(openPR) Sehr geehrte Damen und Herren,
Zeitungsente und Grubenhund: Begriffe, die jeder Journalist kennt. Wir liefern Ihnen heute gerne ein paar prominente Beispiele von RAG - Chef Müller:
RAG-Chef Müller rechnet mit Renaissance der Kernenergie
RAG droht dem Saarland weiterhin mit Konsequenzen
RAG: Müller denkt über neue Zechen nach
Der Zubau neuer Kokereikapazitäten ist aus heutiger Sicht
zwingend erforderlich.
Über die neuste Zeitungsente können die vom Bergbau Betroffenen in den Kohlerevieren an Ruhr und Saar noch nicht einmal mehr lächeln:
Energieunternehmen RAG will an die Börse.
Das Tafelsilber bleibt im Konzern - das Risiko wird auf den Staat, den Steuerzahler abgewälzt - RAG Werner Müller "Milliardenschwere Zeitungsente oder dicker Grubenhund?"
Fünf Millarden Euro vom erwarteten Gewinn des Börsengangs sollen in einen bundeseigenen Fonds eingezahlt werden, aus denen die Haftungs- und Pensionsansprüche bezahlt werden sollen.
Die Risiken kennen die deutschen Steuerzahler wohl nicht. Sonst könnte es nach solch einer Meldung, einem Vorschlag mit so weitreichenden finanziellen Belastungen für die endlos verschuldete Republik nicht so ruhig bleiben. Wie lange reichen 5 Milliarden als Deckung des Haftungsrisikos für einen ökonomisch und ökologisch sinnlosen Bergbau?
nt - "non testatum". Nein, das wurde noch nicht überprüft. Wir, die Menschen, die in den Kohlerevieren im Saarland leben, kennen dieses Risiko: Verödung ganzer Ortsteile, Totalschäden an Gebäuden, massive Eingriffe in die Gesundheit, Existenzängste. Allein in diesem Jahr durften wir schon 25 Erdbeben bis zu einer Stärke von 3,94 erleben. Über 100 000 betroffene BürgerInnen allein nur im Saarland werden von der deutschen Politik schlicht ignoriert und bewusst übersehen.
Die Fortsetzung des hochsubventionierten Bergbaus genießt in der deutschen Rechtsprechung und Politik immer noch Vorrang, privates Interesse eines Konzerns geht vor Gemeinwohl. Die Energiesicherheit steht über allem. Würde dieses neue Müller`sche Kabinettstück in einem anderen Land geschehen, wäre es wohl berichtenswert.
Wir glauben, dass aus dieser Zeitungsente von RAG-Chef Werner Müller doch noch ein flugfähiger Vogel wird. Die deutsche Politik wird beim Start Hilfestellung geben - wir haben ja mal wieder Wahlen in nicht allzu weiter Ferne.
Im hoch verschuldeten Saarland spitzt sich die Lage dramatisch zu. Den lokalen Initiativen und dem Verband der Bergbaubetroffenen werden angebliche Morddrohungen gegen Kohlemanager vorgeworfen. Koffer, die vor dem DSK- Gebäude herrenlos abgestellt worden sind und vom Sprengmittelräumdienst entschärf wurden, gehen natürlich auch auf das Konto der Bergbaubetroffenen. Kommunalpolitiker laden im Namen der DSK zu Mäßigungsgespräch ein: auf die von den immer wiederkehrenden Erdbeben betroffenen Anwohner soll auf Wunsch der DSK beruhigend eingewirkt werden.
Dabei ist es ein erklärtes Ziel der Initiative für einen Stopp des Kohleabbaus unter bewohntem Gebiet, sachlich und fair mit der DSK umzugehen. Zahlreiche Aktionen, die mit Kreativität und Engagement gestaltet wurden, belegen dies.
Deshalb versuchten wir, das sinnlose Gequake dieser Müller'schen Zeitungsenten mit unseren für den 1. April erschaffenen Zeitungsente und dem Grubenhund (die Steigerung der Zeitungsente mit technischem Anspruch) zu übertönen. Mit geringem Erfolg, nur zwei große Tageszeitungen berichteten über diese Aktion. Daher bitten wir Sie erneut, Ihren persönlichen Blick auf diesen Konflikt zu richten und unserer wahren Geschichte Gehör zu schenken aus unserer Sicht ist diese Thematik allemal wert Thema des Tages zu werden!
