(openPR) Dass Proteste gegen ein - nach Meinung der Celler Bürgerinitiative Im-Interesse-Aller e.V. - überflüssiges und gefährliches Straßenbauprojekt gleichermaßen sachlich fundiert und kreativ emotional sein können, zeigt die neue Kampagne gegen die im niedersächsischen Celle geplante Ostumgehung.
Unter dem Motto „Zweigeteilt? Niemals“ greifen die entworfenen Motive die zentralen Gründe gegen das umstrittene Straßenbauprojekt „Verlegung der B3“ auf: Die Linienführung durch das Überschwemmungsgebiet der Aller, die Abtrennung ganzer Stadtteile vom Zentrum, der befürchtete Verkehrslärm in Wohngebieten, der Verlust stadtnaher Erholungsgebiete, die Zerstörung seltener Lebensräume in der Aller- und Lachte-Aue (insbesondere der geschützten FFH-Gebiete = Flora-Fauna-Habitat: Richtlinie der Europäischen Union), die Gefährdung der historischen Ausgrabungsstätte der ca. 800-jährigen Vorgänger-Stadt „Tsellis“ und nicht zuletzt die deutliche Entwertung von Grundstücken und Häusern entlang der geplanten neuen Verkehrsader, die in Teilen mitten durch das jetzige Stadtgebiet führen soll.
Die themengebundenen Informationsblätter zeigen in Ihrer Bildersprache das positive Jetzt und verbinden es mit den zukünftigen negativen Auswirkungen, um dem Betrachter den Verlust an Lebens- und Wohnqualität zu verdeutlichen. Gleichzeitig sind die Texte betont sachlich gehalten.
Der erste Abschnitt des auf insgesamt ca. 122 Mio. Euro veranschlagten Projektes wurde im Sommer 2009 für den Verkehr freigegeben; der zweite ist bereits im Bau, obwohl derzeit noch ein Klageverfahren beim OVG Lüneburg anhängig ist. Für den besonders umstrittenen dritten (und mit 48 Mio. Euro teuersten) Bauabschnitt mit der Aller-Querung, den massiven Einschnitten in die Naturlandschaft und der Durchtrennung von Wohngebieten läuft zurzeit das Planfeststellungsverfahren. Die Widerspruchsfrist gegen die Planänderungen endete am 5.1.2010. Bereits jetzt geht man von einer Verteuerung um mind. 12 Mio. Euro für diesen 5,2 km langen Bauabschnitt aus.