2011 bei Naxos