Ohne freundliches Glück auf, aber mit vielen freundlichen Grüßen
IGAB Nalbach (Interessengemeinschaft zur Abwendung von Bergschäden Nalbach e.V.)
i.A. Peter Lehnert
Agentur Kopfwerker
Peter Lehnert
Hubertusplatz 2
66809 Nalbach
Tel. :06838 2639 u. 2609
Presseinfo
Rag Müller will seinen Konzern, den Essener Energie- und Chemiekonzern RAG, mit 21 Milliarden Euro Umsatz und 100.000 Mitarbeitern, umbauen. Wenn es geht, auf Kosten der Steuerzahler. Sein Plan ist es, die RAG im Wahljahr 2006 als Volksaktie an die Börse zu bringen.
9 Milliarden soll der reine Subventionsbetrieb der RAG wert sein, fünf Milliarden Euro davon sollen in einen Bergbaufonds eingezahlt werden, den der Bund gründen soll. Das bringt für den immer klammen Finanzminister Eichel im wichtigen Wahljahr 2006 eine schöne Entlastung der gebeutelten Haushaltskasse und zeichnet in der negativen deutschen Bilanz alles ein klein wenig freundlicher. Dumm nur, dass die Altlasten der nur durch Subventionen überlebensfähigen deutschen Kohle Bergschäden, Rekultivierung und die Pensionen als unberechenbarer Bumerang auf den deutschen Steuerzahler zurückkommen. Von 1980 bis heute zahlte der leidensfähige Deutsche schon über 100 Millarden € an Subventionen für den Dinosaurier Steinkohlebergbau. Seit Kriegsende sind es insgesamt über 300 Milliarden Euro. Zur Zeit im Schnitt ca. 80 000 € pro Arbeitsplatz/Jahr.
Allein die Haftungsschäden, die der dann als deutscher Regierungsbetrieb handelnde Steinkohlebergbau in den Steinkohlerevieren Nordrhein-Westfalen und Saarland anrichtet, werden den Staatsfonds innerhalb weniger Jahre ausgezehrt haben.
Als Beispiel: Der Rhein muss durch Deiche künstlich in seinem Bett gehalten werden, tausend Pumpstationen im Kohlerevier sorgen dafür, dass ausgebeutete Kohlegebiete nicht zu gigantischen Binnenseen volllaufen. Allein im Gebiet des Bergwerks Walsum müssen künftig pro Jahr bis zu hundert Millionen Kubikmeter Wasser abgepumpt werden, um eine Hochwasserkatastrophe für Hunderttausende von Betroffenen zu verhindern. Tag für Tag, Jahr für Jahr über Jahrzehnte hinweg, solange hier Menschen wohnen und leben. Wie lange reicht wohl die Energie und der vermeintliche betriebswirtschaftliche Gewinn der aus diesem Gebiet geförderten Kohle, um die durch die notwendigen Pumpen verursachten Kosten zu decken? Das wäre doch eigentlich eine einfache Kosten- Nutzenrechnung für die Verantwortlichen.
Im saarländischen Fürstenhausen, heute teilweise bis zu 15 Meter tiefergelegt als vor dem Kohleabbau, wurden im Jahr 2004 36 Millionen € für die Regulierung von Bergschäden aufgebracht bei einem Jahresbetriebsumsatz von 60 Millionen € aus der unter Fürstenhausen geförderten Kohle. Und damit sind bei weitem nicht alle Kosten für die Zukunft gedeckt! Bergbauschäden sind nicht als feststehende, einfach einkalkulierbare Fixkosten, sondern eher als variable Größe zu sehen - Folgeschäden für die Ewigkeit! Kosten zur Freude für nachfolgende Generationen! Pro geförderter Tonne weit über 20 €. Das macht die deutsche Kohle so teuer - mit einem fast dreifachen Preis über Weltmarktniveau. Eine auf alle Ewigkeit chancenlose Kalkulation.





