(openPR) Schwabach, 11.01.2010 - Seit nunmehr fünf Jahren bietet die Fortbildungsakademie für Psychomotorik und Motopädagogik eine heilpädagogische Zusatzausbildung für Motopädagogik-Psychomotorik an. Die Ausbildung ist vom Bayerischen Kultusministerium anerkannt und wird von Dr. Andrzej Majewski und Mag. Jolanta Majewska geleitet, unterstützt von Prof. Dr. Claudia Kugelmann (Universität Nürnberg-Erlangen) als wissenschaftlicher Beraterin.
Schlagzeilen wie: „Pisa Studie. Schlechte Noten für Deutschland“ oder „2009 eskalierte die Gewaltorgie von Jugendlichen“ sind jedem bekannt. Wissenschaftler stellen einen logischen Zusammenhang zwischen Bewegungsmangel, Lernproblemen und Verhaltensauffälligkeiten fest. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Psychomotorik Schulproblemen und Verhaltensauffälligkeiten vorbeugen kann. Die Psychomotorik ist vor ca. 60 Jahren in Deutschland entwickelt worden und wurde ursprünglich mit Erfolg bei psychisch kranken Jugendlichen angewandt. Später wurde dieser Ansatz für den präventiven Bedarf unserer Gesellschaft zur Motopädagogik weiterentwickelt.
„Was den Menschen umtreibt, sind nicht Fakten und Daten, sondern Gefühle, Geschichten und vor allem andere Menschen,“ erklärt der Buchautor und Leiter der Akademie für Psychomotorik Dr. Andrzej Majewski (www.majewski-akademie.de). „In psychomotorischen Szenarien wird die Kommunikationsfähigkeit verbessert, Strategien zur Konfliktbewältigung werden entwickelt und erprobt. Eigene Grenzen und die Grenzen der anderen werden erfahren. Dies wirkt sich positiv auf die Entwicklung von sozialen Verhaltensweisen wie Toleranz, Akzeptanz und gegenseitige Rücksichtnahme aus. Gleichzeitig werden das Miteinander, das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl gefördert. Stress und Aggressionen werden abgebaut, so dass die Gewaltbereitschaft unter den Kindern und Jugendlichen erst gar nicht entsteht bzw. gemindert wird.“
Untersuchungen belegen, dass Aufmerksamkeit, Motivation und Lernbereitschaft deutlich steigen, während Gewalttätigkeit, Alkohol- und Drogenkonsum sinken. Die bekannteste Studie zu dem Thema wurde in den USA durchgeführt. Das ‹Perry Preschool Project› wurde nach 40 Jahren durch den Nobelpreisträger James Heckman ausgewertet.
„Diese Studie zeigt, dass junge Menschen, die an psychomotorischen Fördermaßnahmen teilgenommen haben, 50% weniger Drogen- und Alkoholprobleme haben, 45% weniger Straftaten begehen, unter ihnen sind weniger Arbeitslose, sie erreichen eine bessere Ausbildung und verdienen mehr Geld,“ ergänzt Prof. Claudia Kugelmann. „Psychomotorik hat einen lang andauernden pädagogischen Effekt und bringt auch aus ökonomischer Sicht gesellschaftlichen Gewinn. Prof. Heckman rechnete aus, dass die Kosten der psychomotorischen Förderung der Kinder und Jugendlichen eine 7% Rendite im Erwachsenenalter auswerfen!“
Die meisten Ausbildungsinstitute für Psychomotorik befinden sich in Deutschland. Allein der AKP (Aktionskreis für Psychomotorik) bildete von 1975 bis 2000 über 20.000 Psychomotoriker aus.
Majewski: „Jetzt müssen die Politiker tätig werden, damit an jeder Schule, in jedem Kindergarten, in jedem Sportverein psychomotorische Förderung stattfinden kann. Das Spektrum der Psychomotorik geht über den ausschließlich therapeutischen Rahmen hinaus, was sie zu einer idealen Entwicklungsstütze für jedes Kind macht. Wie Untersuchungen belegen, sind Kinder und Jugendliche, die präventive psychomotorische Angebote genießen konnten, glücklicher, motivierter und emotional ausgeglichener als der Durchschnitt der Gleichaltrigen. Als Erwachsene erreichen sie eine positive soziale Identität und sind erfolgreicher im Beruf.“
A. Majewski: Fördern und Heilen durch Bewegung, 2 Auflage 2008 LIT Verlag, Berlin
A. Majewski, J. Majewska in Zusammenarbeit mit C. Kugelmann: Psychomotorische Abenteuerspiele für Kindergarten, Schule und Therapie, 2. Auflage 2009, Schulz-Kirchner Verlag Idstein