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Auswirkung eines ungebremsten Ausbaus der Photovoltaik auf den Strommarkt bisher nicht berücksichtigt

20.04.201014:13 UhrEnergie & Umwelt
Bild: Auswirkung eines ungebremsten Ausbaus der Photovoltaik auf den Strommarkt bisher nicht berücksichtigt

(openPR) Hamburg, 20. April 2010

Eine Studie des arrhenius Instituts für Energie- und Klimapolitik untersucht erst-mals die Auswirkungen des Ausbaus der Photovoltaik (PV) in Deutschland auf den Strom-markt und auf konventionelle Kraftwerke bis 2020. „Wenn in den vergangenen Monaten über eine Änderung der Fördersätze für PV-Anlagen und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Effekte diskutiert wurde, blieb dieser Aspekt völlig unberücksichtigt“, sagt Helmuth Groscurth, Geschäftsführer des arrhenius Instituts und einer der beiden Autoren.



Der Ende März vorgelegte Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen führt beispielsweise lediglich die Kosten für die öffentlichen Haushalte, für Anlagenhersteller und Anlagenbetreiber, für Unternehmen als Stromabnehmer und für Bürgerinnen und Bürger an. Die Stromwirtschaft bleibt unerwähnt, mit der Folge, dass die gesamte PV-Förderung noch einmal überdacht werden sollte.

Während die preissenkende Wirkung des Ausbaus der erneuerbaren Energien an der Strombörse seit längerem bekannt ist, wurden die Effekte einzelner Technologien bisher nicht systematisch untersucht. Vor dem Hintergrund der unerwarteten Dynamik beim Ausbau der PV in Deutschland in jüngster Zeit ist eine solche technologiespezifische Betrachtung angebracht. Eine Besonderheit der PV liegt darin, dass sie ausschließlich tagsüber mit einer Spitze zur Mittagszeit Strom erzeugt. Zu dieser Zeit sind in Deutschland die Nachfrage nach Strom und damit der Strompreis an der Börse eher hoch.

In genau dieser Zeit erwirtschaften die konventionellen Kraftwerke die Deckungsbeiträge, die sie zur Finanzierung ihrer Investitionskosten benötigen. Bricht nun die hohe Nachfrage zur Mittagszeit, die bisher durch konventionelle Kraftwerke befriedigt werden muss, durch den dynamischen Ausbau der PV ein, so kommt es zu zwei Effekten: ein Teil der Kraftwerke kommt nicht mehr zum Einsatz und für den verbleibenden Teil sinken mit den Strompreisen die Erlöse. Dadurch wird gerade die Wirtschaftlichkeit neuer, moderne Anlagen bedroht. Auch für Investitionen in neue Kraftwerke ändern sich abhängig vom PV Ausbau die Anreize massiv. Bei einem im Gesetzesentwurf angedachten Zubau um 33 Gigawatt (33.000 MW) in den nächsten 10 Jahren sinken die Deckungsbeiträge für ein heute gebautes hocheffizientes Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) im Jahr 2020 gegenüber einem Stop des PV-Zubaus um ca. 23 Prozent, bei einem Ausbau um 50 GW, wie er unter dem geplanten Gesetz ebenfalls möglich wäre, um mehr als 30 Prozent. Für bestehende Kohlekraftwerke liegen die Zahlen nur wenig niedriger.

Vor diesem Hintergrund erwarten die Autoren eine Neuaufnahme der Diskussion um die PV-Vergütung. Helmuth Groscurth: „Entweder wir ändern umgehend die Regeln des Strom-marktes so, dass er mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien und den dafür benötigten Backup-Kraftwerken kompatibel ist oder wir müssen den Zubau der PV verlangsamen“.

„Eine absolute Obergrenze in MW mit attraktiver Vergütung pro kWh erscheint uns sinnvoller als eine ungedeckelte Förderung bei starker Degression der Vergütung“, ergänzt Sven Bode, wissenschaftlicher Direktor des arrhenius Instituts und Co-Autor der Studie. Er weist zudem darauf hin, dass es zwar einen Konsens über das langfristige Ziel einer Stromversorgung aus 100% erneuerbaren Energien gebe. Die Frage, welche Anteile die einzelnen Erneuerbaren daran haben, welcher Pfad dahin beschritten werden soll und wann die notwendigen Anpassungen am Marktdesign erfolgen müssen, sei bisher jedoch noch nicht beantwortet worden.

„Die Förderung von PV-Anlagen kann daher auch als Gaspedal der Energiewende interpretiert werden“, erklärt Bode, und ergänzt: „Ob der derzeitig eingeschlagene Weg und die Geschwindigkeit die richtige sind, mag man bestreiten.“

Eine Zusammenfassung der Studie finden Sie in dem „Information Sheet“, das Sie unter www.arrhenius.de/uploads/media/arrhenius_PV_Study_Info_Sheet.pdf herunterladen kön-nen.

Die Studie kann beim arrhenius Institut käuflich erworben werden. Bei Interesse füllen Sie bitte das Bestellformular aus, das Sie unter
www.arrhenius.de/uploads/media/arrhenius_PV_Study_Bestellformular_01.pdf erhalten.

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