(openPR) Frankfurt (wnorg) - Dunkle Wolken bedrohen den Kreditmarkt. Ein unvorstellbares schwarzes Loch könnte Deutschlands Kreditmarkt drohen, wenn faule Kredite im Wert von bis zu 200 Milliarden Euro Realität werden würden. Experten sehen hierzulande eine enorm hohe Zahl notleidender Kredite. Ist der Weiterverkauf solcher Kredite eine Lösung?
Nach Einschätzung von Experten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) wird sich in den kommenden Monaten der deutsche Markt für Problemkredite (Non Performing Loans, NPL) beleben. PwC schätzt den aktuellen Nominalwert der notleidenden Kredite deutscher Institute auf rund 200 bis 220 Milliarden Euro. Zahlreiche Banken haben notleidende Kredite bereits in 2009 in eigene, interne Restrukturierungsabteilungen ausgelagert.
"Eine erfolgreiche Platzierung dieser Problemkredite am Markt würde die Eigenkapitalquote der Institute verbessern und mehr Raum für die Vergabe neuer Kredite schaffen. Entsprechend groß ist das Interesse der Banken an einem Verkauf dieser Portfolios", erläutert Burkhard Eckes, Leiter des Bereichs Banking und Capital Markets bei PwC.
Die Spätfolgen der Finanzkrise beschleunigen auch den Strukturwandel im deutschen Bankensektor. Institute, die staatliche Beihilfen erhalten haben, müssen sich in den kommenden Jahren von Beteiligungen mit einer Bilanzsumme von insgesamt 972 Milliarden Euro trennen, wie aus einer Studie von PwC hervorgeht. Bereits bis 2011 verlangt die EU-Kommission den Verkauf von Aktivitäten im Volumen von gut 30 Milliarden Euro.
Damit dürfte sich das bislang verhaltene M&A-Geschehen im europäischen Finanzsektor beleben. In den ersten drei Monaten des Jahres 2010 war europaweit lediglich ein Transaktionsvolumen von gut 7,8 Milliarden Euro verglichen mit mehr als 30 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass Käufe staatlicher Akteure im Jahr 2009 einen Großteil zum Dealvolumen beitrugen.








