(openPR) Informatiker der Freien Universität Berlin erhalten ca. 380.000 EUR für das Forschungsprojekt SKIMS
Handys und SmartPhones sind schwer ersetzbare Begleiter geworden. Wir benutzen sie nicht mehr nur zum Telefonieren, sondern auch als Flugticket oder demnächst zum bar-geldlosen Bezahlen. Umso alarmierender ist die erhöhte Verwundbarkeit dieser Taschen-computer. Sie sind deutlich leistungsschwächer als Standard-PCs und kommunizieren über die ungeschützte Luft. Eine exzellente Ausgangsbasis für Angreifer. Umfassenden Schutz soll in naher Zukunft ein kooperatives, digitales Immunsystem bieten, welches in dem Projekt SKIMS von der Freien Universität Berlin gemeinsam mit Partnern aus Ham-burg und Bochum entwickelt und umgesetzt wird. SKIMS wird von der Freien Universität koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung insgesamt mit fast einer Million Euro für 30 Monate gefördert. Unter 50 Einreichungen wurde SKIMS als ei-nes von sieben Verbundprojekten positiv evaluiert.
Mobiltelefone tragen oft sensible Daten. „Stellen sie sich vor, jemand hat ungewollten Zugriff auf ihren Terminkalender und ihr Adressbuch, welches im
Handy gespeichert ist. Das bietet großes Potential für kriminelle Taten“, sagt Prof. Jochen Schiller von der Ar-beitsgruppe Computer Systems & Telematics am Institut für Informatik der Freien Univer-sität Berlin. Schiller und seine Mitarbeiter wollen in den nächsten zweieinhalb Jahren eine leichtgewichtige, intelligente Erkennungs- und Abwehrsoftware bauen, die den Betrieb von und die Kommunikation mit den kleinen Computern sicherer macht. „Ähnlich zu unse-rem biologischen Immunsystem soll jedes Gerät von den Bedrohungen lernen und Vertei-digungsstrategien aufbauen“, erläutert der Mobilfunkexperte. Ein Telefon alleine stößt schnell an seine Grenzen. Deswegen gehen die Berliner mit ihren Projektpartnern einen Schritt weiter. SKIMS will die umliegenden Geräte zur Hilfe nehmen, um das infizierte Handy und das Netz selbst zu schützen. Eine Art Schutzwall kann z.B. aufgebaut werden.
Das Immunsystem wird aus mehreren Teilen bestehen. Hierzu zählen u.a. ein Mobile Honeypot, das Entdecken von Schadsoftware, die sichere Aktualisierung von Program-men und neuartige Verfahren zur Teilnehmerauthentifizierung. Neben der Freien Universi-tät Berlin werden die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Prof. Westhoff und Prof. Schmidt), das DFN-CERT und die escrypt GmbH in SKIMS gemein-sam mit
Blick auf die
Praxis forschen.
Die entwickelten Konzepte und Verfahren sollen auch praktisch umgesetzt werden. Für realitätsnahe Tests steht ein von der Freien Universität Berlin betriebenes Funktestnetz mit über 100 Knoten bereit. Das in Berlin angesiedelte Forschungsforum Öffentliche Si-cherheit ermöglicht dem Projekt zudem, die gewonnenen Erkenntnisse fachübergreifend zu diskutieren.
SKIMS wird im Rahmen des Arbeitsprogramms „IT-Sicherheitsforschung“ und der Schwerpunktmaßnahme "Sicherheit in unsicheren Umgebungen" vom BMBF gefördert. Sie sind Teil der Hightech-Strategie für Deutschland.
Weitere Informationen:
http://skims.realmv6.orgPressekontakt & Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller
FU Berlin, Inst. für Informatik
Takustr. 9
14195 Berlin
Tel.:
E-Mail:

Web:
http://cst.mi.fu-berlin.de/staff/schiller.htm
Über das Unternehmen
Über die Freie Universität Berlin und den Lehrstuhl Computer Systems & Telema-tics
Die Freie Universität Berlin gehört zu den wissenschaftlichen Top-Adressen. Sie zählt zu den neun deutschen Hochschulen, die in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Län-der in allen drei Förderlinien erfolgreich abgeschnitten haben und deren Exzellenz-Zukunftskonzepte gefördert werden. Zum Zukunftskonzept gehören drei strategische Zen-tren: für Clusterentwicklung, für internationalen Austausch und für Graduiertenstudien. Rund 600 ausländische Wissenschaftler tragen zur Vielfalt in Forschung und Lehre bei. Von den rund 34.000 Studierenden, die in mehr als 100 Studienfächern eingeschrieben sind, kommen 16 Prozent aus dem Ausland.
