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Beitrag zur Integrationsdebatte

19.10.201017:23 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: Beitrag zur Integrationsdebatte

(openPR) Im Gespräch mit der türkischen Zeitung „Hürriyet“ bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel das Thema Integration als „eines der wichtigsten Themen unserer Zeit“. Eine gezielte psychomotorische Förderung von Kindern und Jugendlichen kann bei der Lösung vieler mit Integration verbundenen Probleme helfen.



Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte in dem Interview mit der Zeitung „Hürriyet“, dass man das Thema Integration „sachlich diskutieren müsse“. Auf Deutschland komme in den nächsten Jahren die Schlüsselaufgabe zu, Zuwanderer aktiv in die Gesellschaft hinein zu holen, sagte die CDU-Vorsitzende. Ziel müsse es deshalb sein, "dass Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Zuwandererfamilien am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben können."
Immer mehr Politiker erkennen, dass die Integration „das Mega-Thema der nächsten Jahre wird“, weiß auch der innenpolitische Sprecher der SPD, Dieter Wiefelspütz.

Die Ursachen der Integrationsprobleme sieht der Migrationsforscher Klaus J. Bade unter anderem im deutschen Schulsystem begründet. Schlagzeilen wie: „Pisa Studie. Schlechte Noten für Deutschland“ oder „2009 eskalierte die Gewaltorgie von Jugendlichen“ sind jedem Bürger bekannt. Wissenschaftler stellen dabei einen logischen Zusammenhang zwischen Ausgrenzung, Lernproblemen und Verhaltensauffälligkeiten fest.
Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Psychomotorik Schulproblemen und Verhaltensauffälligkeiten vorbeugen kann. Die Psychomotorik ist vor ca. 60 Jahren in Deutschland entwickelt worden und wurde ursprünglich mit Erfolg bei psychisch kranken Jugendlichen angewandt. Später wurde dieser Ansatz für den präventiven Bedarf einer Gesellschaft zur Motopädagogik weiterentwickelt. „Was den Menschen umtreibt, sind nicht Fakten und Daten, sondern Gefühle, Geschichten und vor allem andere Menschen,“ erklärt der Buchautor und Leiter der Akademie für Psychomotorik Dr. Andrzej Majewski die Gründe für diese Umwandlung.

In psychomotorischen Szenarien wird die Kommunikationsfähigkeit der Teilnehmer verbessert, es werden Strategien zur Konfliktbewältigung entwickelt und erprobt. Sie erfahren die eigene Grenzen und die Grenzen der anderen, was sich positiv auf die Entwicklung von sozialen Verhaltensweisen wie Toleranz, Akzeptanz und gegenseitige Rücksichtnahme auswirkt. Gleichzeitig werden das Miteinander in der Gruppe, das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl des Einzelnen gefördert. Durch den Abbau von Stress und Aggressionen wird auch die Gewaltbereitschaft unter den Kindern und Jugendlichen gestoppt bzw. stark gemindert wird.
Untersuchungen belegen, dass durch die Anwendung der Psychomotorik die Aufmerksamkeit, Motivation und Lernbereitschaft der Teilnehmer deutlich steigen, während Gewalttätigkeit, Alkohol- und Drogenkonsum sinken.

Die bekannteste Studie zu dem Thema ist das ‹Perry Preschool Project› aus den USA, das nach 40 Jahren durch den Nobelpreisträger James Heckman ausgewertet wurde. „Diese Studie zeigt, dass junge Menschen, die an psychomotorischen Fördermaßnahmen teilgenommen haben, 50% weniger Drogen- und Alkoholprobleme haben und 45% weniger Straftaten begehen. Unter ihnen sind weniger Arbeitslose, sie erreichen eine bessere Ausbildung und verdienen mehr Geld. Man kann sagen, dass diese Menschen sich durch dir Förderung leichter tun, einen Platz in der Gesellschaft zu finden“, erklärt Dr. Andrzej Majewski. Damit hat Psychomotorik einen lang andauernden pädagogischen Effekt und bringt auch aus ökonomischer Sicht gesellschaftlichen Gewinn. „Prof. Heckman rechnete aus, dass die Kosten der psychomotorischen Förderung der Kinder und Jugendlichen eine 7% Rendite im Erwachsenenalter auswerfen,“ weiß die Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe in Schwabach, Mag. Jolanta Majewska. Ihrer Meinung nach müssen nun die Politik tätig werden, damit an jeder Schule, in jedem Kindergarten, in jedem Sportverein psychomotorische Förderung stattfinden kann. Das Spektrum der Psychomotorik ist breit gefächert, was sie zu einer idealen Entwicklungsstütze für jedes Kind macht.

„Wie Untersuchungen auch zeigen, sind Kinder und Jugendliche, die präventive psychomotorische Angebote genießen konnten, glücklicher, motivierter, emotional ausgeglichener und sozial kompetenter als der Durchschnitt der Gleichaltrigen. Als Erwachsene erreichen sie eine positive soziale Identität und sind erfolgreicher im Beruf“, führt Majewski weiter aus.
Bei der Integration von Randgruppen kann eine psychomotorische Förderung somit eine Schlüsselrolle spielen. „Die Psychomotorik hat erfolgreiche Methoden entwickelt, um Kreativität, Selbstbeherrschung, Toleranz, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeitssinn und die Fähigkeit zu solidarischem Handeln zu fördern. Psychomotorische Förderung weckt Verantwortungsbewusstsein und hilft bei der Ausbildung zwischenmenschlicher Beziehungen,“ erklärt die Lehrstuhlinhaberin der Fakultät Sport und Gesundheitserziehung der TU München, Prof. Dr. Claudia Kugelmann, den pädagogischen Wirkungskreis der Psychomotorik. Ziel der psychomotorischen Förderung ist es, die Eigentätigkeit der Menschen zu fördern, sie zu selbstständigem Handeln anzuregen und durch Erfahrungen in der Gruppe zu einer Erweiterung ihrer Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beizutragen. „Durch eine psychomotorische Förderung werden alle Fähigkeiten positiv gestärkt, die unentbehrlich sind für eine erfolgreich Integration in die Gesellschaft“, bringt es der Erziehungswissenschaftler und Psychomotoriker Dr. Andrzej Majewski auf den Punkt.

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