Der Lehrstuhl Computer Systems & Telematics unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Schiller am Institut für Informatik vertritt die Gebiete Rechnernetze und Systemarchitektu-ren. Ein Arbeitsschwerpunkt der Forscher liegt im Bereich der Mobilkommunikation, ins-besondere der drahtlosen Sensor und Ad-Hoc Netze. Hierfür betreiben die Berliner ein umfangreiches Funk-Testbed. Neben zahlreichen industriell und öffentlich geförderten, technisch ausgerichteten Projekten ist das interdisziplinäre "Forschungsforum Öffentliche Sicherheit" an der Arbeitsgruppe angesiedelt.
Weitere Informationen: http://cst.mi.fu-berlin.de
Über die Forschungsgruppen Sicherheit & INET an der HAW Hamburg
Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) ist die zweit-größte Hochschule der Hansestadt und die drittgrößte Fachhochschule in der Bundesre-publik. Die HAW Hamburg gliedert sich in 4 Fakultäten: Design, Medien und Information; Life Sciences; Wirtschaft und Soziales sowie Technik und Informatik mit insgesamt 17 Studiendepartments. Rund 12 300 Studierende werden von 370 Professorinnen und Pro-fessoren sowie ca. 300 Lehrbeauftragten betreut. Im Jahr 2008 beendeten 1624 Studie-rende an der HAW Hamburg ihr Studium erfolgreich.
Sicherheits- und Verfügbarkeitslösungen in drahtlosen Umgebungen, vorzugweise in Mul-ti-Hop Ad Hoc Netzen, drahtlosen Sensornetzen oder weiterer Formen ubiquitärer und verteilter Systeme sind Forschungsthemen die Prof. Dr. Dirk Westhoff seit einigen Jahren beschäftigen. In verschiedenen Europäischen Projekten wurden mit Kollegen aus dem In- und Ausland neue Sicherheitsansätze erarbeitet die auch für vergleichsweise schwache Geräteklassen ein begründbares Maß an Sicherheit bieten.
Weitere Informationen: http://www.informatik.haw-hamburg.de/westhoff.html
Das Internet der Zukunft, mobile Multimedia-Netze, P2P-Technologien und das Semantic Web sind die gegenwärtigen Themen von Prof. Dr. Thomas Schmidt aus der HAW Ham-burg und seiner Forschungsgruppe INET. Zusammen mit Nachwuchswissenschaftlern, Studenten und Kooperationen aus dem In- und Ausland entwickelt er Konzepte und pra-xistaugliche Lösungen. Im Mai 2009 erhielt Schmidt mit Partnern den 10.000 EUR dotier-ten International IPv6 Application Contest Award. Damit die Ideen nicht in Schubladen verschwinden, beteiligen sich Schmidt und sein Team aktiv an der Internetstandardisie-rung innerhalb der Internet Engineering Task Force (IETF).
Weitere Informationen: http://www.haw-hamburg.de/inet
Über die DFN-CERT Services GmbH
Das DFN-CERT ist seit 1993 für einen sehr großen Teil des deutschen Internets zustän-dig. Im Sinne einer zeitnahen Prävention erhalten die Anwender Informationen über neue Sicherheitslücken mit entsprechenden Abwehrmaßnahmen. Aufgrund der Analysen von Angriffen und Sicherheitslücken gibt es einen reichen Erfahrungsschatz innerhalb des Teams mit neuen Angriffswerkzeugen sowie mit den vielfältigen Ursachen für kompromit-tierte Systeme. Inzwischen hat sich aus einem universitär geprägten Forschungsprojekt ein Dienstleistungsunternehmen mit starkem Fokus auf IT-Technologien herausgebildet, das eine Vielzahl von Sicherheitsdienstleistungen realisiert und weiterentwickelt. Die DFN-CERT Services GmbH weist 2009 einen Umsatz von ca. 2.000 TEUR auf und beschäftigt 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Weitere Informationen: http://www.dfn-cert.de
Über die escrypt GmbH - Embedded Security
Die escrypt ist als Systemhaus ein Lösungsanbieter aus einer Hand für eingebettete Si-cherheit. Die Leistungen der escrypt umfassen u.a. Voranalyse, Konzeption, Spezifikation, Systementwurf, Prototypentwicklung und Produktentwicklung. Hierbei bietet Sie ihre Ex-pertise allen Branchen an, die einen Bedarf an eingebetteter Sicherheit haben. Durch langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der eingebetteten Sicherheit hat die escrypt neben einem umfangreichen Sicherheits-Know-how auch Branchenexpertise in vielen verschie-denen Industrien. Eingebettete Sicherheit ist ein Querschnittsthema für zahlreiche Bran-chen. Die escrypt ist das einzige produktunabhängige Systemhaus für Datensicherheit in eingebetteten Anwendungen und mit drei Standorten vertreten. Die escrypt GmbH ist besonders auf folgende Industriezweige spezialisiert: Automobilsektor, Smart Cards & RFID, Mobile Devices, Konsumer-Elektronik, Heimvernetzung, Prozessindustrie und Be-hörden. Sie beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Weitere Informationen: http://www.escrypt.de